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Murnauer Amnesty International Gruppe setzt sich für Gerechtigkeit ein

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Briefe gegen das Vergessen
Durch die Vielzahl an Briefen soll Druck auf die politisch Verantwortlichen aufgebaut werden. © Symbolbild: Bildagentur PantherMedia/Kolobsek

Murnau – Am 22. Juni 2021 starb die 14-jährige Keren-Happuch Akpagher. Ursächlich für den Tod der Internats-Schülerin aus Nigeria waren die Folgen einer Vergewaltigung.

Ein Jahr später sind der oder die Täter immer noch nicht ermittelt und vor Gericht gestellt worden. Das Internat, in dem die Tat mutmaßlich verübt wurde, setzte den Schulbetrieb wie gewohnt fort.

Ihre Mutter, Vivian Akpagher, und ihre Familie leiden schrecklich unter dem Verlust. Doch in ihrer Trauer können sie sich nicht einmal auf die Polizei verlassen: Diese hatte Vivian Akpagher aufgefordert, für die Obduktion ihrer Tochter zu bezahlen (was sie auch tat), verweigerte ihr aber die Einsicht in den Obduktionsbericht.

Der ägyptische Aktivist Alaa Abdel Fattah, der auch die britische Staatsangehörigkeit besitzt, wurde am 29. September 2019 auf einer Polizeiwache in Kairo festgenommen. Gegen ihn liefen Ermittlungen aufgrund falscher Anschuldigungen in Zusammenhang mit seinem friedlichen Aktivismus. Sein Verteidiger, der Menschenrechtsanwalt Mohamed al-Baqer wurde ebenfalls festgenommen. Seitdem sind die beiden willkürlich inhaftiert. Die Haftbedingungen verstoßen gegen das absolute Verbot der Folter und anderer Misshandlungen. Am 20. Dezember 2021 verurteilte ein Notstandsgericht die beiden wegen „Verbreitung falscher Nachrichten“ zu fünf beziehungsweise vier Jahren Haft, und das nur, weil sie friedlich ihre Menschenrechte ausgeübt hatten. Bis heute wird Alaa Abdel Fattah konsularischer Beistand verweigert.

Es sind Fälle wie diese, auf die Amnesty International unermüdlich aufmerksam macht. Wer die Murnauer Gruppe unterstützen möchte, kann das durch vorbereiteten Briefe, die im Weilheimer Eine-Welt-Laden sowie im Herzogsägmühler Laden in der Herzog-Christoph-Straße in Weilheim aufliegen. Mit den Briefen soll Öffentlichkeit erzeugt und damit Druck auf die politisch Verantwortlichen aufgebaut werden.

Weitere Informationen zu den Fällen gibt es auf der Homepage von Amnesty.

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Von Kreisbote

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