MurNow-Festival findet trotz regnerischem Wetter reichlich Anklang

Murnau - 14.30 Uhr. Eine halbe Stunde nach dem offiziellen Beginn. Ans Nachhausegehen war da natürlich noch nicht zu denken. Höchstens für Marie, der die Opener-Band Christoph Himmelfahrt in ihrem ersten Song „Marie“ mit auf dem, im wahrsten Sinne des Wortes, Weg gab: „komm gut nach Hause“. Elf weitere Musikacts sollten folgen. Und obgleich das Wetter, Frische gepaart mit hartnäckigem Regen, nicht optimal für die diesjährige Auflage des MurNow-Festivals erschien, so lockten die Töne, die Stände und der duftende Rauch des Würstl-Grills zahlreiche Besucher und Besucherinnen in den Kulturpark.
Der Flyer versprach ein gut gefülltes wie getaktetes musikalisches Programm – und das Festival erfüllte das Versprechen. Auf zwei Bühnen, der Wiesenbühne, die nun etwas versetzt nicht mehr der ‚Nebelmaschine Grillrauch‘ ausgesetzt war, und der Musikmuschel, betonten und betörten ein Dutzend Acts das Publikum. An Mikro und Instrumente traten unter anderem Bison, Williams Wetsox, The Mains, Die Zeitzeugen, The Hamburg Hot Club. Wegen des anfänglichen und die ersten Stunden andauernden sprühnebelartigen Regens verschwanden einige Stände unter Pavillons, ebenso die Technik, die Wiesenbühne und Biertischgarnituren.
Jenseits der Musik wartete man mit Handwerklichem auf. So konnten am Stand des MakerLab Holzstäbe drechselnd verziert werden oder an einer riesigen Strickliesel Maschen fabriziert werden. Erst wenige Runden Stoffbänder waren um die Zacken der Liesl gewickelt, als Veronika Jones-Gilch vorbeischaute. Die Mitorganisatorin des MurNow lächelte, so viele Menschen würden auch bei schönerem Wetter da sein, schätzte sie eine gute halbe Stunde nach dem offiziellen Beginn. Keine Späne, keine Fäden, dafür viel Farbe gab’s am Stand des Zentrum Natur Kunst Medien am Campus Benediktbeuern, wo Interessierte dazu animiert wurden, ihren Beitrag zu einem Gemeinschaftskunstwerk zu leisten.
Jenseits der Kunst und des Werkens wiederum gab es auch Kulinarisches, darunter syrische Spezialitäten und frischgegrillte Würstl. Mit Süßen – Kuchen – fuhr die Murnauer Realschule auf, ebenso die Initiative Foodsharing, die gerettete Eiscreme verschenkte. Mit der herannahenden Dämmerung klang der Regen ab, für kurze Zeit Abendrot am Abendhimmel. Die Wiese im Kulturpark wurde immer dichter bevölkert. Manch ein Besucher, manch Musikbegeisterte machte es sich da sogar auf der regennassen Weise bequem, so wie im vergangenen Jahr, als Picknickdecken wie kleine Inseln im sonnengewärmten Gräsermeer leuchteten.
Das Grande Finale oblag dem Orchester Kurzweil. Wie Schattenrisse erscheinen da ein paar hundert Lauschende im Dunkeln vor der leuchtenden Musikmuschel, in der es bis zur letzten Minute des Festivals vibrierte. Am nächsten Morgen wurde dann schon abgebaut. Das MurNow-Festival „war für uns absolut mega“ und „wir sind happy“, meinte da Nikolaus Gerold. Der Künstlerische Leiter war schon früh auf den Beinen, um beim Aufräumen zu helfen. Und ehe man sich versah, war keine Spur mehr von dem Festival.
Ein „großes Dankeschön“ möchte Gerold all den Musikern und Musikerinnen aussprechen, ohne die, genau wie ohne die vielen Ehrenamtlichen und Initiativen, das Festival nicht funktionieren würde. Die Künstler und Künstlerinnen, die Bands, sie alle spielen gerade einmal „für Benzingeld und einen Satz Gitarrensaiten“, so der Künstlerische Leiter.
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