Außerdem sei die Schauseite „unprofessionell verschraubt“, mit der Elektrik im Gehäuse hapere es und die „Registertraktur ist äußerst schwergängig“. Hinzu kommen teilweise brüchiges Orgelmetall, einige abgelöste oder verrutschte Tastenbeläge, Abgenutztes oder eher behelfsmäßig Ersetztes. Und das ist nur eine Auswahl der in dem Text aufgeführten Mängel. Auch der Klang wird ungeschönt umschrieben, so ist etwa von „unangenehm hörbaren Blas- und Zischgeräuschen“ die Rede, ebenso von lautem Geklapper der Mechanik.
Wer die Pfarrkirche betritt, der wird auf die Mängel des Instrumentes auch ohne einen Blick auf die Pfeifen, auch ohne Orgelspiel aufmerksam. Unweit des Opferstockes entfernt, der Spenden für das „Orgelprojekt“ sammelt, finden sich am linken Aufgang zur Seitenempore Fotos der Orgel und dazu ein paar humorvoll formulierte Zeilen, in denen die Orgel selbst zu Wort kommt und von ihrem Zustand berichtet. „Vier Pfarrer, einen Haufen Kapläne, zwei Mesner“ habe sie schon miterlebt, an rund 10 000 Sonntagsgottesdiensten sei sie erklungen. „Mittlerweile pfeift’s und zwickt’s in meinem Gehäuse leider immer regelmäßiger“, ist in dem Text als Resultat der Jahrzehnte zu lesen. Die Orgel, so legen die Zeilen nahe, sehnt sich nach einem baldigen Ruhestand.
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