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Peißenberg – Marktgemeinderats- und Ausschusssitzungen – recht viel mehr findet aktuell in der Peißenberger Tiefstollenhalle nicht statt. Konzerte, Musikpartys oder Theater- und Kabarettaufführungen sind derzeit aufgrund des Corona-Lockdowns nicht möglich.
Doch die „Pandemie-Pause“ versucht die Gemeinde sinnvoll zu nutzen. In Absprache mit dem Kulturverein, der in Kooperation mit einer Veranstaltungsagentur für die Gestaltung des Spielprogramms zuständig ist, hat man ein langfristiges Modernisierungskonzept für die 2004 eröffnete Tiefstollenhalle entwickelt. Die Liste fokussiert sich dabei weniger auf bauliche, sondern auf technische Elemente. Unter anderem geht es um eine Erneuerung der Tonanlage und eine Aufrüstung der Bühnen-Oberlichttechnik.
Der erste Schritt zur Umsetzung des Konzepts wurde bereits Ende vergangenen Jahres realisiert. Für 23 000 Euro hat man die Scheinwerfertechnik optimiert und einen hochauflösenden Laserbeamer mit Rückraumprojektion angeschafft.Letztere sorgt dafür, dass die Redner bei Vortragsveranstaltungen nicht mehr im hellen Beamerlicht stehen und keine Schattensilhouetten mehr auf die Leinwand werfen. Die Komponente sorgt für professionelle Rahmenbedingungen: „Es gibt zum Beispiel heutzutage keine Firmentagung mehr ohne Videoprojektion“, erklärt Kulturvereinschef Günther Schatz.
Die Vermietung an Dritte ist neben den Veranstaltungen des Kulturvereins ein weiteres Standbein der Tiefstollenhalle. Den Löwenanteil mit 70 Prozent der Buchungen entfällt auf Nutzungen durch Vereine, Schulen, Parteien und auf Selbstnutzungen durch die Marktgemeinde. „Die Halle ist gut ausgebucht“, berichtet Schatz. 2019 registrierte die Rathausverwaltung 130 Veranstaltungen, 2020 waren es aufgrund der Pandemie nur 70. Die Investition in die Lichttechnik und den Beamer sieht Bürgermeister Frank Zellner als Vorgriff auf die „Nach-Corona-Zeit“. Außerdem werde die Tiefstollen auch jetzt genutzt – nämlich für Veranstaltungen, die aufgrund der Abstands- und Hygieneregeln nur in räumlich größerem Rahmen stattfinden können.
Die Optimierung an den Bühnenstrahlern wiederum hatte folgenden Hintergrund: Die Scheinwerfer, die an einer dicken Metallquerleiste unter der Hallendachkonstruktion angebracht sind, können nun bequem vom Boden aus mit einer Adapterstange eingestellt und verschoben werden. „Das ist wichtig, denn jede Veranstaltung und jeder Künstler haben Anforderungen“, erklärt Kulturvereinschef Schatz. In der Vergangenheit mussten die Bühnentechniker oft noch kurz vor den Aufführungen mit der Leiter hochsteigen, um beispielsweise den Neigungswinkel oder die Höhe der Strahler zu verstellen – obwohl der Saal bereits bestuhlt war. Die individuellen Regelungsmöglichkeiten bieten nun laut Schatz „perfekte Bedingungen“ – gerade auch für hochwertige Veranstaltungen.
Von Bernhard Jepsen
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