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Peißenberger Schäffler starten in ihre verschobene Tanzsaison

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Von: Bernhard Jepsen

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Schäfflertanz in Peißenberg nach langjähriger Pause
Reifenschwinger Christian Quecke in Aktion. Eigentlich wollten die Peißenberger Schäffler schon vor zwei Jahren tanzen, wie der Aufschrift auf Fass zu entnehmen ist. © Jepsen

Peißenberg – Zweimal musste die Schäfflertanzgruppe des Pfeifenclubs Peißenberg-Sulz pandemiebedingt ihren Saisonauftakt verschieben, doch nun hat es endlich geklappt: Am Dreikönigstag konnte das Tanzspektakel vor rund 500 Zuschauern am Rathausplatz beginnen. 

„Oh, is des schee, dass so viele Leut´ gekommen sind“, begrüßte Schäfflersprecher Jörg Wurzer die rund 500 Zuschauer am Rathausplatz. Zuvor war die Tanzgruppe samt Kasperl, Marketenderinnen, Münchener Kindl, Fassschläger und Clowns musikalisch begleitet vom Trommlerzug und der Knappschaftskapelle von der St. Johann-Kirche weg die Hauptstraße entlang marschiert. Am Rathausplatz erwartete sie dann eine große Menschenmenge: „Das ist genau das, was wir Schäffler erreichen wollen. Dass sich die Leute wieder treffen.“ Früher habe die Pest gewütet, heute Corona und der Ukrainekrieg. „Es wird Zeit, dass wir wieder aufeinander zugehen und uns gegenseitig unterstützen“, so Wurzer. Die Tanzsaison 2023 orientiert sich damit inhaltlich ziemlich genau dem historischen Vorbild: Der Ursprung des Schäfflertanzes geht nämlich auf eine Pestpandemie im 16. Jahrhundert zurück. Die Tanzauftritte sollten der Bevölkerung nach der überstandenen Notlage Ablenkung und Erheiterung bringen. Nun scheint es so, als dass auch die Corona-Pandemie am Abflauen ist. Nur das Schäfflerlied „Aba heit is koit, aba heit is koit“, passte beim Tanzauftakt nicht ganz zur Witterung mit Temperaturen von zehn Grad plus.

Bis zum Faschingssonntag werden die Peißenberger Schäffler knapp 100 Auftritte absolvieren – viele davon auch in anderen Gemeinden des Landkreises. Der logistische Aufwand ist enorm. Allein zur Vorbereitung der Tanzsaison musste die Vereinsführung des Pfeifenclubs Peißenberg-Sulz rund 1200 Arbeitsstunden aufwenden. Seit mehreren Monaten wurde zudem unter Regie von Tanzmeister Bernd Diem fleißig an den Polkaschritten und Figuren wie Laube, Krone und Contratanz geprobt.

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