Raisting sei derzeit ein attraktiver Wohnstandort mit guten Rahmenbedingungen im Umfeld durch Kinder- und Seniorenbetreuung, Schule, Vereinsangebote oder Naherholungsmöglichkeiten sowie einem starken örtlichen Gewerbe. Gronle bemängelte, dass gut erschlossene Baugrundstücke und Flächenpotentiale von privater Hand „vorgehalten werden“. Ansprechend sei die Lage Raistings in einem einzigartigen Natur- und Landschaftsraum mit Blickbeziehung auf Radom, Erdfunkstelle, Alpenkamm und Ammermoos. Gute Noten bekam der Bahnhaltepunkt mit Anbindung Richtung Weilheim und Geltendorf zur S-Bahn München sowie nach Augsburg. Die außerhalb des Gemeindegebiets verlaufende Staatsstraße St2056 bringe verkehrliche Entlastungseffekte für die Ortsmitte. Das innerörtliche Fuß- und Radwegenetz mit Verknüpfungen in den Landschaftsraum sei gut ausgebaut.
Das sichere Radfahren von Raisting nach Dießen wurde allerdings in Frage gestellt. Dazu erklärte Bürgermeister Höck, dass der geplante Radweg zwischen den beiden Gemeinden noch an den ergebnislosen Grundstücksverhandlungen sowohl im Bereich Raisting wie auch Dießen scheitere. Obwohl sich sogar Landrätin Andrea Jochner-Weiß und Landsbergs Landrat Thomas Eichinger persönlich eingeschaltet hätten.
Für eine zukunftsfähige und nachhaltige Gestaltung Raistings rief Rathauschef Martin Höck die Bürger auf, unbedingt an der Online-Befragung LE.NA zur ländlichen Entwicklung in Bayern und ganz speziell in Raisting teilzunehmen. Den Fragebogen kann man direkt über die Webseite www.raisting.de ausfüllen und abschicken. Alternativ kann der ausgedruckte Fragebogen im Rathaus abgeholt werden. Auf einer Notenskala soll man Meinung und Wünsche zu folgenden Themen ankreuzen: Bauen und Gestalten, Versorgung und Verkehr, Natur und Landschaft sowie Zusammenleben und Wirtschaften. „Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern“. Gemäß dieser Weisheit des französischen Schriftstellers André Malraux hielt Martin Späth vom Büro „Plankreis“ einen Vortrag über seine denkmalpflegerischen Erhebungen in Raisting, Sölb und Stillern. Es ging dabei um die historische Siedlungsentwicklung, Denkmalpflege und Denkmalschutz. Ziel sei die Sensibilisierung von Bürgerschaft, Politik und Verwaltung zur „Bewahrung des baulichen und archäologischen Erbes als Träger der dörflichen Identität und Berücksichtigung bei der kommunalen Planung“. In seinem Streifzug durch die Historie der Gemeinde griff Martin Späth auf die umfangreichen Dokumentationen von Ortschronist und Museumsleiter Albert Tafertshofer zurück, der für seine langjährige ehrenamtliche Arbeit viel Beifall bekam. Bei der Veranstaltung stellte sich auch Monika Hierl vom Amt für Ländliche Entwicklung vor, einer Behörde des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Es ist zuständig für die Durchführung der integrierten ländlichen Entwicklung, der Dorferneuerung und der Flurbereinigung in Bayern. Hierl unterstützt aktiv Bürgermeister Höck beim spannenden Gemeindeentwicklungskonzept.
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