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Schwerpunkt Energiewende: Frühjahrsempfang der Grünen in Peißenberg

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Von: Bernhard Jepsen

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Frühjahrsempfang Grüne in Peißenberg
Talkrunde beim Frühjahrsempfang der Grünen mit (v. re.) Moderator Alexander Rossner, Alexander Seitz-Gutmann, Stefan Sendl, Hubert Kohler und Michael Sendl. © Jepsen

Peißenberg –Die Energiewende war das Schwerpunktthema beim Frühjahrsempfang, zu dem der Peißenberger Ortsverband von Bündnis 90 / Die Grünen ins Bürgerhaus Flöz eingeladen hatte.

Ortssprecher Michael Sendl machte bereits in seinem Eingangsstatement deutlich, dass der Schwung beim Ausbau der erneuerbaren Energien und beim Thema „Energieeffizienz“ wieder nachgelassen habe – „weil sich die FDP in der Ampel querlegt“. Und überhaupt: Warum brauche es eigentlich immer Katastrophen oder Ereignisse wie den Ukraine-Krieg, damit in der Politik umgedacht werde? „Dass man Gas einsparen soll, darauf hätte man eigentlich schon vorher kommen können.“ Auch Matthias Bichlmayr, Fraktionssprecher der Grünen im Marktrat, forderte „mehr Tempo“ bei der Umstellung auf regenerative Energien – und zwar explizit von der Staatsregierung. In Bayern jedenfalls sei die Energiewende bislang verschleppt oder sogar komplett verschlafen worden. Die Wähler hätten es bei den kommenden Landtagswahlen in der Hand, Veränderungen herbeizuführen: „Auch der politische Wille ist ein erneuerbarer Rohstoff“, so Bichlmayr mit ironischem Unterton.

Laut Andreas Krahl, der von Sendl beim Empfang als „unser Lieblingslandtagsabgeordneter“ angekündigt wurde, geht es bei den Wahlen im Oktober darum, die de facto herrschende CSU-Alleinregierung zu beenden. Die Freien Wähler mit Hubert Aiwanger an der Spitze seien für die Christsozialen aktuell kein Koalitionspartner, sondern lediglich „Gefolgstreue“. Krahl kündigte „große Veränderungen“ an: „Wir werden künftig deutlich mehr Katastrophen erleben – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.“ Aus Umwelt- und Naturschutzgründen sei es nicht notwendig, das Klima zu schützen: „Die Natur kommt mit einem veränderten Klima gut alleine zurecht.“ Aber die Menschen eben nicht: „Wir müssen schauen, dass Bayern für unsere Kinder und Enkelkinder bewohnbar bleibt“, so Krahl.

In der abschließenden Talkrunde mit lokalen Experten forderte Stefan Sendl (Energiegenossenschaft Oberland), dass die Wertschöpfung im Zuge regenerativer Energieerzeugung vor Ort bleiben müsse. Alexander Seitz-Gutmann (Vorstandsmitglied im Grünen-Ortsverband) wünschte sich wiederum eine professionellere Energieberatung („Da gibt es noch viel Potenzial“) und Hubert Kohler (Firma „blueflux Energy“) pochte auf „Technologieoffenheit“ bei der Energiewende.

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