Stille und nasse Post: Kopfhörerparty in Murnau von Menschen Helfen

Murnau – Dass man nicht aus Zucker ist, bewiesen kürzlich hunderte Tanzende vor dem ehemaligen Postamt. Der Verein Menschen Helfen hatte zu seiner dritten kultURKNALL-Kopfhörerparty geladen. Das Wetter, es sollte keine Rolle spielen – und tat es auch nicht. Obwohl es zeitweise nicht regnete, sondern schüttete, wurde mit Kopfhörern auf den Ohren in die Nacht hinein getanzt. Und drumherum Stille.
Rund 1 000 Funkkopfhörer waren geordert worden. Sechs DJs waren angekündigt: Fürchtegott feat. Lovestitch, DJ Maihou, Linus Alves und Melchior Schöttl, Lini Ludica mit Psytrance, DJ Spliffless und Johannes. Mit einem kleinen Schalter unterhalb des Ohrpolsters konnte man ganz einfach die Rhythmen wechseln, mal zu Techno oder Bad Taste, mal zu Reggae, Rock, Metal oder Punk tanzen. Je nach Genre ein andersfarbiges Leuchten am Hörer.
Immer wieder kam Regen dazwischen. Auch gleich zu Beginn. Da prasselten Tropfen in Strömen nieder. Die Tanzfläche, eine riesige Pfütze. Die Pavillons des Getränke- und Essensverkaufs dienten als Unterstand, die DJs auf der Ladefläche eines imposanten Oldtimers schützten sich und ihr Equipment unter einer Plane vor der Nässe. Dann ließ der Regen ab, wenngleich dieser zurückkehren sollte. Doch auch unter Schirm und Kapuze ließ es sich tanzen. Rund zwei Stunden nach offiziellem Start leuchtete es munter vor den Turntables. Gesang drang aus der Stille. Lächelnde Gesichter. Keine Bewegung von Hemmung gebremst. Die Kopfhörer auf den Ohren, sie schienen schnell vergessen. Das Gefühl ganz präsent, jeder und jede hört die gleichen Klänge. Nur ein Rundumblick auf die Bewegung anderer offenbarte ungehörte Rhythmen – und natürlich das Leuchten auf den Ohren. Am Tag nach der Party meint Robert Zormeier von Menschen Helfen: „Wir sind sehr zufrieden.“ Trotz des Wetters habe man „mehr als 350 Besucher“ aus verschiedenen Altersgruppen verzeichnen können. Auch „die Stimmung war gut, und die zahlreichen Gäste feierten ausgelassen mit Schirm und Gummistiefeln bis zum Ende, obwohl zwischendurch immer wieder wolkenbruchartiger Regen aufkam.“
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