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Umgehungsstraße Murnau: Positionspapier des ÖDP-Kreisverbandes

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Straße Asphalt Detailaufnahme
Konkrete Pläne zum Bau der Umgehungsstraße im Murnauer Norden liegen derzeit nicht vor. © Symbolbild: Bildagentur PantherMedia / Anna Grigorjeva

Murnau – Der ÖDP-Kreisverband hat sich intern zu einem derzeit wichtigen Thema beraten. In einem zweiseitigen Positionspapier mit dem Titel „Ortsumfahrung Murnau – Straßenbau als letztes Mittel“ bezieht der Kreisverband Stellung zu dem Verkehrsprojekt.

Der Bau einer Entlastungsstraße im Nordteil von Murnau steht im „vordringlichen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans 2030. Derzeit wird vom Staatlichen Bauamt Weilheim eine umfassende Prüfung verschiedener Umfahrungsvarianten im Osten und Westen Murnaus durchgeführt. Fest steht für die ÖDP, dass „derart einschneidende, gewaltige Umgehungsstraßen, wie sie etwa in den Gemeinden Saulgrub und Peißenberg realisiert wurden“, vehement abgelehnt werden.

Vorab stellt die Partei klar, dass die ÖDP grundsätzlich auf „Mobilität mit weniger motorisiertem Individualverkehr, lärmreduziert und ohne zusätzlichen Flächenverbrauch [setzt]“. Die Lösung von Verkehrsproblemen könne und dürfe „nicht mehr im Bau von Straßen gesucht werden“.

Bisher liegen keine konkreten Pläne zum Bau der Umgehungsstraße im Murnauer Norden vor. Somit sei, so ÖDP-Kreisvorsitzender Rolf Beuting, „eine umfassende Bewertung derzeit nicht sinnvoll möglich“. Da das Staatliche Bauamt Weilheim jedoch bereits in die Variantenprüfung eingetreten sei, habe sich die ÖDP intensiv mit dem Thema beschäftigt und einige Voraussetzungen für weitere Planungen definiert.

Grundlage für eine Bewertung der Verkehrssituation sei zunächst die genaue Ermittlung der Verkehrsflüsse – insbesondere von Durchfahrts-/Transitverkehr und Quell-/Ziel-Verkehr im Raum Murnau. Nach Ansicht der ÖDP ist zwingende Voraussetzung für den Bau einer Umgehungsstraße, dass nachgewiesenermaßen eine massive Entlastungswirkung für das Ortszentrum beziehungsweise den Markt Murnau eintritt, ohne dass dadurch andere Ortsteile unverhältnismäßig stärker belastet werden. Schon jetzt müsse alles gegeben werden, den Verkehrsfluss zu gewährleisten, Staus zu vermeiden und Fußgänger wie Radfahrer zu schützen – etwa durch den Einsatz von Kreisverkehren bei Neubauten beziehungsweise baulichen Veränderungen sowie geschützte Fußgängerübergänge.

Sollte es tatsächlich zum Bau einer Umgehungsstraße kommen, müssten nach Ansicht der ÖDP nicht nur Flächenverbrauch und Landschaftseingriffe gering gehalten werden, sondern auch die bisherigen Durchfahrtsstraßen zwingend verkehrsberuhigt werden. Eine etwaige Umgehungsstraße müsse aus ÖDP-Sicht mit konsequentem Rückbau und Verlangsamung/Beruhigung insbesondere von Weilheimer, Resch- und Kellerstraße einhergehen. Hier seien neue Räume für Radfahrer und Fußgänger und für öffentliches Leben zu schaffen. „Im Sinne von mehr Lebensqualität, weniger Lärm und mehr Sicherheit sollte die bisherige Durchfahrtsstrecke für Transitfahrten unattraktiv gemacht werden“, so Beuting.

Zuletzt fordert die ÖDP eine frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung in allen Fragen einer möglichen Umgehungsstraße.

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Von Kreisbote

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