„Das Wichtigste ist, dass Sie Ihren Kindern Sicherheit vermitteln und ihnen niemals mit Skepsis begegnen, wenn sie sich Ihnen anvertrauen“, betonte Papp. Und sie machte auch deutlich: „Eltern müssen Medienkompetenz haben und dürfen Kinder nicht mit digitalen Geräten allein lassen. Sie geben ja Ihrem Zehnjährigen auch nicht den Autoschlüssel und sagen ‚Du machst das schon‘.“ Daher müssen Eltern ihre Kinder über die Gefahren aufklären, Regeln für die Mediennutzung vereinbaren und auch Profileinstellungen sowie das Verhalten auf Social Media-Kanälen beobachten. „Achten Sie auf Warnsignale“, so der Appell der Kommissarin.
„Zocken macht süchtig“, mit diesem markigen Spruch begann ihr Kollege Ostwinkel seine Ausführungen. Und auch er sah ganz klar die Eltern in der Pflicht, denn: „Die Eltern sind schuld, wenn Kinder mediensüchtig sind!“ Bereits jetzt sei die Computer-Spielsucht auf Platz eins, gefolgt von der Computer-Sexsucht. Und die dadurch verursachten Entwicklungsstörungen machten sich erst Jahre später bemerkbar, wie die Forschung zeige. Wichtig sei es, Kinder zum freien Spiel – also ohne digitale Unterstützung – anzuhalten, was bis zum 16. Lebensjahr die wichtigste Entwicklungsförderung sei. „Wir rauben unseren Kindern die Fantasie“, kritisierte er zu viel und zu frühen Umgang mit digitalen Medien.
Ostwinkel zeigte auch die großen Gefahrenpotenziale auf, so etwa die Speicherung sämtlicher Daten via Google, Playstation, Alexa, Apps und mehr. Die Sozialen Medien seien eine Fundgrube für Personalabteilungen, Medien und Werbeunternehmen, Anwaltskanzleien, Polizei, Schulleitung, Lehrkräfte, Freunde und Familie. „Einmal im Internet – immer im Internet! Das müssen Ihre Kinder wissen“, appellierte der Experte an die Eltern.
Ostwinkel erläuterte zudem die verschiedenen Erscheinungsformen von Cybermobbing. Zentral sei immer, die Kommunikation mit den Kindern zu suchen, Ruhe zu bewahren und das Kind, das von solchen Attacken betroffen ist, nach Kräften zu unterstützen. Zudem sollten die Kinder darüber aufgeklärt werden, was ihnen blüht, wenn sie selbst zu Tätern werden. „Wer eine Straftat mit dem Handy begeht, muss dieses der Polizei aushändigen und es bleibt mindestens zehn Monate dort. Alle darauf zu findenden Daten sind dann unter Umständen strafrelevant.“
Näheres unter Klicksafe, Medien kindersicher oder speziell für kleinere Kinder unter Frag Finn.
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