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Zukunft des Murnauer Ortsbusses: Vertrag endet Mitte 2023

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Von: Antonia Reindl

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Der derzeitige Vertrag mit Omobi läuft Ende Juni kommenden Jahres aus.  © Kreisboten-Archiv/Omobi

Murnau – In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates lieferte der Umwelt- und Mobilitätsbeauftragte des Marktes, Philipp Zehnder, den Sachstandsbericht zum Ortsbus.

Der derzeitige Vertrag mit Omobi läuft Ende Juni kommenden Jahres aus. Bis es soweit ist, möchte die Marktgemeinde herausfinden, wie es danach weitergehen soll. Daher wurden in den vergangenen Monaten verschiedene Beteiligungsformate angeboten.

Die Formate umfassten eine Schwerpunktsitzung der Arbeitsgruppe Energie und Klimaschutz zum Thema Mobilität, eine Befragung des Marktgemeinderates und einen Expertenworkshop mit dem Gremium sowie eine offen gehaltene Diskussion in der Fußgängerzone. Sechs Rückmeldungen aus der Befragung seien aber „nicht wirklich repräsentativ“, gibt der Umwelt- und Mobilitätsbeauftragte zu bedenken. Auch erinnert Zehnder daran, dass durch den Landkreis Garmisch-Partenkirchen möglicherweise ein On-Demand-System fürs Blaue Land, der Blaues Land-Bus, eingeführt werde. Eine Entscheidung soll bis Jahresende in den Kreisgremien fallen. Im Falle einer Befürwortung könne Im Frühjahr 2024 der Betrieb beginnen, eventuell bereits ab Sommer 2023. Sollte das Modell abgelehnt werden oder sich der Marktgemeinderat keine Beteiligung wünschen, stünden vier Optionen offen: den bestehenden Vertrag mit Omobi verlängern, eine Auftragsvergabe wie bisher über Direktvergabe mit wettbewerbsähnlichem Charakter durchführen, in die Planung und Ausschreibung alternativer ÖPNV-Angebote gehen oder „gar nichts“ tun.

Auch auf den durchgeführten Expertenworkshop geht der Umwelt- und Mobilitätsbeauftragte ein, etwa auf die dort erarbeiteten Verbesserungsvorschläge. So könnte man etwa die Abholpunkte mit Schildern markieren, Abholfristen festlegen oder auch den Schüler- und Touristenverkehr einbinden. Die Vorteile, die der Markt im Falle einer Beteiligung am Blaues Land-Bus hätte, verschweigt Zehnder aber ebenso wenig. So wäre etwa das Betriebsgebiet größer und auch die Betriebszeiten wären umfangreicher.

Veronika Jones-Gilch (Grüne) betont, dass ein Nahverkehr nicht an Landkreisgrenzen ende. Sie gehe stark von einer Zustimmung zum Blaues Land-Bus im Kreistag aus. Ein On-Demand-System sei in seinen Augen nicht das Beste, sagt Josef Bierling (CSU). Wenn man als Ziel möglichst viele Menschen als ÖPNV-Nutzer anstrebe, stoße dieses System an seine Grenzen. Auch müsse das Ganze finanzierbar sein. Ebenso appelliert er, sich das Weilheimer System anzusehen, Vergleiche durchzuführen. Dort würde ein Tagesticket für den Stadtbus einen Euro kosten. Eine Wochenkarte gibt es für unter fünf Euro. Letztlich müsse man ein System finden, das landkreisübergreifend funktioniere, daher wolle er die Entscheidung abwarten. Hans Kohl (Grüne) möchte da wissen, welche Chancen man habe, wenn der Kreis sich gegen das Modell entscheide. Die ersten beiden Optionen wären dann noch möglich, wobei die Direktvergabe schnell erfolgen müsse, antwortet Zehnder. Kohl will außerdem wissen, wie es um die Einbindung der Taxiunternehmen. Die Frage, mit welchen Anbietern man die Abholzeiten abdecken könne, sei noch offen, meint Zehnder. Der Ortsbus sei ein Thema, das „jetzt mehr oder weniger im Monatstakt kommt“, kündigt Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP/Bürgerforum) abschließend an.

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