„Froh gewesen, mal wieder einen Zug zu hören“, war da Scheuerer auf der Hinfahrt zur Kundgebung. Ein Verweis auf den Stillstand, der derzeit auf der Strecke zwischen Murnau und Garmisch-Partenkirchen herrscht. Doch auch über die Gleise zwischen Murnau und Oberammergau rollt derzeit kein Zug. Diese Strecke bezeichnete Moy als „ein Trauerspiel in den letzten Jahren“, hinzu kam nun der „Totalausfall zur Passionsspielzeit“.
Der Pro Bahn-Vorsitzende forderte „zweigleisige Abschnitte, vor allem zwischen Murnau und Uffing“ und plädierte dafür, dass für mehr Züge, wie für 2030 anvisiert, auch mehr Unter- und Überführungen geschaffen werden.
„Wir brauchen eine Stärkung der Schiene“, forderte Daisenberger. Doch „die Verantwortlichen fühlen sich nicht verantwortlich und die Zuständigen sind nicht zuständig“. Was den Schienenersatzverkehr zwischen Murnau und Garmisch-Partenkirchen anbelangt, so kritisierte die Ortsverbandssprecherin der Grünen: Dieser „verdient diesen Namen nicht“. Bürgermeister Beuting sah keinen „ausgegorenen Schienenersatzverkehr“ bei der Ammertalbahn, eine Bahnstrecke mit „ewigen Mängeln“. Nachdem Moy die Aktivierung von Haltestellen angesprochen hatte, nutzte Beuting noch die Gelegenheit, die Reaktivierung des Bahnhalts Hechendorf zu ergänzen.
Ein Pro für den Halbstundentakt äußerte Scheuerer nicht ausnahmslos: Ein Halbstundentakt, „da, wo’s geht“. Mit einem solchen bis Murnau und einem laufenden Bahnverkehr von Murnau nach Oberammergau sowie nach Garmisch-Partenkirchen wäre für Scheuerer bereits „ganz, ganz viel gewonnen“.
Unter den Landtagsabgeordneten Streibl, Kühn und Krahl sparte Letzterer am wenigsten an Kritik. Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen „steht sinnbildlich für eine verkorkste Verkehrspolitik“, ohne deren sofortiges Ende Gedanken über Tourismus hinfällig werden würden, sagte Krahl. Zwar wünsche er sich „nichts sehnlicher als einen Halbstundentakt“. Zuvor aber müsse erst einmal Verlass auf Qualität sein. Nachdem man eine Milliarde in den Straßenverkehr investiert habe, dürfe man es „jetzt nicht gut sein lassen“.
Aus der Kundgebung nahm der stellvertretende Landrat Rapp abschließend mit, dass „man jetzt nicht weg geht und alles ist anders“. Doch es gebe einen gemeinsamen Konsens, man habe miteinander gesprochen.
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