CDU-Vorsitz: Merz soll Parteichef werden – Söder mit neuem Plan für die Union
Die Mitgliederbefragung zum CDU-Vorsitz ist zu Ende. Merz konnte sich im ersten Wahldurchgang gegen Röttgen und Braun durchsetzen und ist neuer CDU-Vorsitzender.
- Die CDU* muss sich nach dem schlechten Abschneiden bei der Bundestagswahl 2021* neu aufstellen.
- Per Mitgliederbefragung ist ein neuer Vorsitz der Partei gewählt worden. Friedrich Merz* setzte sich gegen Norbert Röttgen* und Helge Braun im ersten Wahlgang mit einer absoluten Mehrheit durch.
- Söder plant, die Union mit Merz zu „neuer Stärke“ zu führen. Die Nachrichtenlage zur CDU-Mitgliederbefragung im Überblick.
Update vom Freitag, 17.12.2021, 14.50 Uhr: Die rund 400.000 Parteimitglieder der CDU durften erstmals in der Parteigeschichte einer Vorentscheidung über den Vorsitz treffen. Die Beteiligung lag bei rund 66 Prozent, also etwas mehr als einer viertel Millionen Stimmen. Bereits den ersten Wahldurchgang konnte Friedrich Merz mit der absoluten Mehrheit von 62,1 Prozent der Stimmen der befragten Mitglieder für sich entscheiden. Damit setzte sich der Ex-Fraktionschef durch und wendete eine Stichwahl ab. Merz soll am 21./22. Januar auf einem CDU-Parteitag offiziell zum Nachfolger von Armin Laschet ernannt werden.
CDU: Friedrich Merz ist neuer Parteivorsitzender
Merz dankte seinen Mitbewerbern. Als CDU-Chef wolle er für die Partei „in der ganzen Breite“ stehen und alle Themen mitbehandeln, diese als wichtig empfinde, sagte er. Er hoffe, dass mit seiner Wahl „eine gewisse Konsolidierung“ in die Personalaufstellung der CDU komme. Ausdrücklich sagte er, dass mit seiner Wahl zum Parteichef keine Vorentscheidung über die nächste Kanzlerkandidatur verbunden sei. Merz ließ zudem zunächst offen, ob er auch den Vorsitz der Bundestagsfraktion anstrebe.
Merz Konkurrenten Norbert Röttgen (25,8 Prozent) und Helge Braun (12,1 Prozent) gratulierten dem neuen Parteivorsitzenden und sprachen ihre Unterstützung aus. Röttgen bezeichnete die hohe Wahlbeteiligung der Mitglieder als „einen großartigen Erfolg“. Auch Braun sprach von „Maßstäben“, die die CSU mit dieser Wahlbeteiligung für andere Parteien gesetzt hätte.
Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder gratulierte Merz über Twitter zum „klaren“ Wahlsieg. Er persönlich freue sich auf die kommende Zusammenarbeit und wolle die Union „zu neuer Stärke führen“.
CDU-Vorsitzender steht fest: Merz wird neuer Parteichef
Den Live-Ticker zur Wahl des CDU-Vorsitzenden können Sie hier nachlesen.
+++ 14:40 Uhr: Die Pressekonferenz der CDU ist nun offiziell beendet.
+++ 14.37 Uhr: Merz betont, dass der Wahlsieg zum neuen Parteivorsitzenden keine Vorentscheidung für die Wahl des nächsten Kanzlerkandidaten der Union sei. Man habe in der nächsten Zeit genug andere Themen, über die man sich Gedanken machen müsse.

+++ 14.30 Uhr: Erste Glückwünsche aus der CSU. „Herzlichen Glückwunsch an Friedrich Merz für das klare Votum der CDU-Mitglieder“, schreibt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auf Twitter. „Gemeinsam und geschlossen“ wolle man die Union zu neuer Stärke führen, so Söder. „Die CSU und ich persönlich freuen uns auf die Zusammenarbeit“.
+++ 14.26 Uhr: Nun stellt sich Merz den Fragen der Presse. Wie wird sich die CDU in Opposition schlagen? „Es braucht seine Zeit, bis eine Partei aus dem Regierungsmodus in den Oppositionsmodus wechselt“, so Merz.

+++ 14.20 Uhr: Friedrich Merz konnte sich mit 62,1 Prozent aller abgegeben Stimmen gegen seine beiden Konkurrenten Norbert Röttgen und Helge Braun durchsetzten. Mit der absoluten Mehrheit im ersten Wahldurchgang ist Merz nun der designierte Parteivorsitzende der CDU. Die formale Bestätigung erfolgt am 21. und 22. Januar 2022 auf dem Bundesparteitag.
CDU-Vorsitzt steht offiziell fest: Merz ist neuer Chef der CDU
+++ 14.12 Uhr: Norbert Röttgen wählten knapp 25,8 Prozent der Wählerinnen und Wähler. Braun 12,1 Prozent.
Kandidat | Stimmen |
---|---|
Friedrich Merz | 62,1 Prozent |
Norbert Röttgen | 25,8 Prozent |
Helge Braun | 12,1 Prozent |
+++ 14.10 Uhr: Fast eine viertel Millionen Parteimitglieder haben ihre Stimme abgegeben. Wer wird der neue CDU-Vorsitzende? Merz, Röttgen oder Braun. Merz entscheidet den ersten Wahlgang für sich mit 62.1 Prozent.
+++ 14.05 Uhr: Die Pressekonferenz im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin hat nun offiziell begonnen. Generalsekretär Pawel Ziemiak wird das Wahlergebnis der CDU-Mitgliederbefragung in Kürze vorstellen.
CDU-Vorsitz: Wahlergebnis durchgesickert – Merz setzt sich in erstem Wahlgang durch
+++ 13.55 Uhr: Laut dem Münchner Merkur* ist das Ergebnis der Mitgliederbefragung bereits durchgesickert. Demnach hat Friedrich Merz im ersten Wahldurchgang gewonnen. Abgestimmt haben rund 64 Prozent der 400.000 CDU Mitglieder. Merz soll sich mit rund 60 Prozent der Wählerstimmen gegen Röttgen und Braun durchgesetzt haben, heißt es aus übereinstimmenden Quellen.

+++ 13.50 Uhr: In wenigen Minuten beginnt die Pressekonferenz. Dann präsentiert die CDU das Ergebnis ihrer Mitgliederbefragung für den CDU-Vorsitz.
+++ 13.30 Uhr: Noch 30 Minuten bis zu Bekanntgabe des Ergebnisses der CDU-Mitgliederbefragung. Erstmals wird durch ein Votum der Parteimitglieder die neue Parteispitze entschieden. Insgesamt 248.360 Personen haben an der Befragung teilgenommen. Kandidat Friedrich Merz hat es sich mit seinem Team bereits bequem gemacht und wartet nun auf die Entscheidung des ersten Wahlgangs. „Gute Laune und Optimismus beim #TeamCDU“, schrieb Merz auf Twitter. Dazu postete der CDU-Abgeordnete ein Foto, auf dem auch Philipp Amthor zu sehen ist.
CDU-Vorsitz: Stimmen sind ausgezählt – Kommt es zur Stichwahl?
+++ 12.30 Uhr: In anderthalb Stunden werden die Ergebnisse der Mitgliederbefragung der CDU auf einer Pressekonferenz der Partei bekannt gegeben. Dann entscheidet sich, ob einer der Kandidaten – Friedrich Merz, Norbert Röttgen und Helge Braun – mit einer absoluten Mehrheit der Stimmen zum neuen CDU-Chef ernannt wird. Friedrich Merz gilt unter den drei Antretenden als Favorit. Sollte er gewinnen wäre er der 10. Bundesvorsitzende in der Geschichte der Union und würde Armin Laschet beerben. Die Mitgliederbefragung über den neuen Vorsitzenden ist nicht bindend und wird erst am 21. und 22. Januar durch den Parteitag formal bestätigt.
Vorsitzende der Union | Amtszeit | Kanzlerschaft |
---|---|---|
Konrad Adenauer | 1946 bis 1966 | 1949 bis 1963 |
Ludwig Erhard | 1966 bis 1967 | 1963 bis 1966 |
Kurt Georg Kiesinger | 1967 bis 1971 | 1966 bis 1969 |
Rainer Barzel | 1971 bis 1973 | - |
Helmut Kohl | 1973 bis 1998 | 1982 bis 1998 |
Wolfgang Schäuble | 1998 bis 2000 | - |
Angela Merkel | 2000 bis 2018 | 2005 bis 2021 |
Annegret Kramp-Karrenbauer | 2018 bis 2021 | - |
Armin Laschet | 2021 bis heute | - |
+++ 09.20 Uhr: Am Freitagnachmittag (17.12.2021) soll das Ergebnis der Mitgliederbefragung vorgestellt werden. Falls keiner der drei Bewerber eine absolute Mehrheit erreicht, kommt es zur Stichwahl*. Diese soll am 29. Dezember 2021 beginnen und bis zum 12. Januar 2022 dauern.
Wer neuer CDU-Vorsitzender und damit Nachfolger von Armin Laschet* wird, entscheidet sich wohl endgültig auf dem digitalen Parteitag am 21. und 22. Januar 2022. Danach muss die Wahl per Briefwahl bestätigt werden.
CDU-Vorsitz: Entscheidung steht kurz bevor – Merz, Röttgen oder Braun?
Update vom 17.12.2021, 06.30 Uhr: Die Frage, wer die CDU in Zukunft anführen wird, soll sich heute entscheiden. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak gibt dann das Ergebnis der Mitgliederbefragung über den Nachfolger von Parteichef Armin Laschet bekannt.

Bei der Präsentation in der Parteizentrale in Berlin wollten die drei Kandidaten Friedrich Merz, Norbert Röttgen und Helge Braun dabei sein. Als Bewerber mit den besten Chancen gilt parteiintern nach wie vor Merz. Die Parteimitglieder können erstmals in der Geschichte der CDU eine Vorentscheidung über den Parteivorsitz treffen.
CDU-Vorsitz: Wahlbeteiligung veröffentlicht
+++ 23.00 Uhr: Die Wahlbeteiligung zur Wahl des CDU-Vorsitzes wurde veröffentlicht. Die Partei gab am Donnerstagabend via Twitter bekannt, dass insgesamt 248.360 Personen teilgenommen haben.
- 132.617 online
- 115.743 per Brief
CDU-Vorsitz: Friedrich Merz rechnet sich gute Chancen aus
+++ 09.35 Uhr: Bei der Mitgliederbefragung der CDU zeichnet sich kurz vor Ende eine hohe Wahlbeteiligung ab. Laut Informationen des Nachrichtenmagazins Spiegel liegt diese deutlich über 50 Prozent. Dies sei „ein gutes Zeichen“, sagte Kandidat Friedrich Merz. Der 66 Jahre alte Politiker rechnet sich gute Chancen bei seinem dritten Anlauf auf den CDU-Vorsitz aus.
Eine Entscheidung bereits nach dem ersten Wahlgang erwartet aber auch Friedrich Merz nicht. „Bei drei Bewerbern ist das eher unwahrscheinlich“, so Merz gegenüber dem Spiegel.
CDU-Vorsitz: Der letzte Versuch des Friedrich Merz
Update vom Donnerstag, 16.12.2021, 08.45 Uhr: Bei der Wahl um den Parteivorsitz der CDU kämpfen Helge Braun, Norbert Röttgen und Friedrich Merz um das Amt des CDU-Chefs. Merz kündigte am Donnerstag (16.12.2021), kurz vor dem Abschluss des Mitgliederentscheids, nun an, dass seine bereits dritte Kandidatur für den CDU-Vorsitz „definitiv“ die letzte sei. Außerdem sprach sich der Politiker dagegen aus, die Parteibasis auch über den nächsten Kanzlerkandidaten der Union abstimmen zu lassen. Und Merz legte schon einmal seine Pläne für eine künftige CDU unter seiner Führung dar.

Ginge es nach ihm, wolle er die Parteibasis in Zukunft stärker in Sachfragen einbinden. Für den Fall seiner Wahl kündigte Merz an, bei der Ernennung des Kanzlers eine zusätzliche Instanz zur Bundesfraktion installieren zu wollen. CDU und CSU sollten enger zusammenarbeiten und der Parteivorsitzende solle in Zukunft auch die Unions-Bundesfraktion anführen, erklärte Merz.
CDU-Vorsitz: Friedrich Merz glaubt nicht an Parteivorsitz als Weg ins Kanzleramt
Die Frage, ob die Wahl des neuen CDU-Chefs eine Vorentscheidung über die Kanzlerkandidatur sei, verneinte der frühere Fraktionsvorsitzende. Trotzdem müsse „der CDU-Parteivorsitzende jederzeit in der Lage sein, das Amt des Bundeskanzlers zu übernehmen“, so Merz. Das Ergebnis soll am 17. Dezember vorliegen. Hat kein Bewerber die absolute Mehrheit, ist eine Stichwahl nötig.
+++ Update, 14.55 Uhr: Noch 24 Stunden Zeit haben die CDU-Mitglieder, um ihre Stimmen für einen der Kandidaten um den Parteivorsitz abzugeben. Doch was zählt die Mitgliederbefragung, wie geht es weiter und wann ist die Stichwahl angesetzt? Alle Informationen zum Procedere finden sie in unserer Übersicht zum CDU-Vorsitz*.
CDU-Vorsitz: Merz, Röttgen oder Braun - Wer wird der neue Chef der Union?
Erstmeldung vom 15.12.2021: Berlin – Anfang Dezember wurden die 400.000 Mitglieder der CDU dazu aufgerufen, einen neuen Parteivorsitz zu wählen. Noch bis zum Donnerstag (16.12.2021) können sie online oder per Briefwahl abstimmen. Zur Wahl stehen Helge Braun, Friedrich Merz und Norbert Röttgen.
Bei einer ersten Vorstellungsrunde zu Beginn der Mitgliederbefragung wurde bereits deutlich, wie groß die Schnittmengen zwischen den drei Kandidaten sind. Beispielsweise plädierten sowohl Braun als auch Merz und Röttgen dafür, dass ein Engagement in der CDU für Frauen attraktiver werden müsse. Zudem forderten die sie allesamt, dass mehr Menschen mit Migrationshintergrund eingebunden werden. Auch bei den Thema Klimaschutz, Außenpolitik und Corona-Bekämpfung herrschte Einigkeit – sprich: Es wurden kaum Unterschiede deutlich.
Mitgliederbefragung zu CDU-Vorsitz: Umfrage zeigt ersten Trend
Eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa, die im Auftrag von RTL und ntv durchgeführt wurde, zeigt nun einen ersten Trend vor dem Ende der CDU-Mitgliederbefragung.
Umfrage
Das Trendbarometer wurde laut Angaben von RTL und ntv zwischen dem 10. und 13. Dezember 2021 erhoben. Dafür wurden 1002 Menschen befragt. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozentpunkten.
Auf die Frage, welcher der drei Bewerber für den Parteivorsitz der CDU am besten geeignet sei, nannten 23% aller Befragten Norbert Röttgen, 21% Friedrich Merz und 10% Helge Braun. 46% der Befragten hielten keinen der drei genannten Kandidaten für einen geeigneten CDU-Vorsitzenden. Unter den Wählerinnen und Wählern der Union lag Friedrich Merz mit 36% vorn. Norbert Röttgen erhielt in diesem Teil der Umfrage 19%, Helge Braun 9%. Von den Wählerinnen und Wählern der CDU-Wählern hält über ein Drittel (36%) keinen der genannten Kandidaten als CDU-Vorsitzenden für geeignet. (tu/kh/dpa) *fr.de und merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.