+++ 11.42 Uhr: Die ukrainische Armee hat eigenen Angaben zufolge erneut Ziele im von Russlands Truppen besetzten Gebiet Cherson im Süden beschossen. Dem Sprecher der Odessaer Militärverwaltung, Serhij Bratschuk, zufolge wurden in der Stadt Nowa Kachowka zwei Kommandopunkte und ein Landeplatz attackiert. Das Kommando Süd teilte in der Nacht zum Donnerstag mit, es seien 13 feindliche Soldaten getötet und mehrere gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden. Das ließ sich zunächst nicht überprüfen. Die in Nowa Kachowka eingesetzte prorussische Verwaltung sprach von insgesamt 30 ukrainischen Raketen, die abgefeuert worden seien. Ein Großteil sei jedoch abgefangen worden, hieß es weiter. Den russischen Angaben zufolge soll niemand getötet worden sein.
Bereits in der Nacht zum Dienstag hatte die ukrainische Armee eine Gegenoffensive auf Nowa Kachowka begonnen. Auch mithilfe westlicher Waffen will die Ukraine Gebiete zurückerobern, die im Zuge des mittlerweile seit viereinhalb Monaten andauernden Krieges von russischen Soldaten besetzt wurden.
+++ 10.14 Uhr: Russland soll die Schlangeninsel attackiert haben, berichtet der Nachrichtensender CNN. Konkret sollen zwei russische Kampfjets versucht haben, die Insel zu bombardieren. „Die Bomben fielen ins Meer, in der Nähe der Insel“, berichtete das ukrainische Einsatzkommando laut CNN. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt. Der Beschuss der Schlangeninsel ist insofern von Bedeutung, als die russischen Streitkräfte die Insel am 30. Juni nach einer ukrainischen Offensive aufgegeben hatten. Die im Schwarzen Meer vor der ukrainischen Südküste gelegene Insel gilt weithin als strategisch wichtig für den Krieg, da sie Schiffen, die ukrainisches Getreide transportieren, Zugang zur Donau und ihren kleinen Binnenhäfen gewährt.
Erstmeldung vom Donnerstag, 14. Juli, 6.30 Uhr: Die von der russischen Armee unterstützten Separatisten haben im ostukrainischen Gebiet Donezk Gebietsgewinne bei der Kleinstadt Soledar für sich reklamiert. Separatistenvertreter Witali Kisseljow sprach gegenüber der staatlichen russischen Tass von einer „erfreulichen Neuigkeit“: Die russischen Truppen seien nach Soledar eingedrungen und hätten die ukrainische Armee zum Rückzug gezwungen. Er rechne mit einer Eroberung der Stadt innerhalb der nächsten zwei Tage.
Der Militärverwaltungschef der Kleinstadt, Serhij Hoschko, hat der Darstellung widersprochen. „Es gab den Versuch der russischen Armee nach Jakowliwka vorzudringen, den die ukrainischen Soldaten erfolgreich zurückgeschlagen haben“, sagte er dem ukrainischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Drei Häuser seien in dem Ort, nordöstlich von Soledar, zerstört worden. Auch im nahe gelegenen Dorf Bachmutske, südöstlich von Soledar, seien vier Häuser zerstört worden. Das nördlich gelegene Rosdoliwka sei ebenfalls beschossen worden.
Im Bericht des Generalstabs in Kiew war ebenso von Kämpfen um Jakowliwka die Rede. Demnach sind die russischen Angriffe dort abgewehrt worden. In Soledar soll noch etwa die Hälfte der einst über 10.000 Bewohner ausharren.
Nach knapp fünf Monaten Krieg hat die Ukraine die Kontrolle über die Provinz Luhansk fast komplett verloren. Der Schwerpunkt der Kämpfe hat sich in das benachbarte Donezker Gebiet verlagert.. (lz/vbu/mse/tt/tu/lm/nak mit dpa/AFP)