Umfrage: Grüne holen SPD ein – ein Drittel der Bürger spricht „mutlosem“ Scholz Führungsstärke ab
Die Landtagswahlen hinterlassen Spuren: In einer aktuellen Umfrage sind SPD und Grüne nun gleichauf. Das Fazit der Befragten zu Kanzler Scholz fällt durchwachsen aus.
München – Für die SPD ziehen schwere Zeiten auf. Erst errang die CDU bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein einen Erdrutschsieg. Nun folgte das Debakel samt historisch schlechtem Ergebnis bei der Wahl in NRW. Die durchwachsenen Ergebnisse der Regierungspartei von Bundeskanzler Olaf Scholz macht sich unlängst auch in Umfragen auf Bundesebene bemerkbar.
RTL/ntv Trendbarometer: SPD und Grüne nun gleichauf – Union weiterhin vorn
Die Grünen hingegen gingen als ein klarer Gewinner aus der Wahl in Nordrhein-Westfalen hervor, erlangten starke Zugewinne. Der Trend setzt sich auf Bundesebene fort. Das zeigen auch die Zahlen aus dem neuen RTL/ntv Trendbarometer. Aus den Daten, die das Meinungs- und Forschungsinstitut Forsa vom 10. Mai bis zum 16. Mai - also auch rund um die NRW-Wahl - erhoben hat, geht hervor, dass die Union aus CDU und CSU aktuell mit 27 Prozent stärkste Kraft wäre. Dahinter folgt zwar noch die SPD mit 22 Prozent, liegt aber nun damit gleichauf mit den Grünen (ebenfalls 22 Prozent). Für die Union und die Grünen bedeutet das einen Zuwachs von einem Prozentpunkt zur Vorwoche. Die SPD hat einen Punkt eingebüßt
Ebenfalls eingebüßt haben auch die FDP und die AfD. Beide Parteien kämen laut aktueller Umfrage auf acht Prozent, was einen Verlust zur Vorwoche von einem Prozentpunkt bedeutet. Die Linke verharrt bei vier Prozent. Bei den Themen, die die Bürgerinnen und Bürger aktuell am meisten bewegen, bleibt weiterhin der Ukraine-Krieg vorne (79 Prozent), gefolgt vom Thema Energie und Energiepreise (36 Prozent) und der Corona-Pandemie (27 Prozent).

Umfrage-Klatsche für Bundeskanzler Scholz: Ein Drittel der Deutschen spricht SPD-Mann Führungsstärke ab
Harsch fällt hingegen das Fazit der Befragten zu Bundeskanzler Olaf Scholz aus. Nur knapp ein Drittel der Deutschen findet der Umfrage zufolge, dass der SPD-Politiker führungsstark ist. 66 Prozent halten den SPD-Politiker für „zögerlich“ und 30 Prozent für „mutlos“, wie aus dem aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer hervorgeht. Zugleich findet die Mehrheit der Befragten Scholz „kompetent“ (61 Prozent), sympathisch (57 Prozent) und „vertrauenswürdig“ (56 Prozent).
Einer der bekanntesten Sätze von Olaf Scholz lautet: „Wer bei mir Führung bestellt, muss wissen, dass er sie dann auch bekommt.“ Nur 38 Prozent der Befragten glauben, dass Scholz gut durch Krisen führen kann, für „führungsstark“ halten ihn 32 Prozent. Auch wenn das Image von Scholz ein wenig zu bröckeln scheint, Konkurrent Friedrich Merz kann das Ruder auch nicht auf seine Seite lenken. Der Forsa-Umfrage zufolge glauben lediglich 15 Prozent der Befragten, dass der CDU-Chef ein besserer Bundeskanzler wäre als Scholz. Dagegen gaben 39 Prozent der Befragten an, dass Merz ein schlechterer Kanzler wäre. Lediglich 27 Prozent der Befragten halten Merz für den geeigneten Unions-Kandidaten für die nächste Bundestagswahl. 49 Prozent glauben, es gäbe bessere Kandidaten in den Reihen von CDU und CSU.
RTL/ntv Trendbarometer
Die Daten zu Parteipräferenzen und Themenradar wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 10. bis 16. Mai 2022 erhoben. Datenbasis: 2.502 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte. Die Daten zu Olaf Scholz wurden vom 12. bis 13. Mai 2022 erhoben. Datenbasis: 1.002 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte. Die Daten zu Friedrich Merz wurden vom 13. bis 16. Mai 2022 erhoben. Datenbasis: 1.005 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.
Die Fronten scheinen derweil weiterhin verhärtet zwischen SPD und CDU. Wegen der Debatte um eine mögliche Kiew-Reise des Bundeskanzlers ging CDU-Boss Merz nun auf Olaf Scholz los. (han/dpa)