Der Papst erinnerte zugleich an seine im Frühsommer veröffentlichte Umwelt-Enzyklika „Laudato si'“. „Welche Welt wollen wir denen, die nach uns kommen hinterlassen, den Kindern, die heranwachsen?“, habe er darin gefragt. „Beten wir, dass der Heilige Geist diejenigen erleuchte, die aufgerufen sind, so wichtige Entscheidungen zu treffen“, sagte Franziskus mit Blick auf Paris.
+++ Auf der Klimakonferenz in Paris stellen die Finanzhilfen der Geberländer einen Knackpunkt der Verhandlungen dar. Mehr zu diesem Thema lesen Sie hier.
+++ Die Unterhändler auf der Pariser UN-Weltklimakonferenz haben sich auf eine neue Verhandlungsgrundlage verständigt. Vertreter der 196 Verhandlungspartner akzeptierten den überarbeiteten Text am Samstag als Basis für die am Montag beginnenden Gespräche auf Ministerebene. „Dieser Text zeigt den klaren Willen aller, nächste Woche zu einer Einigung zu kommen“, sagte die französische Verhandlerin Laurence Tubiana.
+++ Zum Beginn der heißen Phase der Pariser Klimakonferenz rechnet Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth noch mit harten Verhandlungen. „Es liegt echt eine Menge Arbeit auf dem Tisch der Minister“, sagte Flasbarth am Samstag in Le Bourget bei Paris.
Der Entwurf für ein Weltklimaabkommen, mit dem sich die Minister in der kommenden Woche befassen sollen, sei aber „gut sortiert“ und „geeignet, zu einem Abschluss zu kommen“, sagte Flasbarth. Der Entwurf sei noch einmal deutlich verkürzt worden: „Erkennbar nicht relevante, nicht zielführende Vorschläge“ seien gestrichen worden. Die Diplomaten sollten den Text im Laufe des Tages noch als offizielle Verhandlungsgrundlage für die Minister annehmen.
Der deutsche Unterhändler Karsten Sach unterstrich: „Die wichtigen Fragen sind noch alle offen.“ Umstritten war in den vergangenen Tagen zum Beispiel, welche Anstrengungen Industrie- und Entwicklungsländer beim Klimaschutz machen sollten und welche Staaten als Geberländer eingestuft werden.
Umweltschützer Matthieu Orphelin von der französischen Fondation Nicolas Hulot sagte: „Alles bleibt offen und wir können noch eine gute Pariser Vereinbarung schließen.“ Bei gewissen Punkten gebe es Fortschritte. Aber noch sei nichts gewonnen.
+++ Roter Teppich für das Klima: Im Pariser Rathaus haben sich am Freitag Prominente wie Oscar-Preisträger Robert Redford und Schauspieler Leonardo
DiCaprio zusammen mit rund tausend Bürgermeistern aus der ganzen Welt für den Klimaschutz stark gemacht. Ein Klimavertrag sei "dringender denn je", sagte Redford, der sich seit Jahren für den Klimaschutz engagiert. Die Verhandlungen in Le Bourget bei Paris verliefen jedoch weiter schleppend.
Die Klima-Delegierten stünden vor einer wichtigen Wahl, sagte DiCaprio bei dem Bürgermeister-Treffen. Sie könnten sich "mit einem Abkommen zufrieden geben, mit dem sie lediglich ihr Gesicht wahren", oder mit einem "wirklichen Plan zur Rettung des Planeten" nach Hause fahren. Er appellierte an die Delegierten: "Bitte lassen Sie sich nicht von Angst und Zweifeln bremsen. Seien Sie kühn, seien Sie mutig und tun Sie alles, was in Ihrer Macht steht, um unseren aktuellen Kurs zu ändern."
+++ Die Forderung von Inselstaaten nach einer Begrenzung der Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad rückt zunehmend in den Blickpunkt der UN-Klimaverhandlungen. Konferenzleiter Laurent Fabius unterstützte am Freitag das Ziel, eine solche Marke im geplanten Klimavertrag zu erwähnen. „Ich hoffe, wir erreichen das“, sagte der französische Außenminister. Zuvor hatte sich auch Deutschland dafür stark gemacht. „Das bedeutet aber nicht, dass man das Zwei-Grad-Ziel einkassiert und durch 1,5 Grad ersetzt“, sagte Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth am Rande der Pariser Klimakonferenz.
Es gibt allerdings auch heftigen Widerstand. „Da haben wir sehr harte Verhandlungen gesehen von Saudi-Arabien, unterstützt von China, um das zu verhindern“, sagte Jennifer Morgan von der Umwelt-Denkfabrik World Resources Institute.
+++ Die globale Erwärmung könnte Bayern dramatisch treffen. Trockenheit und Dürre statt Winter und Schnee? Die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf malt ein düsteres Bild von Bayerns Zukunft.
+++ Deutschland macht sich für die Aufnahme des 1,5-Grad-Ziels in den geplanten Weltklimavertrag stark. Die Zahl müsse im Text vorkommen, sagte Staatssekretär Jochen Flasbarth aus dem Umweltministerium am Donnerstag am Rande der Pariser UN-Klimakonferenz. Die Obergrenze für die Erderwärmung gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter ist einer der Haupt-Knackpunkte der Verhandlungen.
Bisher fasst die Weltgemeinschaft ein Ziel von zwei Grad ins Auge. Insbesondere vom Klimawandel bedrohte Länder wie die pazifischen Inselstaaten machen sich aber für 1,5 Grad stark.
+++ Mit einem CO2-Ausstoss von 16,9 Tonnen pro Kopf und Jahr gehören die USA zu den größten Verursachern des Klimawandels. In China mit 1,36 Milliarden Einwohnern sind es dagegen 6,68 Tonnen pro Kopf. Die Deutschen sind mit 9,07 Tonnen CO2 pro Kopf auch keine Waisenknaben. Zur UN-Klimakonferenz zeigt eine Visualisierung der Firma CORRECT!V anschauliche Daten, die interaktiv aufbereitet sind.
Die Visualisierung mit dem Titel "Das Paris-Protokoll" zeigt zu allen aufgeführten Staaten Kerndaten auf, wie CO2-Ausstoß, Bruttoinlandsprodukt, Bevölkerungszahl oder Platz im Klimachutz-Index, wo Deutschland von einer Spitzenposition weit entfernt ist.
Klicken Sie in der Grafik unten auf die einzelnen Punkte, welche die Länder repräsentieren. Oder klicken Sie in der Grafik auf die verschiedenen Gruppen ("Die Aufsteiger", "Die Schwachen", "Die Blockierer", "Die Einflussreichen"), um zu sehen, welche Länder bei der Klimakonferenz in Paris wo einzuordnen sind.
Grafik: CORRECTIV
+++ Im Streit um Klima-Hilfsgelder für Entwicklungsländer gibt es nach Einschätzung von Unterhändlern bislang kaum Bewegung auf der Pariser UN-Klimakonferenz. „Das Finanzthema ist eins der schwierigsten hier“, sagte Alden Meyer von der US-amerikanischen Vereinigung besorgter Wissenschaftler am Mittwoch. „Die Leute lassen sich nicht in die Karten schauen und legen zu diesem Zeitpunkt nicht sehr viel auf den Tisch.“
Die Entwicklungsländer fordern Zusagen für mehr Geld, um mit den Folgen des Klimawandels umzugehen. Länder wie Deutschland pochen unterdessen darauf, dass sich künftig auch aufstrebende Schwellenländer beteiligen.
+++ Mit einem symbolischen Votum hat die republikanische Mehrheit im US-Kongress am Dienstag ihren Widerstand gegen das Programm von US-Präsident Barack Obama zur Reduzierung der Treibhausgase in den USA deutlich gemacht. Der Kongress stimmte mehrheitlich für die Annullierung der neuen Vorschriften zur Verringerung des CO2-Ausstoßes. Doch hat das Votum lediglich einen symbolischen Charakter, denn Obama hat bereits angekündigt, dass er sein Veto dagegen einlegen wird.
Die Abstimmung war absichtlich so gelegt worden, dass sie mit der UN-Klimakonferenz von Paris zusammenfällt. Der "Clean Power Plan" von Obama, der im August vorgelegt worden war, schreibt erstmals landesweit verbindliche Ziele für die Reduzierung der CO2-Emissionen im Energiesektor vor. Im Vergleich zum Jahr 2005 muss der Kohlendioxidausstoß von Kraftwerken bis 2030 um 32 Prozent gesenkt werden. Dazu sollen vermehrt erneuerbare Energien an die Stelle von fossilen Brennstoffen und insbesondere der Kohle treten.
+++ Der Kampf gegen den Klimawandel hat für US-Präsident Obama Priorität. In Paris gibt er sich optimistisch - man werde das schon hinkriegen. Die Erde braucht nach Ansicht des US-Präsidenten Barack Obama ein dauerhaftes Klimaabkommen. Es müsse gleichzeitig die Wirtschaft ankurbeln und die Umwelt schützen, sagte Obama am Dienstag in der französischen Hauptstadt. „Wir brauchen ein Abkommen von Paris“, sagte er. Ein erfolgreiches Abkommen müsse eine rechtliche Bindung enthalten, sagte Obama.
+++ Deutlicher lässt sich die Dringlichkeit der Aufgaben des Weltklimagipfels kaum noch darstellen: Der schlimmste Smog dieses Jahres schnürt den mehr als 20 Millionen Pekingern die Luft ab. Die Behörden riefen die Menschen am Dienstag auf, nicht vor die Tür zu gehen oder zumindest Atemmasken zum Schutz zu tragen.
+++ Nach dem symbolträchtigen Auftakt mit mehr als 150 Staats- und Regierungschefs geht es bei der Pariser UN-Klimakonferenz nun an die eigentlichen Verhandlungen. Die Vertreter von 195 Ländern und der EU sprechen am Dienstag weiter über den Textentwurf für ein Klimaabkommen, das den Ausstoß von Treibhausgasen begrenzen und so die Erderwärmung eindämmen soll. Außerdem wollen der französische Präsident François Hollande und zahlreiche afrikanische Staatschefs eine Initiative zum Klimaschutz in Afrika vorstellen.
+++ Papst Franziskus hat mit Nachdruck eine Einigung auf verbindliche Ziele bei der Weltklimakonferenz in Paris gefordert. Die Lage spitze sich von Jahr zu Jahr weiter zu, sagte der 78-Jährige nach Abschluss seiner Afrika-Reise während des Rückflugs nach Rom. „Jetzt oder nie“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Montag. Er vertraue darauf, dass in Paris eine gute Einigung erreicht werde. Die Konferenz soll ein Abkommen aushandeln, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu begrenzen und damit die Erderwärmung einzudämmen.
+++ Zum Auftakt des Pariser Klimagipfels haben sich mehr als 150 Staats- und Regierungschefs für einen gemeinsamen Kampf gegen die globale Erderwärmung stark gemacht. Ein mögliches Konfliktpotenzial wurde dabei schon am ersten Tag deutlich: Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi forderte im Namen der afrikanischen Staaten deutlich mehr finanzielle Unterstützung als bisher geplant.
+++ Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Barack Obama haben am Rande der UN-Klimakonferenz in Paris nach Angaben aus Moskau über den Syrien-Konflikt beraten. Putins Sprecher Dmitri Peskow sprach von einem etwa 30 Minuten langen, inhaltsreichen Treffen.
+++ Die afrikanischen Länder wollen ein Ziel von maximal 1,5 Grad Erderwärmung im geplanten Weltklimaabkommen verankern. Dies sagte Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi am Montag beim Auftakt der Pariser UN-Klimakonferenz.
+++ Obama bekannte sich zur Verantwortung seines Landes im Kampf gegen den Klimawandel: Die USA erkenne nicht nur ihre Rolle bei der Schaffung des Problems an, sagte Obama. „Wir nehmen auch die Verantwortung an, etwas dagegen zu tun.“ Er warb für eine Vereinbarung, die regelmäßige Anpassungen der Klimaschutzziele vorsieht. Allerdings betonte Obama, dass jedes Land seine Ziele selbst festlege. Der Kampf gegen den Klimawandel sei noch möglich, betonte der US-Präsident.
+++ US-Präsident Obama hat vor nationalem Egoismus und kurzfristigem Denken beim Klimaschutz gewarnt. Er rief die versammelten Staatsschefs auf, der nächsten Generation eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. „Wenn wir diese Herausforderung annehmen, werden wir nicht mit raschen oder deutlichen Momenten des Sieges belohnt“, sagte er. „Unsere Generation wird womöglich die komplette Umsetzung dessen, was wir hier tun, nicht erleben.“
+++ Deutschland hat beim UN-Klimagipfel eine Erhöhung seiner Finanzmittel für den internationalen Waldschutz angekündigt. Wie Regierungsvertreter am Montag mitteilten, wollen Deutschland, Norwegen und Großbritannien bis 2020 ihre Finanzierung für den Waldschutz auf dann insgesamt eine Milliarde US-Dollar pro Jahr steigern. Profitieren könnten davon unter anderem Brasilien, Kolumbien und Äthiopien. „Der Waldschutz wird ein wichtiger Baustein des Pariser Abkommens “, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks.
+++ Frankreichs Präsident Hollande hat den versammelten Staats- und Regierungschefs ins Gewissen geredet. „Auf Ihren Schultern ruht die Hoffnung der gesamten Menschheit“, sagte Hollande am Montag in Le Bourget bei Paris. Reine Absichtserklärungen reichten nicht mehr aus. „Wir haben nicht das Recht zu enttäuschen.“ Bis Ende nächster Woche müsse ein neuer Klimavertrag stehen. „Wir werden in einigen Tagen über mehrere Jahrzehnte entscheiden“, unterstrich Hollande.
+++ Ban Ki Moon hat die Vertreter der 195 beteiligten Staaten zu Kooperation und Flexibilität aufgerufen. „Ein politischer Moment wie dieser kommt vielleicht nicht wieder“, sagte Ban. Mit den mehr als 180 nationalen Klimaplänen seien annähernd 100 Prozent der weltweiten Immissionen abgedeckt. Als Ergebnis der Klimakonferenz sei eine „klare Botschaft“ notwendig. Langfristig müsse es Ziel sein, die Erderwärmung auf maximal bis zu zwei Grad zu begrenzen.
+++ Zum Auftakt der Weltklimakonferenz haben die Teilnehmer an die Opfer der jüngsten Terroranschläge erinnert. Sie erhoben sich am Montag zum Auftakt ihres Treffens zu einer Schweigeminute. „Keine Sache und kein Glaube kann die Gewalt rechtfertigen, die wir in den vergangenen Tagen und Wochen gesehen haben“, sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Er verwies auf die islamistischen Terroranschläge in Paris mit 130 Toten, aber auch auf Anschläge in Bagdad, Beirut und der Hauptstadt von Mali, Bamako.
+++ Der britische Thronfolger Prinz Charles hat konkrete und rasche Ergebnisse bei der Klimakonferenz der Vereinten Nationen angemahnt. Er warnte davor, die Menschheit werde ohne eine Vereinbarung zum „Architekt des eigenen Untergangs“.
+++ Die Staats- und Regierungschefs sollten am Montag in zwei verschiedenen Sälen jeweils für drei Minuten ihre Klimaziele formulieren. Am Rande der Konferenz wollen zahlreichen Länder auch eigene Initiativen zum Klimaschutz vorstellen.
+++ Die französischen Gastgeber der UN-Verhandlungen erhoffen sich vom Auftritt der höchsten Repräsentanten gleich zu Beginn der Konferenz einen Schub für die komplizierten Gespräche. Vertreter der Länder wollen bis zum 11. Dezember einen Weltklimavertrag aushandeln.
+++ Mit der Wahl von Frankreichs Außenminister Laurent Fabius zum Konferenzleiter hat am Montag die Klimakonferenz der Vereinten Nationen begonnen.
+++ Um 11 Uhr gehen die Beratungen der Staatschefs los. Präsident Francois Hollande, Umweltministerin Ségolène Royal und Ban Ki Moon begrüßen zuvor die Gäste. Darunter sind neben Präsidenten und Kanzlern auch Prinz Charles sowie Fürst Albert von Monaco.
+++ UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und die französische Schauspielerin Marion Cotillard eröffneten am Sonntagabend das Kunstprojekt "1 Heart 1 Tree". Noch bis Donnerstag können per Smartphone virtuelle Bäume auf das Pariser Wahrzeichen projiziert werden. Zwischen drei und zehn Euro werden dafür fällig. Das Geld wird nach Angaben der Organisatoren in echte Bäume investiert, die in Australien, Brasilien, dem Senegal, Indien, Frankreich, Peru und in der Elfenbeinküste gepflanzt werden.
"Jeder hat die Möglichkeit, einen virtuellen Baum auf dem Eiffelturm zu pflanzen, der dann entsprechend dem Herzschlag des Nutzers wächst", sagte die Initiatorin des Projekts, die Künstlerin Naziha Mestaoui. Ihren Puls können sie die Teilnehmer der Aktion über ihr Handy messen lassen. Über eine App können sie auch ihren Namen und eine kurze Botschaft auf dem Eiffelturm aufleuchten lassen.
Der Eiffelturm war nach den Anschlägen in Paris vorübergehend für Besucher geschlossen worden. Zudem erstrahlte er in den französischen Landesfarben Blau-Weiß-Rot.
Vertreter aus 195 Staaten wollen bis zum 11. Dezember einen Weltklimavertrag aushandeln. Damit soll der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase verringert und die Erderwärmung eingedämmt werde. Für Entwicklungsländer, die unter den Folgen des Klimawandels leiden, ist finanzielle Unterstützung vorgesehen.
Nach der jüngsten Serie von Terroranschlägen in Paris und Saint-Denis herrscht in Frankreich ein Ausnahmezustand mit extrem verschärften Sicherheitsbestimmungen. Zudem ist zu Beginn der UN-Klimakonferenz der Verkehr in der Millionenmetropole deutlich eingeschränkt. Demonstrationen im Großraum Paris sind während der gesamten Zeit verboten.
dpa/AFP/js