Wie viele Täter es insgesamt gibt, ist aktuell nicht bekannt. Zudem spricht die Polizei von insgesamt sechs Tatorten, die gesichert wurden.
Einer Ministeriumssprecherin zufolge wurde bei dem Schusswechsel in der Nähe des Schwedenplatzes ein Polizeibeamter angeschossen und schwer verletzt. Das bestätigt auch die Polizei.
Der Wiener Rettungsdienst meldet unterdessen mehrere Tote und Verletzte. „Zahlenmäßig eingrenzen können wir das noch nicht, wir sind noch dabei, uns einen Überblick zu verschaffen“, sagte der Sprecher der Wiener Berufsrettung, Daniel Melcher, der APA.
Gegen 20 Uhr sollen die ersten Schüsse in der Seitenstettengasse gefallen sein, im Zentrum von Wien. Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Religionsgesellschaft in Österreich, schreibt auf Twitter, dass die Synagoge in der Seitenstettengasse zum Zeitpunkt der ersten Schüsse geschlossen war. Ob der Stadttempel, die Hauptsynagoge Wiens, ein Ziel gewesen sei, wisse er nicht, doch es wurde seiner Aussage nach in unmittelbarer Nähe geschossen.
Die Hintergründe sind derzeit noch völlig unbekannt. Auf Twitter gibt es viele Solidaritätsbekundungen an die jüdische Gemeinde.
Die Polizei patrouillierte mit Gewehren im Anschlag durch die Stadt. „Wir sind mit allen möglichen Kräften im Einsatz“, schrieb die Polizei auf Twitter. „Bitte meiden Sie alle öffentlichen Plätze im Stadtgebiet“, hieß es weiter. Viele Menschen, die in der Gegend unterwegs waren, flohen in Panik. Die Innenstadt ist derzeit großräumig abgesperrt. Zudem wurde darum gebeten, keine Videos oder Fotos hochzuladen. „KEINE Videos und Fotos in sozialen Medien posten, dies gefährdet sowohl Einsatzkräfte als auch Zivilbevölkerung!“
Nach dem Angriff ist nun auch die Armee mit Soldaten in der Wiener Innenstadt im Einsatz. Das österreichische Bundesheer habe den gesamten Objektschutz in der Hauptstadt übernommen, berichtete die Nachrichtenagentur APA unter Berufung auf das Kanzleramt. Bundeskanzler Sebastian Kurz sprach von einem „widerwärtigen Terroranschlag“. Im ORF sagte er außerdem: „Zum Hintergrund können wir noch nichts Genaues sagen. Ein antisemitischer Hintergrund kann aufgrund des Ortes schon nicht ausgeschlossen werden.“ Österreichs Innenminister Karl Nehammer sagte kurz nach ein Uhr morgens (3. November) bei einer Pressekonferenz: „Wer einen von uns angreift, der greift uns alle an.“
In der Wiener Innenstadt werden nach Angaben der Polizei zeitweise keine Haltestellen mehr vom öffentlichen Nahverkehr angefahren. „Bleiben Sie in Sicherheit, verlassen Sie öffentliche Orte umgehend“, twitterte die Polizei.
Bisher gesichert (Stand 3. November, 1.20 Uhr) ist Folgendes:
Unklar ist nach dem Terroranschlag noch:
Der Stadttempel im Zentrum Wiens ist einer der wichtigsten Anlaufpunkte der jüdischen Gemeinde in der österreichischen Hauptstadt. Schon in der Vergangenheit gab es Terrorangriffe auf die Synagoge. *Merkur.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks