Sterbehilfe in Deutschland

Der Bundestag will die Sterbehilfe in Deutschland neu regeln. Vier Gesetzentwürfe werden derzeit diskutiert. Die Frage nach Leben und Tod ist ein sensibles Thema. Die aktuelle Rechtslage:
Aktive Sterbehilfe
Sie ist in Deutschland strafbar. Wer jemanden auf dessen Wunsch tötet, wird wegen Tötung auf Verlangen mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft.
Passive Sterbehilfe
Gemeint ist der Abbruch lebenserhaltender Maßnahmen. Laut Bundesgerichtshof dürfen Ärzte die Maßnahmen auch dann abbrechen, wenn der Patient noch nicht kurz vor dem Tod steht. Sie müssen sie abbrechen, wenn der Patient das will.
Indirekte Sterbehilfe
Die Verabreichung starker Schmerzmittel, die durch ihre Wirkung auf geschwächte Organe das Leben verkürzen können, ist nicht strafbar - wenn dies dem Willen eines extrem leidenden, sterbenden Menschen entspricht.
Beihilfe zum Suizid
Suizid und Beihilfe zum Suizid sind nicht strafbar. Das heißt, ein Mittel zur Selbsttötung bereitzustellen, das der Betroffene selbst einnimmt, ist erlaubt.
Pallativmedizin
Die Palliativmedizin kann Sterbende auf ihrem letzten Weg begleiten. Sie ist ein wichtiger Teil moderner Medizin geworden. Zeit schenken, Trost und Beistand spenden, Angst und Schmerzen lindern und den unheilbar Kranken in seiner letzten Lebensphase unterstützen, darum geht es in der Palliativmedizin.
Aktive Sterbehilfe in der EU
Aktive Sterbehilfe ist in den meisten europäischen Ländern unter Strafe gestellt. Die passive Sterbehilfe, worunter das Entfernen der Magensonde fällt, ist aber in mehreren Staaten erlaubt, darunter auch Spanien. Medienberichten zufolge ist Andreas Fall der erste in Spanien, bei dem lebenserhaltende Maßnahmen bei einem Kind auf Verlangen der Eltern abgesetzt wurden.
Im US-Bundesstaat Kalifornien ist Sterbehilfe seit Anfang Oktober legal. Ärzte dürfen todkranke Menschen künftig beim Suizid unterstützen. Die todkranken Brittany Maynard für ärztliche Sterbehilfe eingesetzt, die sich in Video-Botschaften an ein Millionenpublikum wandte und ihren geplanten Suizid am 1. November 2014 öffentlich machte.
Aktuell wird vor dem
dpa