Egal, ob Kunde oder der neue Chef: Beim ersten Treffen beurteilen uns Menschen nach zwei Details. Und das, obwohl man diese auf den ersten Blick nicht wahrnimmt.
Der erste Eindruck zählt, heißt es gerne, wenn etwa ein Bewerbungsgespräch ansteht oder wir auf einer Messe neue Kunden gewinnen wollen. Doch was entscheidet wirklich darüber, wie uns andere Menschen einschätzen? Ist es die Frisur, die Kleidung oder der Gesichtsausdruck?
Erster Eindruck: Menschen versuchen, zwei Fragen zu beantworten
Weder noch, weiß eine Harvard-Psychologin. Laut dem BusinessInsider forschte Amy Cuddy mit ihren Kollegen Susan Fiske und Peter Glick jahrelang an diesem Thema. Sie will herausgefunden haben, wodurch der erste Eindruck entsteht. Und zwar so:
Laut ihrer Forschungsergebnisse versuchen Menschen bei der ersten Begegnung blitzschnell zwei Fragen zu beantworten: "Kann ich dieser Person vertrauen?" und "Kann ich diese Person respektieren?"
Innerhalb der ersten Sekunden versuchen Menschen, Ihr soziales Verhalten (die sogenannte Wärme) sowie Ihre Kompetenz zu beurteilen. Wenn Sie beides besitzen, werden Ihre Mitmenschen gut mit Ihnen auskommen.
"Von einem evolutionären Standpunkt aus, ist es für das Überleben essentiell, zu wissen, ob eine Person Vertrauen verdient", meint Cuddy - schließlich war es schon für Höhlenmenschen wichtig zu wissen, ob der andere ihn angreifen will oder ob man friedlich miteinander auskommt.
Sie hält deshalb Wärme für wichtiger als Kompetenz - auch wenn im Beruf scheinbar letzteres mehr zählt. Kompetenz spiele ihrer Meinung nach erst eine Rolle, wenn die Vertrauensbasis stimmt.
Deshalb hat sie für alle Berufstätigen eine wichtige Botschaft: "Wenn Sie versuchen, jemanden zu beeinflussen, der Ihnen nicht vertraut, werden Sie es nicht weit bringen. Wahrscheinlich erregen Sie damit sogar dessen Verdacht und werden als manipulativ eingestuft", sagt Cuddy. "Nur eine warme, vertrauenswürdige Person, die auch stark und kompetent ist, wird bewundert. Allerdings muss dafür zuerst die Vertrauensbasis geschaffen sein."