Gehalt bei der Müllabfuhr: Wie viel verdient man eigentlich als Müllmann?
Ohne die fleißigen Müllmänner und -frauen würden wir in unserem Abfall versinken. Der Beruf gilt als systemrelevant. Doch wird auch ein gutes Gehalt bezahlt?
Bereits früh morgens sind sie in den Straßen unterwegs, um die Mülltonnen der Haushalte zu leeren: Die Müllmänner und -frauen der städtischen Müllabfuhr. In der typischen orangen Kluft sorgen sie dafür, dass wir nicht in unserem eigenen Müll versinken. Denn genau das würde geschehen, wenn es diesen wichtigen Beruf nicht gäbe. Doch wie sieht es mit dem Gehalt* aus – verdienen Müllfahrer ordentlich? Wir machen den Verdienst-Check.
Gehalt: So viel verdient ein Müllmann oder eine Müllfrau bei der Abfallentsorgung
Das Durchschnittsgehalt bei der Müllabfuhr liegt deutschlandweit bei rund 2.380 Euro brutto pro Monat. Das zeigt eine Auswertung des Portals gehaltsvergleich.com. Je nach Bundesland können die Gehälter jedoch unterschiedlich ausfallen. So verdient ein Müllmann oder eine Müllfrau in Bayern etwa 2.494 Euro brutto monatlich, während Beschäftigte in Berlin sich mit rund 200 Euro brutto weniger zufrieden geben müssen. Mitarbeiter in Baden-Württemberg liegen mit 2.506 Euro an der Spitze, während Müllfahrer in Sachsen (2.030 Euro brutto) und Thüringen (1.996 Euro) das Schlusslicht bilden. Allerdings fallen die Lebenshaltungskosten im Süden Deutschlands auch höher aus als beispielsweise im Osten der Bundesrepublik.
Bundesland | Bruttogehalt |
---|---|
Baden-Württemberg (BW) | 2.506 € |
Bayern | 2.494 € |
Berlin | 2.276 € |
Brandenburg | 2.105 € |
Bremen | 2.236 € |
Hamburg | 2.460 € |
Hessen | 2.457 € |
Mecklenburg-Vorpommern | 2.032 € |
Niedersachsen | 2.410 € |
Nordrhein-Westfalen (NRW) | 2.427 € |
Rheinland-Pfalz | 2.384 € |
Saarland | 2.218 € |
Sachsen | 2.030 € |
Sachsen-Anhalt | 2.188 € |
Schleswig-Holstein | 2.239 € |
Thüringen | 1.996 € |
Quelle: gehaltsvergleich.com (Stand: 16. November 2021)

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Das sind die Aufgaben bei der Müllabfuhr
Müllfahrer und Müllfahrerinnen haben einen verantwortungsvollen und systemrelevanten Beruf. Sie sorgen dafür, dass der Müll von Privathaushalten und der Industrie gesammelt und zu speziellen Sammelplätzen gebracht wird, wo der Müll wiederum verwertet wird. Ein Müllfahrer-Team besteht in der Regel aus drei Personen: dem Fahrer des Müllwagens und zwei Müllfahrern, die außen auf Trittbrettern stehen. Sie fahren auf vorgeplanten Routen, wo sie die Mülltonnen, die am Straßenrand bereit stehen, leeren bzw. Abfallsäcke in das Müllauto werfen. Dabei kontrollieren sie auch, ob sich eventuell falscher Müll in den Tonnen befindet. Wenn sie nicht gerade Abfall entsorgen, stellen Müllmänner auch Container für Glas, Papier oder anderen Spezialabfall auf und tauschen volle gegen leere Container aus.
Während die Müllfahrer für das Sammeln des Mülls zuständig sind, ist eine Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft für die Organisation der Abfallbeseitigung und -verwertung zuständig, wie das Portal Ausbildung.de informiert: Sie plant die Routen der LKWs, erstellt Entsorgungsnachweise und entscheidet auch, welcher Abfall recycelt oder endgültig entsorgt werden muss. Nur die Fachkräfte dürfen die Müllpressen bedienen und organisieren zudem den Abtransport von Sondermüll.
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Braucht man als Müllmann eine Ausbildung?
Um Müllmann oder Müllfrau zu werden, braucht es keine spezielle Ausbildung. Laut dem Ausbildungsportal mystipendium.de sind die meisten Müllfahrer Quereinsteiger mit einer abgeschlossenen Ausbildung eines anderen Berufs. Aber auch ohne Ausbildung haben Interessierte die Möglichkeit, bei der Müllabfuhr zu arbeiten. Die Unternehmen lernen ihre Müllfahrer selbst an und zeigen ihnen, wie man beispielweise Mülltonnen richtig zieht und sie entleert. Wer einen LKW-Führerschein der Klasse C oder CE mitbringt, kann schon zu Beginn als Fahrer des Müllwagens eingesetzt werden.
Alternativ können Interessierte bereits nach der Schule eine Ausbildung zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft beginnen und sich so mehr Kompetenzen in Sachen Organisation der Abfallverwertung und -beseitigung sichern (siehe oben). Hier sind auch höhere Gehälter drin.
Was sind eigentlich die bestbezahlten Ausbildungen in Deutschland? Das erfahren Sie hier.
Gehalt als Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft
Die Ausbildungsvergütung als Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft beträgt
- im öffentlichen Dienst zwischen 850 Euro und 980 Euro brutto im Monat, wie Ausbildung.de mitteilt. Dort wird ein tarifliches Gehalt nach nach TVöD gezahlt.
- Nach dem Tarif der Industrie verdienen Fachkräfte währen der dreijährigen Lehre etwas weniger, zwischen 660 und 800 Euro im Monat.
Nach der Ausbildung wird ebenso meist nach Tarif gezahlt. So verdienen Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft nach TVöD-E monatlich rund 2.250 Euro brutto in der Entgeltgruppe 5 und können sich mit der Zeit bis 2.860 Euro brutto steigern. In einer höheren Entgeltgruppe ist ein noch höherer Verdienst möglich. Das Einstiegsgehalt in der Entsorgungswirtschaft liegt laut Ausbildung.de bei rund 2.400 Euro. Übrigens, so viel verdienen Erzieherinnen und Erzieher, Mitarbeiter bei der Feuerwehr oder Kassierer/-innen bei Aldi und Lidl. (as) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.