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Unentdeckte Corona-Infektion: Dieses unscheinbares Symptom kann der einzige Hinweis sein

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Von: Nail Akkoyun

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Ein Symptom kann das einzige Anzeichen für eine Corona-Infektion sein. Derzeit wird ein neues Medikament für den Einsatz bei Covid-19 getestet.

Update vom Mittwoch, 06.01.2021, 12.00 Uhr: Viele Corona-Patienten klagen über Magen-Darm-Beschwerden. Bei einigen Betroffenen sind sie die einzigen Symptome einer Infektion mit dem Virus. Bislang war die Datenlage zu dem Thema allerdings dünn. Ein Forschungsprojekt der Med-Uni Graz in Österreich will das jetzt ändern, berichtet die österreichische Zeitung „Der Standard“.

Ein neues Synbiotikum soll als Medikament für die Magen-Darm-Beschwerden getestet werden. Denn bisher gebe es für diese Symptome keine Therapiemöglichkeit. Das Mittel wurde auch bei Magen-Beschwerden, die nicht mit Covid-19 in Verbindung stehen, erfolgreich eingesetzt. Ein Synbiotikum besteht aus Mikroorganismen, die im Verdauungstrakt vorkommen, und Substanzen, die das Wachstum der Organismen unterstützen.

Magen-Darm-Beschwerden sind manchmal wohl die einzigen Symptome für eine Corona-Infektion.
Magen-Darm-Beschwerden sind manchmal wohl die einzigen Symptome für eine Corona-Infektion. © Science Photo Library/imago-images.de

Symptom bei Corona-Infektion: Medikament soll Magen-Darm-Beschwerden verringern

Bei dem Forschungsprojekt unter der Leitung von Vanessa Stadlbauer-Köllner werden die Krankheitsverläufe von 120 Corona-Patienten rund 30 Tage untersucht. Die Hälfte der Teilnehmer erhält das Synbiotikum.

„Einerseits interessiert uns der klinische Effekt: Wir erhoffen uns eine Verkürzung der Durchfalldauer und eventuell auch eine Verbesserung der anderen Beschwerden. Andererseits suchen wir in den Stuhlproben nach sogenannten Biomarkern – also objektiv messbaren Parametern, die wir in Zukunft für die Vorhersage der Intensität der Covid-19-Erkrankung verwenden können“, sagt Stadlbauer-Köllner. Die Studie sucht noch Teilnehmer mit einer Corona-Infektion.

Corona-Infektion: Jeder sechste Patient hat nur Magen-Darm-Beschwerden

Update vom Samstag, 21.11.2020, 09.50 Uhr: Laut einer kanadischen Studie soll jeder sechste Corona-Patient ausschließlich an Magen-Darm-Beschwerden leiden. Darüber hinaus werden diese Symptome häufig mit schweren Krankheitsverläufen in Verbindung gebracht. Auch ein deutsches Team, bestehend aus Gastroenterologen und Virologen, hat den Infektionsvorgang nun in einem Darm-Modell genauer untersucht.

Zur Untersuchung dienten den Forschern eigens gezüchtete Dünndärme aus embryonalen Stammzellen. Professor Jan Münch vom Institut für Molekulare Virologie des Universitätsklinikums Ulm erklärt, wie das Coronavirus im Darm andocken kann: Das funktioniert nämlich nur, wenn ein spezieller Rezeptor (ACE2) und eine bestimmte Protease (TMPRSS2) im Gewebe vorhanden sind.

In der Biochemie werden bestimmte Proteine als Rezeptoren bezeichnet. Diese speziellen Proteine sollen durchgehend in gesunden Därmen und dabei besonders häufig im Zwölffingerdarm gefunden worden sein.

Magen-Darm-Beschwerden? Corona-Forscher aus Deutschland haben neue Erkenntnisse

Weiter kann eine Covid-19-Infektion den Verlust spezialisierter Darmzellen verursachen, was letztlich zu den Symptomen Durchfall und Übelkeit führen kann. Angesichts der Frage, wie dieser Vorgang unterbunden werden kann, kamen die Forscher zu dem Entschluss, dass das Ebola-Medikament Remdesivir eine gute Wirkung zeigen soll.

Demnach soll der Arzneistoff die Vermehrung von SARS-CoV-2 blockieren, so die Autoren der Forschungsarbeit. Wie merkur.de* berichtet, rät die WHO (Weltgesundheitsorganisation) jedoch vom Gebrauch von Remdesivir ab.

Neue Studie: Menge der viralen Corona-RNA bei allen Patienten gleich

Update vom Donnerstag, 19.11.2020, 06.49 Uhr: Viele Corona-Patienten haben nur sehr geringe oder unscheinbare Symptome. Einige Bemerken nicht einmal, dass sie infiziert sind und glauben an eine saisonale Grippe oder einen Magen-Darm-Infekt. Das kann fatal sein. Denn nur weil sie die Corona-Erkrankung nicht bemerken, müssen sie nicht weniger ansteckend sein.

Wie eine neue Studie aus Südkorea zeigt, ist die Menge der viralen RNA bei Patienten mit wenigen oder ungewöhnlichen Symptomen gleich hoch, wie bei Patienten mit starken Symptomen. Die Ribonukleinsäure (RNA) enthält die Erbinformationen des Virus, vergleichbar mit der DNA beim Menschen. Das Ärzteportal aerztezeitung.de hatte über die Studie berichtet.

Die RNA wurde den Corona-Patienten durch Rachenabstrichen und Sputumproben entnommen. Die Forscher machen aber deutlich, dass die Ergebnisse kein endgültiger Beweis für eine ähnliche Ansteckungsgefahr zwischen Patienten mit wenigen und vielen Symptomen sei. Der Nachweis von viraler RNA sei nicht damit gleichzusetzen, dass infektiöse Viren vorhanden sind.

Corona: Magen-Darm-Beschwerden treten bei infizierten Patienten vermehrt auf

Erstmeldung vom Mittwoch, 18.11.2020, um 9.01 Uhr: Kassel - Mittlerweile wissen wir, dass eine Corona-Infektion nicht unbedingt nur Symptome ähnlich der Grippe hervorrufen kann. Denn auch wenn die meisten Covid-19-Patienten unter grippeähnlichen Anzeichen leiden, kann sich das Virus nicht nur in den Atemwegen, sondern auch in weiteren Organen ausbreiten. Häufig ist der Magen-Darm-Trakt betroffen.

Corona-Infektion: Magen-Darm-Symptome können einzigen Anzeichen sein

Wie Forscher aus Kanada nun herausgefunden haben, treten Magen-Darm-Beschwerden bei Corona-Patienten häufiger auf als zunächst angenommen. Frühe Berichte aus der Anfangszeit der Pandemie vermeldeten zwar entsprechende Symptome bei bis zu 50 Prozent der infizierten Patienten. Allerdings fielen diese Anzeichen lediglich als Begleiterscheinung einer Covid-19-Erkrankung auf.

Die Tatsache, dass Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall nun auch als alleinige Anzeichen für eine Corona-Erkrankung erscheinen können, überrascht. Zu dieser Erkenntnis kamen die kanadischen Wissenschaftler von der University of Alberta nach einer neuen Studie.

Corona-Symptome: 36 Studien wurden ausgewertet

Eine Forschergruppe rund um den Mediziner Mitchell Wilson hat insgesamt 36 Studien ausgewertet, welche die Symptomatik von Corona-Patienten erfasst haben. Dabei nutzten die Wissenschaftler auch einige Verfahren zur Untersuchung des Magen-Darm-Trakts.

Das Ergebnis zeigt, dass etwa 18 Prozent aller Infizierten Magen-Darm-Beschwerden aufwiesen. Im Falle von 16 Prozent der untersuchten Personen, waren diese Symptome sogar die einzigen Krankheitszeichen des Coronavirus. Dies würde heißen, dass immerhin einer von sechs Corona-Patienten lediglich unter Magen-Darm-Beschwerden leidet und keine weiteren Beschwerden hat.

Studie: 18 Prozent aller Corona-Patienten hatten Magen-Darm-Beschwerden

Zudem stellten die Forscher der University of Alberta fest, dass es offenbar einige typische Hinweise gibt, die auf eine Coronavirus-Infektion hinweisen, wenn Untersuchungen des Bauchraums mittels einer Computertomografie durchgeführt werden: So zeigt sich bei einigen Corona-Patienten etwa Entzündungen des Dünn- und Dickdarms, sowie Luft in der Darmwand und sogar Darmdurchbrüche.

Auch wenn diese Symptome eher selten seien, könnten sie aber auf Patienten mit schwerem Covid-19-Verlauf hinweisen: „Wenn wir diese Dinge sehen, wissen wir nicht unbedingt, dass ein Patient Covid-19 hat. Denn es kommen verschiedene Ursachen infrage. Eine dieser möglichen Ursachen ist jedoch eine Infektion mit dem Virus“, so Mediziner und Radiologe Mitchell Wilson.

Magen-Darm-Symptome? Eine Corona-Infektion könnte der Grund sein

Weiter erklärt Wilson, dass die SARS-CoV-2-Erreger die Zellen des Darms infizieren und dann sichtbare Veränderungen im Magen-Darm-Trakt hervorrufen können. Solche Symptome könnten also auch eine Erkrankung an dem Coronavirus bedeuten. Veröffentlicht wurden die Studienergebnisse in der Fachzeitschrift „Abdominal Radiology“.

Dem Mediziner zufolge sollen Patienten, die unter Durchfall, Bauchschmerzen oder Erbrechen leiden, unbedingt an eine mögliche Corona-Infektion denken. Außerdem mahnt Wilson, dass das Einhalten der Hygieneregeln in der aktuellen Situation besonders wichtig sei. (Nail Akkoyun) *hna.de und merkur.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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