Diese Krankenkassen erhöhen 2022 die Beiträge – Wann lohnt sich ein Wechsel?
Bei den Beiträgen seiner Krankenkasse sollte man im neuen Jahr genau hinschauen. Doch nicht nur der Preis ist ausschlaggebend.
Kassel – Hohe Rohstoffpreise, eine höhere Inflation und teureres Gemüse: Viele machen sich mit Blick auf das kommende Jahr (2022) Sorgen um ihr Geld. Gerade vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie fürchten einige einen drastischen Anstieg der Krankenkassenbeiträge*.
Stiftung Warentest* vergleicht in einer aktuellen Recherche die Preisentwicklungen der einzelnen Krankenkassen. Eine weitere Auflistung veröffentlicht Check24.de. Insgesamt steigen bei achtzehn Krankenkassen die Preise im Jahr 2022. Bei elf Krankenkassen fallen die Beiträge im neuen Jahr.

Krankenkassen im Vergleich: Bei diesen steigen 2022 die Zusatzbeiträge
Noch nicht alle Krankenkassen haben bisher Angaben zu den Preisen im Jahr 2022 gemacht, wie Stiftung Warentest berichtet. Bei achtzehn Krankenkassen, die ab Januar 2022 mehr Geld für ihre Leistungen verlangen, liegen die Erhöhungen der Zusatzbeiträge bei bis zu 0,70 Prozent, so Check24.
Krankenkasse: | Erhöhung des Zusatzbeitrages (in Prozent): |
---|---|
AOK Baden-Württemberg | 0,20 |
AOK Bayern | 0,20 |
AOK Bremen/Bremerhaven | 0,30 |
AOK Hessen | 0,20 |
AOK Nordost | 0,20 |
AOK Nordwest | 0,40 |
AOK Rheinland/Hamburg | 0,50 |
AOK Rheinland-Pfalz/Saarland | 0,40 |
AOK Sachsen-Anhalt | 0,20 |
Betriebskrankenkasse PricewaterhouseCoopers | 0,22 |
BKK B. Braun Aesculap | 0,20 |
BKK BPW Bergische Achsen KG | 0,50 |
BKK exklusiv | 0,30 |
BKK Public | 0,20 |
BKK Scheufelen | 0,20 |
BKK Würth | 0,70 |
Handelskrankenkasse (hkk) | 0,30 |
TUI BKK | 0,10 |
Quelle (Stand: 30.12.2021): | Pressemitteilungen/Verwaltungsratssitzungen der Krankenkassen |
Auf der Seite der Stiftung Warentest können mit dem sogenannten Krankenkassenrechner Kassenbeiträge direkt vergleichen werden. In ihrem Test ging es den Verbraucherexperten nicht nur um den Preis für 2022, sondern auch um die Zusatzleistungen der einzelnen Kassen. Ob Reiseimpfungen oder Hautscreening, bei der Wahl der Krankenkasse sollten die Zusatzleistungen auf jeden Fall mit bedacht werden.
Preis der Krankenkasse: Bei diesen Kassen sinkt 2022 der Zusatzbeitrag
Im neuen Jahr 2022 bleibt der durchschnittliche Zusatzbeitrag konstant bei 1,3 Prozent. Neben Preiserhöhungen, senken auch einige Krankenkassen ihre Preise.
Krankenkasse: | Senkung des Zusatzbeitrages (in Prozent): |
---|---|
Bertelsmann BKK | -0,25 |
BKK_DürrkoppAdler | -0,32 |
BKK EVM | -0,30 |
BKK Gildemeister Seidensticker | -0,30 |
BKK Herkules | -0,30 |
BKK Stadt Augsburg | -0,30 |
BKK Technoform | -0,40 |
BKK ZF & Partner | -0,35 |
BMW BKK | -0,50 |
Continentale Betriebskrankenkasse | -0,15 |
energie-Betriebskrankenkasse | -0,08 |
Quelle (Stand: 30.12.2021): | Pressemitteilungen/Verwaltungsratssitzungen der Krankenkassen |
Die gesetzlichen Krankenkassen unterliegen der Pflicht zur Versorgung, deshalb sind rund 95 Prozent der medizinischen Leistung gleich, berichtet Stiftung Warentest. Bei unter 18-Jährigen übernehmen beispielsweise alle Krankenkassen den vollen Preis von Krankenhausaufenthalten.
Krankenkasse 2022: Beim Wechsel sollte nicht nur auf den Preis geschaut werden
Ein Wechsel der Krankenkasse kann bares Geld sparen. Je nach Einkommen können hier bis zu hundert Euro und mehr eingespart werden. Doch nicht nur der Preis sollte als Kriterium für einen Wechsel genutzt werden. Gerade auch Zuschüsse für Zahnreinigungen und Co. könneneinen höheren Preis auch 2022 rentabel machen*.
Der Wechsel selbst gestaltet sich zumeist unkompliziert, wie Stiftung Warentest schreibt. Ein Antrag bei der gewünschten neuen Krankenkasse reicht hier oft aus. Die anfallenden Formalien klärt dann die neue Krankenkasse. Angestellte sollten jedoch nicht vergessen, im Betrieb Bescheid zu geben. Doch nicht nur bei den Preisen für die Krankenkasse müssen Verbraucher im Jahr 2022 aufpassen*. (Lucas Maier) *hna.de ist Teil von IPPEN.MEDIA