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Nematoden: Schädlich oder nützlich? Alle Infos zu den Fadenwürmern – und wann Sie handeln müssen

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Von: Felix Herz

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Nematoden sind nur wenige Millimeter groß und kommen in zahlreichen Unterarten vor.
Nematoden sind nur wenige Millimeter groß und kommen in zahlreichen Unterarten vor. © IMAGO / Ardea

Nematoden gibt es in den verschiedensten Arten und Formen – meist treten sie als Schädlinge auf, sie können aber auch nützlich sein.

Die in Fachkreisen als Nematoden, umgangssprachlich aber auch als Älchen oder Fadenwürmer bekannten Tierchen zählen zu den artenreichsten Tiergruppen der Welt. Rund 20.000 verschiedene Unterarten gibt es, die sich auch in ihrer Form unterscheiden, wie mein-schöner-garten.de schreibt. So gibt es frei lebende Nematoden, die als Räuber leben, und parasitäre Nematoden, die in Pflanzen* und Tieren vorkommen. Sie sind generell nur wenige Millimeter groß und weisen höchstens eine weiße Farbe auf, ansonsten sind sie farblos.

Aufgepasst: Blühender Efeu: Deswegen dürfen Sie die Pflanze jetzt nicht zurückschneiden.

Nematoden als Schädlinge: Landwirtschaft und Garten leiden

Die meisten Menschen verbinden den Namen Nematoden mit ihrem Garten – und hegen in diesem Zusammenhang eher selten positive Gefühle gegenüber den Kleintieren. Kein Wunder: Vor allem die frei und räuberisch lebenden Nematode befallen gerne die Pflanzenbestände im heimischen Garten. Als Folge sind Deformierungen, Verfärbungen, abgestorbene Wurzeln und sogar der Tod der Pflanze möglich.

Die pflanzenfressenden Nematode sorgen auch in der Landwirtschaft weltweit für gewaltige Schäden. Insbesondere die Nematoden-Art namens Rübenzystennematoden ist für ihr großflächiges Schadenspotenzial bekannt: Sie befällt die Wurzeln von Gewächsen wie Rüben und Spinat und sorgt letztlich für ein stark vermindertes Wachstum der Pflanze – die Folgen sind große Ertragseinbußen.

Nematoden als Nützlinge: Der Schädling für den Schädling

Tatsächlich können Nematoden auch zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Sie benutzen die Larven der äußerst schädlichen Dickmaulrüssler und Gartenlaubkäfer als Wirte und töten die Population so über einen Zeitraum von etwa zwei bis drei Jahren vollständig ab – gegen die ausgewachsenen Tiere bringen sie jedoch nichts.

Nematoden als Schädlingsbekämpfer – geliefert werden sie meistens in einem Tongranulat.
Nematoden als Schädlingsbekämpfer – geliefert werden sie meistens in einem Tongranulat. © Imago

Erhältlich sind Nematoden im Fachhandel oder Internet. Für etwa 20 Euro bekommt man genug Nematoden, um Schädlinge auf einer 100 Quadratmeter großen Fläche zu bekämpfen. Geliefert werden sie in einem Tongranulat, das vor der Anwendung mit Wasser aufgeweicht und dann per Gießkanne im Garten verteilt wird. Der Boden sollte allerdings generell feucht sein, da die Nematoden sonst austrocknen, außerdem sollte es mindestens 12 Grad warm sein – sonst werden die Nematoden nicht wirklich aktiv.

Passend dazu: Löcher im Rasen: Woher kommen Sie – und wie entferne ich sie?

Nematoden bekämpfen: Das hilft gegen die kleinen Würmer

Wenn Sie an Ihren Pflanzen die für Nematoden typischen Schäden feststellen, gilt es, schnell zu handeln. Mein-schöner-garten.de empfiehlt, die befallenen Pflanzen samt Wurzeln aus dem Boden zu entfernen und direkt mit dem Biomüll zu entsorgen – auf dem Komposthaufen können sich Nematoden vermehren, davon ist also abzuraten.

Auch empfiehlt es sich, eine Grünbrache mit Pflanzen anzulegen, die gegen Nematoden wirken. Dazu zählen, Senf, Zinnie und Ringelblume. Es hilft außerdem, Wildkräuter zu entfernen, da diese ideal für den Nematoden-Wachstum sind. Mit Heißdampf können Sie den Boden desinfizieren, ebenfalls eine erfolgversprechende Methode. Um einem Nematoden-Befall vorzubeugen, sollten Sie besonders anfällige Pflanzen nur etwa alle vier Jahre kultivieren, generell verschiedene Pflanzen anbauen und diese gezielt organisch düngen: Eine gesunde Pflanze ist krankheitsresistenter. (Felix Herz)*Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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