Verstörende Bilder aus Brasilien: Strände in Rio de Janeiro trotz Corona-Pandemie brechend voll

Obwohl die Corona-Pandemie in Brasilien wütet, ist an den Stränden von Rio de Janeiro nichts davon zu spüren. Menschenmassen tummeln sich in der Sonne.
Rio de Janeiro - Trotz weiter steigender Corona-Zahlen* sind die Strände der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro voll. Dicht an dicht drängten sich die Besucher zwischen den bunten Sonnenschirmen an den weltberühmten Stränden von Copacabana und Ipanema, wie auf Fotos vom Sonntag zu sehen war. Viele trugen keine Maske.
Menschenmassen am Strand von Rio: Keine Spur von Corona in Brasilien
Auch der ZDF-Korrespondent Christoph Röckerath wunderte sich auf Twitter angesichts der Menschenmassen: „Coronacabana. Eigene Fotos von gestern Nachmittag. Auf den Straßen von Rio de Janeiro tragen die meisten Menschen Masken. Aber ansonsten wird Corona weitgehend ignoriert. Am Wochenende ist Party am Strand, bis in den Morgen, wie in jedem Sommer hier.“
Am Sonntag wurden die Straßen entlang der Strände von Copacabana, Ipanema und Leblon und der Park Aterro do Flamengo wieder für den Fahrzeugverkehr geschlossen und zu Freizeitgebieten für die Bewohner Rios umgewandelt. Der Januar ist in Brasilien Ferienzeit.
„Völlig banalisiert“: Corona-Pandemie spielt in Brasilien keine große Rolle
Die Menschen hätten die Pandemie inzwischen „völlig banalisiert“, zitierte das Nachrichtenportal „G1“ die Wissenschaftlerin Chrystina Barros von der Bundesuniversität Rio de Janeiro angesichts der Bilder. „Es ist Sommer, also sind sie (der Einschränkungen) müde und die Anziehungskraft der Strände ist sehr groß. Leider geht‘s nicht mehr. Wir sehen keine Möglichkeit zu glauben, dass wir das Gewissen der Menschen gewinnen können.“
Gleichzeitig wurde in Brasilien eine dritte Mutation des Coronavirus entdeckt, was zu zahlreichen Einreise-Beschränkungen für Reisende aus dem südamerikanischen Land führte. In Deutschland gilt Brasilien nun sogar als Hochrisikogebiet.
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Corona in Brasilien: Medienwirksame Impfung vor Christusstatue
Brasilien, ein Staat mit 210 Millionen Einwohnern, ist derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Bislang haben sich in dem größten Land Lateinamerikas rund 8,5 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 209.000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Rio de Janeiro ist einer der am meisten betroffenen Bundesstaaten.
Corona-Infektionen und Belegungsquoten der Krankenhäuser nahmen zuletzt wieder zu. Nach der Notfallzulassung der Corona-Impfstoffe von Sinovac und AstraZeneca durch die Nationale Behörde für Gesundheitsüberwachung in Brasilien, Anvisa, wurde in São Paulo am Sonntag die erste Brasilianerin geimpft. Gleichzeitig startete die Zentralregierung ihre Impfkampagne, in deren Zuge eine 80-jährige Frau aufwendig und medienwirksam vor der Christusstatue in Rio de Janeiro geimpft wurde, wie fr.de* berichtete. (fk/dpa) *Merkur.de und fr.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.
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