10 persönliche Tipps für den West-Urlaub

Reiseredakteurin Christine Hinkofer ist gebürtige Münchnerin und leidenschaftliche Bayerin mit starker Affinität in den Norden, seitdem ihre Schwester nach Hamburg gezogen ist. Ihre 10 persönlichen Reiseziele.
Ihre Tipps für den Westen Deutschlands mit nicht ganz unbeabsichtigten bayerischen Schwerpunkten:

1. Königsschlösser
Was scherte ihn der Staatshaushalt – Bayerns Märchenkönig Ludwig hat seine Träume gelebt. Er baute wie ein Verrückter und manche behaupten deshalb bis heute, dass er es auch war – verrückt. Heute träumen wir in seinen Schlössern Neuschwanstein, Hohenschwangau, Linderhof oder Herrenchiemsee. Und die Einnahmen bringen sogar Finanzminister zum Träumen.
2. Hamburg
Speicherstadt und Gewürzmuseum, Traumschiffe und Containerriesen. Der Hamburger Hafen ist da, wo die Welt nach Deutschland kommt.
3. Deutsche Märchenstraße
Der Wolf und die sieben Geißlein, Dornröschen oder Rotkäppchen: Die Gebrüder Grimm haben mit ihren Märchen deutsche Literaturgeschichte geschrieben. Auf ihren Spuren reist man von Hanau nach Bremen entlang der deutschen Märchenstraße.
4. Murnauer Moos
Es gibt solche Plätze in Bayern, da fragt man sich, ob sie so schön sind, weil sich die Künstler hier angesiedelt haben, oder ob die Künstler hierher kamen, weil es so schön ist. Das Murnauer Moos, das ist so eine Landschaft. Rein fachlich gesprochen ist es das größte zusammenhängende Moorgebiet Mitteleuropas. Rein emotional gesagt ist es das bayerische Alpenvorland in all seiner Sanftheit und Lieblichkeit. Wie die Künstler der Blaue-Reiter-Gruppe um Wassily Kandinsky, Franz Marc und Gabriele Münter hier lebten, kann man im Münter-Museum in Murnau nachvollziehen.
5. Bayreuth
Lohengrin, Parsifal, Walküre, Rheingold oder Götterdämmerung – alle Jahre wieder wird eine kreisfreie Stadt in Oberfranken mit gerade mal 73.00 Einwohnern zum Nabel der Opernwelt. Alles Wagner oder was?
6. Rheingau
Auch der Bayer weiß, dass der Inbegriff aller spirituellen Genüsse nicht allein aus Hopfen und Malz besteht. Deutscher Wein genießt Weltruf und die Wiege deutscher Weinkultur ist das Rheintal. Zwischen Bingen und Koblenz, wo an seinen Ufern an die 40 Burgen stehen, wurde es 2002 zum Unesco-Welterbe erklärt.
7. Essen
Kapitalismus in Stahl-Guss. Aber wo früher Bergbau und Schwerindustrie zuhause waren, sind heute die Künstler am Werk – auch die Wortkünstler. So ist die Zeche Zollverein mit ihrer Bauhaus-Architektur zur „Kathedrale der Industriekultur“ geworden, den Gasometer nennen sie jetzt den „Eiffelturm des Ruhrgebiets“ – und alles zusammen ist Unesco-Welterbe.
8. Speyer
Okay, es könnte auch der Kölner Dom sein oder der Aachener – alle sehr eindrucksvoll. Aber der Dom von Speyer ist immerhin die größte noch erhaltene romanische Kirche der Welt und steht ebenfalls seit 1981 auf der Unesco-Liste des Weltkulturerbes. Also Speyer.
9. Schwarzwald
Viel mehr als Torte und Kuckucksuhr. Schon Mark Twain schätzte an Deutschlands größtem zusammenhängenden Mittelgebirge die „edlen Wälder“, die „raue Wildnis“ und die „glitzernden Kaskaden“ der Wasserfälle.
10. Automobilmuseum
Kein West-Wirtschaftswunder ohne Auto. Mercedes hat eines, Porsche, BMW, Audi und VW auch – ein Museum in dem der automobilen Baukunst gehuldigt wird. Eines zumindest sollte man sich anschauen, und wenn es nur mal so im Vorbeigehen ist.