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München - Wohin wird die Reise des TSV 1860 in dieser Saison noch gehen? Die tz beschreibt vor dem Samstagsspiel zwei mögliche Szenarien: letzte Ausfahrt Paderborn.
13 Spieltage vor dem Ende der Rückrunde stehen die Sechziger (29 Punkte) am Samstag vor der vielleicht letzten Weggabelung der Saison. Die Partie gegen den SC Paderborn (35 Punkte) ist ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel. „Fakt ist, dass wir am Samstag gewinnen müssen, um zurück in die Spur zu kommen“, sagt 1860-Trainer Friedhelm Funkel. „Wir haben die Punkte nicht gemacht, darüber ärgere ich mich. Entscheidend ist, was du selber beeinflussen kannst, und da haben wir mit einem Punkt aus zwei Spielen mindestens zwei zu wenig geholt.“ Mehr wären bei den gezeigten Leistungen freilich auch nicht verdient gewesen. Gegen Düsseldorf bettelten die Löwen nach der 1:0-Führung um den Ausgleich. In Ingolstadt beim 0:2 stimmte nicht einmal die kämpferische Komponente. Und am Samstag? Die tz beschreibt zwei mögliche Szenarien: letzte Ausfahrt Paderborn.
Szenario 1 - "Es fehlt einfach das Feuer..."
Ein Unentschieden oder gar eine Niederlage gegen den SC Paderborn würde wohl auch die letzten Hoffnungen der Löwen auf einen Platz an der Sonne verglimmen lassen. Gut möglich, dass sich der Blick der Verantwortlichen in diesem Fall gen Süden der Tabelle richten müsste. Dynamo Dresden, derzeit mit 22 Punkten auf Platz 16, könnte mit einem Sieg gegen St. Pauli am Sonntag auf vier Punkte an 1860 heranrücken. Ein Szenario, das Abschreckung genug sein sollte. Besonders bitter wäre das Ende der (positiven) Spannung mit Blick auf die beiden Heimspiele am 23. und 30. März gegen Lautern und Köln. Viel mehr als 20 000 Zuschauer würden dann wohl auch gegen die beiden Zuschauermagneten nicht nach Fröttmaning kommen. Es steht also auch finanziell viel auf dem Spiel für die Löwen an diesem Samstag. Fredi Heiß, Meisterlöwe von 1966 und vor zwei Wochen in der tz-Gesprächsrunde mit Friedhelm Funkel noch verhalten optimistisch, klingt ernüchtert nach den beiden Spielen gegen Düsseldorf und Ingolstadt. „Es ist leider Gottes nichts von dem eingetreten, was ich mir erhofft habe“, sagte Heiß am Freitag zur tz. „Der unbedingte Siegeswille war nicht zu erkennen. Die Laufbereitschaft ist zu gering, niemand reißt Löcher, es fehlt einfach das Feuer.“ Als Kritik an Trainer Funkel will Heiß das nicht verstanden wissen: „Mit dieser Mannschaft würde sich jeder Trainer schwer tun. Funkel hat noch viel Arbeit vor sich.“
Löwen-Stars privat - mit vielen neuen Bildern
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Mit Mumm, ohne Lauth, doch noch nach oben?
Ein Sieg gegen Paderborn würde die Punktverluste der jüngsten Vergangenheit zwar nicht vergessen machen, immerhin hätten die Löwen bei einem Dreier aber wieder mehr Siege als Niederlagen auf dem Konto. Die Welt sähe vor den undankbaren Aufgaben in Sandhausen und zu Hause gegen Aalen ein Stück heller aus, die Resthoffnung bliebe erhalten. Friedhelm Funkel wird die Aufgabe gegen die selbstbewussten Ostwestfalen in einer veränderten Grundordnung angehen. Das in der Winterpause eingeübte 4-4-2 mit zwei echten Spitzen ist vorerst passé. „Ich wollte ein Stück weit offensiver spielen“, sagt der Trainer, „die erste Halbzeit gegen Düsseldorf war auch nicht so schlecht. Aber wir haben uns unter dem Strich nicht viel mehr Chancen erarbeitet als im letzten Jahr mit einer Spitze – und dann muss ich was ändern.“ Yuya Osako wird gegen Paderborn demnach alleine an vorderster Front agieren, für Benny Lauth bleibt nur ein Platz auf der Ersatzbank. „Osako ist zweifellos eine Verstärkung“, sagt Ex-Nationalstürmer Fredi Heiß. „Er ist schnell, laufstark und er schirmt den Ball sehr gut ab. Was ihm fehlt, ist die Unterstützung aus dem Mittelfeld.“ Wie das gegen Paderborn aussehen wird? Funkel überlegt noch, ob er mit Kai Bülow eine zusätzliche Sicherung vor der Viererkette einbaut oder auf eine Doppelsechs und einen zentralen offensiven Mittelfeldspieler setzen soll (den es bei den Profis in klassischer Ausprägung nicht gibt). Unterm Strich wird die Fans allerdings weniger die Aufstellung interessieren; was zählt, ist die Einstellung. Funkels Ankündigung: „Es wird Zeit, die Serie der Paderborner zu brechen. Wir müssen ihnen das Selbstvertrauen durch eine aggressive Spielweise nehmen, ihnen den Schneid abkaufen. Es gilt über 90 Minuten aufzuzeigen, dass wir dieses Spiel gewinnen wollen.“ Auf geht’s!
lk