Widersprechen mag man da nicht, aber losgelöst vom Geldaspekt gibt es schon auch Gründe, das neue Format gar nicht sooo schlecht zu finden. Freuen darf man sich vor allem für die kleinen Nationen, die in diesem Konstrukt unter sich bleiben und sich gegenseitig seltene Erfolgserlebnisse ermöglichen. Färöer zum Beispiel, stolzer Sieger der Liga D, Gruppe 1. Es ist ein großes Ding für die kleine Insel, in den sechs Spielen gegen Malta, Lettland und Andorra unbesiegt geblieben zu sein (drei Siege!). Wann hat es im Nordatlantik mal so eine Serie gegeben? Aber auch die großen Nationen wie Belgien sollten nicht nur klagen. Früher im Herbst wurden an diesem Termin Freundschaftsspiele ausgetragen – macht es da nicht mehr Sinn für Courtois, Bälle von Chiesa oder Barella aufs Tor zu bekommen, als sich gegen die Nummer 47 der Weltrangliste einen Schnupfen zu holen?
Fazit: Mit der Nations League verhält es sich wie mit anderem Schnickschnack. Eine Alexa oder ein Netflix-Abo hat auch keiner gebraucht, aber wenn sie nicht mehr da wären, würde man sie vielleicht vermissen. Zumindest bis in Kürze die WM im Zwei-Jahres-Rhythmus kommt.