München - Die Löwen rutschen nach der Niederlage gegen den FC Augsburg noch tiefer ins Mittelfmaß der zweiten Liga ab. Der FCA hat mit dem Derby-Sieg seine Aufstiegs-Ambitionen untermauert.
Die Löwen immer weiter auf dem Weg nach unten. Machtlos, kraftlos und hilflos mussten sie am Freitag eine 0:2-Pleite im Derby gegen den FC Augsburg hinnehmen. Ein Ergebnis, mit dem die Blauen aber noch gut bedient waren, denn gegen die in allen Belangen
überlegenen Schwaben wäre durchaus auch eine richtige Packung drin gewesen. Für den TSV 1860 war es schon das fünfte Heimspiel in Folge, in dem kein Sieg heraussprang, und von den sechs Partien in der Rückrunde wurde auch nur eins gewonnen. Die Löwen im freien Fall. Und sie machen sich auch nichts vor. Stefan Aigner: „Es muss uns schon bewusst sein, dass der Abstand nach hinten immer geringer wird.“
Löwen verlieren gegen den FCA: Alle Bilder und Einzelkritiken
Löwen verlieren gegen den FCA: Alle Bilder und Einzelkritiken
Vor allem bei solchen Darbietungen wie am Freitag. Im Grunde war nach zwölf Minuten schon alles vorbei. Da vergab Aigner eine Riesenchance zur Führung (er scheiterte am Ex-Löwen Simon Jentzsch im FCA-Tor), und im Gegenzug hämmerte Thurk, nachdem er Kai Bülow elegant vernascht hatte, die Kugel zum 1:0 für die Augsburger unter die Latte. Von da ab war von den Löwen so gut wie nichts mehr zu sehen. Es schien als hätten sie sich aufgegeben. Dass man noch fast 80 Minuten Zeit hatte, das Ding zu drehen – es schien keiner mehr dran zu glauben.
Wir müssen über die Schmerzgrenze gehen
„Aggressivität, Einstellung, Leidenschaft und Kampfbereitschaft haben bei uns gefehlt“, schimpfte Gabor Király, „es geht nicht, wenn nur ein oder zwei Spieler wollen. Das ist zu wenig. Wir müssen über die Schmerzgrenze gehen und dürfen nicht auf halber Strecke stehen bleiben.“ Gut erkannt, aber vielleicht hätte der Keeper mal vor dem Spiel in der Kabine seine Kollegen daran erinnern sollen. Auch Reiner Maurer vermisste einiges an „Tugenden“, die eine Mannschaft zumindest vom Willen her hätte aufbringen können. Der Löwen-Coach: „Wir waren einfach nicht so wach und so spritzig. So kannst du nicht ins Spiel gegen die stärkste Auswärtsmannschaft der Liga gehen.“ Und wenn schon, dann sollte man seine wenigen Chancen nutzen. Aber Lauth vergab in der 38. Minute eine Möglichkeit, und nach dem 0:2 durch de Jong (60.) hätte der Stürmer nochmal für Spannung sorgen können, aber aus sechs Metern vergab er die Riesenchance zum Anschlusstreffer (70.).
Das Ganze war symptomatisch für die Abschlussschwäche der Sechziger. Hält dieser Negativtrend an, dann könnte den Löwen bei nur zehn Punkten Abstand auf den 16. KSC, der am Sonntag spielt, doch noch ein aufregendes Saisonfinale drohen. Eine Aufregung, an die man in dieser Form bisher eigentlich nicht gedacht hatte und die man sich ersparen sollte…