Und zumindest die Erstbesetzung gegen Newcastle enttäuschte ihn nicht, hielt bis zur Pause die Null, ging keinem Zweikampf aus dem Weg – und hatte sogar die Chance, durch einen Freistoß von Martin Kobylanski in Führung zu gehen (22.). Der Zehner, aber auch zwei andere Neuzugänge – Abwehrchef Jesper Verlaat und Bär-Ersatz Fynn Lakenmacher – sind Spieler, die Köllners Ideal von robusten, wehrhaften Drittligaspielern entsprechen. Sein Team, stellte er genüsslich fest, hätte in zwei wichtigen Kategorien – „a) Körper und b) Tempo“ – entscheidend zugelegt: „Ich glaube, es ist uns keiner davongelaufen.“ Dazu kommt: Sämtliche 30 Spieler des Kaders sind fit, es gibt nicht einen Verletzten. Wohl auch ein Verdienst von Jörg Mikoleit, dem aus Ingolstadt geholten Athletikcoach, über den Kapitän Stefan Lex sagt: Die Spieler lieben ihn nicht, aber sie achten ihn – eben weil er sehr fordernd sei.
Frei nach Sepp Herberger: Elf Maschinen sollt Ihr sein! Oder wie Köllner es ausdrückt: „Wir brauchen Substanz und eine stabile Fitness, um bis Mitte November durchzuhalten.“ Da endet bereits die WM-bedingt straffe Hinrunde. Kurzfristig sind da bei Köllner auch müde Spieler wie Boyamba und Vrenezi eingepreist, die dem hohen Trainingsdrill Tribut zollen: „Der eine oder andere wird aber sicher wieder Gas geben und zeigen, dass er gegen Dresden dabei sein möchte.“
Mit Blick auf das Ziel Aufstieg geht der Coach keine Kompromisse ein. Aber auch das Zwischenmenschliche kommt nicht zu kurz. Auffällig viele Neulöwen posteten bei Instagram ein ähnliches Motiv: Blauer Chiemsee vor Alpenkulisse. Rätsels Lösung: Ehe Köllner zwei freie Tage spendierte, ordnete er einen erweiterten Teamausflug auf die Fraueninsel an. Der Coach weiß: Die stabilsten Körper sind wertlos, wenn sich die Köpfe nicht wohlfühlen, die auf ihnen sitzen.