München - Friedhelm Funkel macht keinen Hehl daraus, dass er die Sportdirektor-Personalie am liebsten schon abgehakt hätte. Dabei könnten die Löwen unter Umständen auch auf Hinterbergers Vorgänger Stevic zurückgreifen.
Fünf Tage nach seiner Entlassung schaute Florian Hinterberger am Dienstag noch mal an der Grünwalder Straße vorbei. Zum Servussagen. Vor dem Training verabschiedete sich der ehemalige Sportchef in der Kabine von Friedhelm Funkel und der Profimannschaft, später von den Angestellten oben in der Geschäftsstelle. Auch rund um den Trainingsplatz schüttelte der 55-Jährige noch etliche Hände, sein Zungenschlag fiel dabei aber durchaus unterschiedlich aus. Bei den einen tat er’s mit viel Freundlichkeit, bei jenen, die ihm nicht so wohlgesonnen waren, gab’s ein „Dankeschön“ mit süffisantem Unterton.
Stevic ist derzeit als Berater von Vereinen und Spielern in München tätig
Hinterberger hatte im Mai 2011 Miki Stevic in der sportlichen Leitung abgelöst, und es könnte durchaus sein, dass sein Vorgänger auch sein Nachfolger wird. Beim derzeitigen Sportchef-Casting soll Stevic nämlich auch einer der Kandidaten sein. Der ehemalige Löwen-Spieler (1994 bis 1998) lebt nach wie vor in München und ist als Berater von Vereinen und Spielern tätig. So brachte Stevic vor einigen Wochen den Transfer des Serben Milos Jojic zu Borussia Dortmund über die Bühne.
Auch beim TSV 1860 sind ihm zwischen 2009 und 2011 einige durchaus erwähnenswerte Verpflichtungen gelungen: Zum Beispiel jene von Daniel Halfar, dem heute noch nachgeweint wird. Auch Gabor Kiraly, Toni Rukavina, Aleksandar Ignjovski und Djordje Rakic hatte Stevic nach München geholt.
Funkel: "Es ist nicht gut, wenn einer allein beide Jobs macht"
Friedhelm Funkel hofft in der wichtigen Sportchef-Personalie auf eine baldige Entscheidung. „Man darf zwar nichts überstürzen“, warnte der Löwen-Coach, „das Ganze muss schon gut überlegt sein.“ Aber endlos sollte sich die Angelegenheit nicht hinziehen. Funkel: „Es wäre schon sinnvoll, wenn ein Sportdirektor da wäre.“ Vor allem natürlich im Hinblick auf die Planungen für die kommende Saison. Dass er diese Aufgabe mitübernimmt, hält der 60-Jährige nicht für sehr sinnvoll: „Es ist nicht gut, wenn einer allein beide Jobs macht. Das hat bei Markus Babbel in Hoffenheim nicht geklappt und bei Felix Magath in Schalke am Ende auch nicht.“
In die Suche nach dem Hinterberger-Nachfolger sei er involviert, erklärte Funkel: „Natürlich sprechen der Präsident und ich darüber, wer Sportchef werden soll.“