„Wir haben drei Punkte geholt – das ist, was am Ende drübersteht“, sagte der 1860-Coach nach der spektakulären Regenschlacht: „Wir haben unser fünftes Spiel gewonnen – auch wenn es hin und wieder mal ein bisschen gewackelt hat.“ Köllner selbst gehörte ja zu den elf Akteuren, die vom überforderten Schiedsrichter Steven Greif, 28, mit einer Gelben Karte bedacht wurden. Nicht nur der 1860-Coach, der das farbige Unheil früh kommen sah, schüttelte den Kopf über die Leistung des jungen Pfeifenmannes aus Gotha. „Ich bin kein Freund davon, auf den Schiedsrichter einzuprügeln“, sagte Köllner, „aber das Maß, dass er an den Tag gelegt hat, war für die Spieler nicht nachvollziehbar. Von dem her musste ich zur Halbzeit schon drei Spieler runternehmen, um genau das zu vermeiden, was dann doch passiert ist.“ Gemeint: der Platzverweis für Tim Rieder.
Halles Trainer André Meyer nahm sogar das Wort „Wahnsinn“ in den Mund, als er Grafs übereifrigen Auftritt bewertete – durchaus berechtigt, denn war Rieders Rot nach einem Einsatz mit offener Sohle noch vertretbar, war das frühe Gelb-Rot für Tunay Deniz nach einem harmlosen Mittelfeldzupfer ein folgenschwerer Eingriff in die Statik des Spiels.
Wir müssen jeden Sieg unfassbar feiern, aber das war heute ein hartes Stück Arbeit – bei dem wir einige Widrigkeiten überstehen mussten.
„Am Ende sind wir überglücklich, dass wir gewonnen haben“, sagte Deichmann, der selber Glück hatte bei seinem 2:0, dass der bereits von Reddemann abgewehrte Ball zur Wiedervorlage auf seinem Fuß landete. Hängen bleibt aber der Startrekord – und die Freude darüber wollte sich Deichmann auch von der Karten-Orgie nicht nehmen lassen. „Fünf Siege nach fünf Spielen – das ist überragend“, sagte der Löwen-Treibauf aus Hamburg: „Wir müssen jeden Sieg unfassbar feiern, aber das war heute ein hartes Stück Arbeit – bei dem wir einige Widrigkeiten überstehen mussten.“
Zum Runterkommen spendierte Köllner zwei freie Tage – weiter geht’s am Sonntag in acht Tagen bei Viktoria Köln.