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Geht es jetzt ganz schnell? Ex-Hachinger Zetterer vor Bundesliga-Debüt

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Steht vor seinem Bundesliga-Debüt: Ex-Hachinger Michael Zetterer.
Steht vor seinem Bundesliga-Debüt: Ex-Hachinger Michael Zetterer. © Brouczek

SpVgg Unterhaching - Kein Profi setzt gerne länger aus, doch für Werder Bremens Torhüter Jaroslav Drobny kommt die Strafe zur Unzeit. Nachdem er Dortmunds Marco Reus aber am letzten Samstag recht rüde zu Fall gebracht hat, sitzt er nun erst mal auf der Tribüne.

Ausgerechnet jetzt, wo die Planstelle zwischen den Pfosten bei den Hanseaten im Winter recht heiß diskutiert wurde.

Drobny (37) kann sich seines Status als Nummer 1 zwar relativ sicher sein, doch ganz genau weiß man beim SV Werder gerade nichts. Trainer Alexander Nouri hatte zum Start in die Vorbereitung jedenfalls nochmals seine Aussage aus den Weihnachtsfeiertagen bekräftigt, die Hierarchie seiner Torleute zu überdenken. Nutznießer ist in erster Linie Michael Zetterer, die Nummer 3 bisher. Der frühere Unterhachinger bekam in der Winterpause die Chance, sich für Höheres zu empfehlen – und sitzt nun morgen gegen den FC Bayern auf jeden Fall als Nummer zwei hinter Felix Wiedwald auf der Bank. Es kann in nächster Zeit alles ganz schnell gehen für ihn.

Weder Drobny noch Wiedwald (26) genießen das absolute Vertrauen. Beider Verträge laufen im Sommer aus und verlängern sich bloß, sollten sie jeweils über 20 Pflichtspiele absolvieren. Wiedwald steht gerade bei elf Einsätzen. Für den Sommer wird erwartet, dass die Bremer entweder eine neue gestandene Nummer 1 holen – oder auf den 21-jährigen Zetterer setzen.

Generell halten sie an der Weser viel von dem jungen Mann, der seine Karriere bei der DJK Darching begann und von 2006 bis 2013 bei der SpVgg Unterhaching heranreifte. In der Winterpause vor zwei Jahren veränderte er sich zu Werder, wo es heißt, er sei menschlich top und fußballerisch der Stärkste im aktuellen Torhüter-Trio. Format für die Bundesliga habe er, so das allgemeine Urteil, die einzige Frage sei, ob er vor einer Kulisse von mehreren Zehntausend die Nerven behält. Im Wintertrainingslager konnte er seine Chance nicht so recht nutzen. Ein Testspiel durfte er über 90 Minuten bestreiten. Und war nervös. Er ist (noch) Bremens stille Reserve.

Dabei hat er in seiner Zeit bei Werder auch schon Nehmerqualitäten bewiesen. Bereits zwei Mal brach er sich das Kahnbein, im Sommer vor eineinhalb Jahren und im letzten Winter – doch er kam jedes Mal wieder in Schwung. Im Herbst hütete er erstmals das Tor der deutschen U 21, ein Kahnbeinbruch hatte ihn einst die Teilnahme an der U- 20-WM gekostet.

Zetterer ist nun nah dran. Wiedwald bekam bei Werder schon zwei Mal das Vertrauen entzogen. Er war als Nummer 1 gestartet und wurde nach zwei Spieltagen geopfert, weil dem damaligen Trainer Viktor Skripnik das Wasser bis zum Hals stand. Aber auch als Drobny fünf Spiele verletzt ausfiel, musste er bei dessen Rückkehr wieder aus dem Kasten. „Wäre ich zur Nummer drei degradiert worden, wäre das Kapitel Bremen für mich abgeschlossen gewesen“, klagte er der „Kreiszeitung Syke“. Aber vermutlich läuft seine Zeit ja sowieso ab.

Text: Andreas Werner

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