Kommentar: Der gefährliche Weg des DFB

SpVgg Unterhaching - Engelbert Kupka kämpft leidenschaftlich für die Interessen der Amateure und legt sich mit dem DFB und der DFL an. Ein Kommentar von tz-Redakteur José Carlos Menzel López.
Lassen wir die Zahlen sprechen: Satte 2,5 Millionen Euro will die DFL den Amateurvereinen zusätzlich zukommen lassen. Wenn man schon einen hoch dotierten TV-Vertrag unterzeichnet, dann sollen auch die „Kleinen“ etwas davon haben. Selbstlos, ehrenvoll - so ist der Eindruck, den man kriegt, wenn man DFB-Plakate mit dem Motto „Unsere Amateure, echte Profis“ sieht. Die Wahrheit allerdings ist: eine Farce! Teilt man nämlich eben jene 2,5 Millionen durch 25 000 Amateurklubs, kommen unterm Strich 100 Euro extra pro Verein heraus. Besonders lustig wird’s, wenn man diesen Hunderter in Relation zu den 1,16 Milliarden (!) stellt, die die 36 Profiklubs demnächst aus dem neuen TV-Vertrag kassieren.
Kein Wunder, dass der Unmut an der Basis steigt, gerade wenn man sich neue Maßnahmen wie die des BFV vor Augen führt. Wenn ein Verein von der Bezirksliga aufwärts ein Heimspiel nicht livetickern kann, muss er eine Strafe in Höhe von 30 Euro an den Verband zahlen. Will man eines Tages wie die Premier League enden, macht man am besten so weiter. Dann quellen die Kassen über, die Scheichs kaufen Superstars - das Nationalteam aber verkommt. Warum? Weil es keine Basis mehr hat.
Hier geht's zum tz-Interview mit Engelbert Kupka
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José Carlos Menzel López