EHC schießt Berlin ab und holt sich Halbfinal-Führung

München - Der EHC Red Bull München schießt die Eisbären Berlin mit einem Kantersieg aus der Halle und geht in der Halbfinal-Serie in Führung. Der Kapitän trifft doppelt.
Was für ein meisterlicher Auftritt der Red Bulls! Der EHC Red Bull München schoss die Eisbären Berlin mit 5:1 (3:0, 2:0, 0:1) aus dem ausverkauften Olympia-Eisstadion und ging somit in der Halbfinal-Serie mit 2:1-Siegen in Führung. Das nächste Duell steigt am Freitagabend in der Hauptstadt, dann könnte der Titelverteidiger schon für die Vorentscheidung sorgen.
Vor den 6142 Zuschauern (darunter 1860-Präsident Peter Cassalette, Löwen-Trainer Vitor Pereira, Bayern-Star Joshua Kimmich, Leverkusens Nationalspieler Kevin Volland, Turn-Olympiasieger Fabian Hambüchen und den Eishockey-Legenden Hans Zach und Lorenz Funk) hatten die Gäste zunächst den besseren Start. Bereits nach nur 30 Sekunden setzte Marcel Noebels die Scheibe ganz knapp am EHC-Tor vorbei. Der Meister hatte wie schon in den ersten beiden Aufeinandertreffen Probleme ins Spiel zu finden. Dann kam das erste EHC-Powerplay – und in diesem benötigte Kapitän Michi Wolf lediglich 13 Sekunden, um das einen Querpass von Dominik Kahun zum 1:0 zu verwerten (6.). Mit der Führung im Rücken drehten die Red Bulls nun richtig auf, Berlin bekam mächtig Probleme. Steve Pinizzotto, der Mann des Spiels am Sonntag, erhöhte in der 11. Minute nach Vorarbeit von Brooks Macek und Kahun besorgte nur weitere vier Minuten später gar das 3:0. Der Youngster schlenzte den Puck mustergültig an Eisbären-Keeper Vehanen vorbei ins Netz (15.).
Zwar kämpften die Berliner weiter, trafen in Person von Daniel Fischbuch sogar die Latte, doch der EHC ließ weiterhin die Muskeln spielen. Keith Aucoin scheiterte zunächst im Eins-gegen-eins an Vehanen, dann auch Kahun. Wolf besorgte per Abstauber erneut in Überzahl das 4:0 (30.), Playoff-Topscorer Macek erhöhte in eigener Unterzahl noch auf 5:0 (37.). Der bärenstarke Vehanen im Tor bewahrte Berlin vor einem noch höheren Rückstand, parierte zahlreiche weitere Münchner Chancen – dennoch ging er zum Schlussdrittel vom Eis, es kam Marvin Cüpper.

Dort ließen es die Red Bulls etwas ruhiger angehen, ohne je die Kontrolle zu verlieren. Dennoch konnte Laurin Braun noch etwas Ergebniskosmetik betreiben und den Berliner Ehrentreffer erzielen (47.). Doch zu mehr als einigen Frustfouls an den souveränen EHC-Mannen reichte es für die Eisbären nicht mehr.
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Florian Weiß