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Bayern-Angriff um Mané kann Lewandowski nicht ersetzen – das belegen auch die Zahlen

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Von: Philipp Kuserau

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Sadio Mané ließ im Spiel gegen Dortmund eine hochkarätige Kopfball-Chance liegen.
Sadio Mané ließ im Spiel gegen Dortmund eine hochkarätige Kopfball-Chance liegen. © IMAGO/Moritz Mueller

Dem FC Bayern fehlt ein echter Top-Stürmer. Neuzugang Sadio Mané kann die Lücke nicht füllen, das belegen auch die bisherigen Torstatistiken.

München – Bereits vor der Saison war klar, dass der Abgang von Robert Lewandowski den FC Bayern noch weiter beschäftigen wird. Ohne einen echten Top-Stürmer in die Saison zu gehen, war mit Sicherheit nicht ohne Risiko verbunden. Die Hoffnung der Verantwortlichen war offensichtlich, dass in dem offensivgeprägten Spielsystem von Julian Nagelsmann die zahlreichen hochbegabten Offensiv-Stars um Leroy Sané, Serge Gnabry und Kingsley Coman die Lücke des Polen schon schließen werden. Hinzu kam die prestigeträchtige Kader-Verstärkung durch Sadio Mané, der zuvor in der Premier League seine Qualitäten als Torschütze unter Beweis gestellt hatte. In der Saison 2018/19 wurde der Senegalese auf der Insel sogar Torschützenkönig.

Die Spielzeit ist mittlerweile in vollem Gange und die Debatte über das Fehlen einer echten Nummer neun und der damit verbundenen unzureichenden Chancenauswertung der oben genannten Angreifer ist keineswegs abgeflacht. Ein wenig verwunderlich ist es aber dennoch, dass diese Diskussion teils von Bayern-Verantwortlichen immer wieder angestoßen respektive am Leben erhalten wird. Zuletzt gab erst Ehrenpräsident Uli Hoeneß im BR unumwunden zu, dass den Bayern aktuell klar der Stürmertyp Lewandowski fehlen würde und dass man sich zumindest mittelfristig nach einem Ersatz umsehen müsse.

Stürmer-Debatte beim FC Bayern: Mané kann Lücke bisher nicht füllen

Präsident Herbert Hainer drückte sich ein wenig diplomatischer aus, stellte jedoch ebenfalls im BR heraus, dass die Münchner in der Vergangenheit immer mit einem echten Stürmer ausgestattet waren. Zudem halte Hasan Salihamidžić immer die Augen offen für potenzielle Lösungen im Sturmzentrum. Längst scheint es bei den Bayern so, als hätte man das Experiment, ohne eine klassische Nummer neun zu spielen, für gescheitert erklärt. Doch belegen auch die Statistiken das Fehlen eines Lewandowskis?

Der kicker hat die bayerischen Sturmprobleme in der Bundesliga genauer unter die Lupe genommen und schlussfolgert ebenfalls, dass der Hund vor allem im Torabschluss begraben liegt. Laut des Fachblatts haben sich die Bayern in der aktuellen Saison bereits 83 Torchancen erspielt, das sind 9,2 pro Spiel. Davon verwertet wurden 25 (30,1 Prozent). Gladbach liegt in dieser Statistik übrigens mit 61 Chancen (6,8 pro Partie) auf dem zweiten Platz. In der Saison zuvor, als noch Lewandowski für die Bayern stürmte, kamen die Münchner mit 8,8 Chancen (298 in der gesamten Saison) zwar auf einen niedrigeren Wert, die Torquote war mit 32,6 Prozent jedoch besser.

Torausbeute der Bayern bleibt weiterhin problematisch

Auch die Strafraumbesetzung hat sich laut kicker bei den Bayern im Vergleich zur letzten Spielzeit verändert. Bisher kommen die Roten auf 21 Ligatreffer innerhalb des Strafraums (84 Prozent) und nur auf zwei Treffer aus dem Fünfmeterraum (acht Prozent). Allein Lewandowski kam letzte Saison auf 33 Tore innerhalb des Elferraums und neun Buden aus dem Fünfer. Spieler wie Mané sind eben keine klassischen Strafraumstürmer à la Lewandowski, das hat auch die Kopfballchance im Spiel gegen Dortmund gezeigt, als der 30-Jährige aus wenigen Meter vor dem leeren Tor kläglich vergeben hatte. Zuletzt sprach der Star-Einkauf offen über seine Probleme beim deutschen Rekordmeister.

Weiter scheint auch Nagelsmann noch immer nicht die Idealpositionen für seine Angreifer gefunden zu haben. Zuletzt probierte es der Coach mit Thomas Müller im Sturmzentrum. Doch auch Mané durfte sich diese Saison schon mehrere Male als Sturmspitze versuchen, allerdings eher mit mäßigem Erfolg – das Experiment gilt als gescheitert. Gnabry und Mané oder Sané und Mané als Sturmduo testete Nagelsmann genauso wie den Dreiersturm Mané, Gnabry und Sané. Fest steht: Solange die Torausbeute der Bayern-Offensive auf diesem Niveau bleibt, wird auch die hausgemachte Stürmer-Debatte nicht abklingen. (kus)

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