Bayern-Führung legt sich in Sachen Winter-Transfers fest – Müller spielt dabei wichtige Rolle

Der FC Bayern hat sich in der Stürmer-Frage wohl längst entschieden und setzt auf eine interne Lösung mit Thomas Müller.
München – Bis zur WM 2022 in Katar ist es nur noch ein guter Monat und wenige Tage nach dem Turnier – konkret am 1. Januar 2023 – öffnet sich bereits das Wintertransferfenster. Die Personalplanungen in den europäischen Top-Ligen dürften schon jetzt wieder auf Hochtouren laufen. Der Transfermarkt im Winter, der in der Regel deutlich ruhiger erscheint als im Sommer, könnte gerade mit Blick auf die Weltmeisterschaft turbulent werden.
Auch beim FC Bayern gab es in den letzten Wochen immer wieder Gerüchte um etwaige Winterverstärkungen für den Kader. Spekulationen um potenzielle Nachfolger für den nach Spanien abgewanderten Robert Lewandowski im Sturmzentrum der Münchner wollen nicht so recht abklingen. Mehr noch: Die Stürmer-Debatte hat bei den Bayern durch Aussagen wie die zuletzt von Uli Hoeneß nochmal an Fahrt aufgenommen. Der FCB-Ehrenpräsident hatte im BR-Fernsehen offen über das Fehlen eines echten Stürmers geklagt („Ich glaube, das uns schon ein Neuner fehlt“).
Müller am effektivsten, wenn er im Sturmzentrum eingesetzt wird
Doch laut eines Berichts der Sport Bild wurde hinter den Kulissen des deutschen Rekordmeisters längst eine weitreichende Entscheidung gefällt. Demnach wird im Winter kein neuer Stürmer gekauft. Dem Sportblatt zufolge sehen die Bayern-Bosse um Herbert Hainer, Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić vielmehr die aktuelle Mannschaft in der Verantwortung. In den kommenden Wochen und Monaten wollen sie von den Spielern mehr Einsatzbereitschaft in den Zweikämpfen und mehr Entschlossenheit sowohl in der Defensive als auch in der Offensive sehen.
Eine entscheidende Rolle bei den Münchner Transferplänen für den Winter spielt der Sport Bild zufolge Thomas Müller. Die Bayern-Legende wurde von Trainer Julian Nagelsmann zuletzt immer wieder im Sturmzentrum aufgestellt – durchaus mit Erfolg. Zwar spielte Müller die Mehrheit seiner Spiele in der Bundesliga auf der Zehner-Position (160), doch seine Effektivität kommt tatsächlich auf der Neun am besten zur Geltung.
Müller in Zukunft als Neuner? Auch Musiala würde davon profitieren
Laut Sport Bild erzielte der Weilheimer, der in den letzten Spielen wegen Rückenbeschwerden pausieren musste, alle 127 Minuten ein Tor als Stürmer. Auf seiner bevorzugten offensiven Mittelfeldposition trifft Müller nur alle 265 Minuten. Zudem fehlte den Roten bisher eindeutig ein Abnehmer für Flanken von der Außenbahn – hier konnte bei 89 Flanken in dieser Saison noch kein einziges Tor generiert werden. Müller mit seiner deutlich größeren Statur als beispielsweise Sadio Mané oder Serge Gnabry und seinem guten Kopfballspiel könnte als Neuner also erstmal die Lösung für diese Saison sein.
Wie der Bericht der Sport Bild richtigerweise aufzeigt, hätte das Sturm-Modell mit Müller auf der Neun noch einen weiteren ganz entscheidenden Vorteil. Jamal Musiala könnte künftig vermehrt im offensiven Mittelfeld spielen und müsste sich nicht mehr mit Müller um diese Position streiten. „Wir können immer Positionen wechseln, sind variabel“, wird Musiala bei der Sport Bild zitiert. „Wir haben ein super Verständnis füreinander und können gut zusammenspielen“. Müller und Musiala als rotierendes Offensiv-Duo – das wäre wohl auch eine interessante Lösung für die Nationalmannschaft. Zwei der fünf Saisontore von Musiala legte Müller auf. Die Bayern hoffen, dass diese Zahl in Zukunft weiter nach oben steigt und die Stürmer-Debatte damit erstmal erledigt ist. (kus)