Neuers Berater legt nach: Bayern-Kapitän „denkt an etwas Neues“ - Rummenigge reagiert

Manuel Neuers Berater schockiert mit heftiger Kritik. Für ihn ist der FC Bayern nicht gut genug, um die Ziele des Nationalkeepers anzugehen. Nun legt er nochmal nach.
Update vom 8. Juli 2019, 15.28 Uhr: Karl-Heinz Rummenigge hat auf die Aussagen von Manuel Neuers Berater reagiert: „Ich hatte ein Telefonat mit Manuel Neuer. Thomas Kroth ist nicht das Sprachrohr von Manuel Neuer. Es ist eine rein private Meinung von Kroth. Ich fand sie etwas eigenartig, wir hatten bisher ein gutes, seriöses Verhältnis. Wir sind ja als große Demokraten bekannt, man darf sich kritisch äußern.“ Das sagte Rummenigge bei der Vorstellungs-Pressekonferenz von Neuzugang Lucas Hernandez.
Update vom 8. Juli 2019, 13.08 Uhr: Manuel Neuers Berater Thomas Kroth legt nach. Dem „Kicker“ sagte Kroth, sein Klient wolle unbedingt die Champions League gewinnen - und zwar „egal wo“.
Kroth weiter: „Am liebsten mit Bayern. Doch die müssen erst mal ihren Kader verstärken, vor allem auch in der Breite. Es geht nicht, die Champions League nur mit jungen Spielern anzugreifen, man braucht eine Mischung."
Neuers Vertrag in München läuft noch bis 2021. Ob der 33-Jährige an einen Wechsel denkt? Kroth hatte das angedeutet, und nun formulierte er es so: "Wenn man in ein gewisses Alter kommt, denkt man, klar, darüber nach, noch einmal etwas Neues zu machen. Allerdings habe ich eine solche Debatte gar nicht anstoßen wollen.“
Den Eindruck bekommt man nach solchen Aussagen nicht gerade - es darf wohl eher als ein erneuter Warnschuss Neuers an die Bayern-Bosse gesehen werden, endlich auf dem Transfermarkt zu handeln.
Nach „Kicker“-Informationen wurden die Gespräche mit Neuer angerissen, jedoch bisher noch nicht konkret geführt, anders als bei Robert Lewandowski, dessen Verlängerung bevorsteht.
Matthäus kritisiert Neuer für Berater-Aussagen
Update vom 7. Juli 2019: Nach den klaren Worten von Manuel Neuers Berater Thomas Kroth zur Transferflaute beim FC Bayern nimmt sich Lothar Matthäus den Kapitän via Bild zur Brust. „Dieses Vorgehen von Manuel Neuer ist ein absolutes No-Go! Als Kapitän des FC Bayern habe ich das selbst im Klub anzusprechen, wenn ich mit der Transferpolitik ein Problem habe. Die Türen der Bosse stehen dafür immer offen“, betonte der Rekordnationalspieler.
Und weiter erklärte Matthäus: „Ich kenne seinen Berater Thomas Kroth, der von sich aus eher nicht die Öffentlichkeit sucht. Manuel wird das sicher mit ihm besprochen haben. Meine Berater hätten sich nie derart öffentlich äußern dürfen, ohne dass ich meine Zustimmung dazu im Vorfeld gegeben hätte.“
Erstmeldung vom 6. Juli: Neuer-Berater sieht gravierenden Abstand zu englischen Top-Teams
Berlin - Für Manuel Neuers Berater Thomas Kroth ist die Mannschaft des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München derzeit im internationalen Konzert der ganz Großen nicht konkurrenzfähig. „Manuel ist erfolgsorientiert. Mein Eindruck ist, dass der Abstand zu den vier englischen Top-Teams schon gravierend ist und der Münchner Kader aktuell noch nicht entsprechend - also konkurrenzfähig - aufgestellt ist, um auch die Ziele von Manuel ernsthaft anzugehen“, sagte Kroth der „Süddeutschen Zeitung“.
Berater von Manuel Neuer übt harte Kritik: Deutet er einen Abgang an?
Der 33 Jahre alte Torhüter Neuer, der in der abgelaufenen Rückrunde aufgrund von Verletzungen elf Pflichtspiele des FC Bayern verpasste, steht bei den Münchnern noch bis 30. Juni 2021 unter Vertrag. Eine Vertragsverlängerung und ein Karriereende in München sei für den deutschen Nationalmannschaftskapitän „natürlich das nahe liegende Modell. Aber nicht das einzige“, sagte der 59-jährige Kroth.
FC Bayern: Neuer-Berater fordert harte Arbeit
Neuer wolle nach 2021 weitermachen. „Jetzt ist die Phase, in der er sich entscheiden muss: Wie geht es perspektivisch weiter?“, erklärte Neuers Berater. „Wenn er merkt, der FC Bayern klotzt ran, dann wird er noch mal richtig aufblühen.“ Neuer, Weltmeister von 2014, habe noch klare Ziele: „Er will die Europameisterschaft gewinnen, und er will noch mal die Champions League gewinnen.“
Franck Ribéry hatte unlängst in die selbe Kerbe geschlagen. Auch der Franzose legte dem FC Bayern nahe, er müsse dringend aufrüsten und investieren.
dpa