Nagelsmann reagiert auf abgelehnten Freiburg-Einspruch: „Was mir schon wichtig ist...“
Das DFB-Sportgericht hat den Einspruch des SC Freiburg nach dem Wechselfehler des FC Bayern abgelehnt. Julian Nagelsmann sah sich daher zu einer Klarstellung verpflichtet.
München - Freiburgs Nico Schlotterbeck sah Niklas Süle draußen stehen. „Der kam rein und gefühlt kam niemand raus“, schilderte der Nationalspieler nach dem Spiel gegen den den FC Bayern München* seine Sicht der Dinge. Schlotterbeck zählte durch. Zwölf Spieler. Der Innenverteidiger des SC meldete den Regelverstoß bei Schiedsrichter Christian Dingert. Dann begannen die Diskussionen, es dauerte acht Minuten bis die Partie fortgesetzt wurde, wegen weniger als 20 Sekunden Bayern-Überzahl. Und das beim Spielstand von 3:1 in der 85. Spielminute.
FC Bayern: Nagelsmann zeigte sich nachdem Einspruch verständnislos
Für den SC Freiburg war der Vorfall Grund genug, um vor dem DFB*-Sportgericht Einspruch zu erheben, was bei Bayern-Trainer Julian Nagelsmann* auf wenig Gegenliebe stieß. „Aus persönlicher Sicht verstehe ich es nicht. Druck der Fans oder Sponsoren“ müsse den Verein zum Einspruch bewogen haben, spekulierte Nagelsmann.
„Ich weiß nicht, ob du dir bei der Jahreshauptversammlung im November zusammen mit den Sponsoren auf die Schultern klopfen kannst, solltest du aufgrund der gewonnenen drei Punkte international spielen“, führte der Landsberger aus. Mit ihm auf der anderen hätte es so eine Situation nicht gegeben versicherte der Bayern-Coach. Der SC Freiburg begründete den Einspruch übrigens mit „zukünftiger Rechtssicherheit“, verwies aber auch auf mögliche Erfolgsaussichten.

FC Bayern: Urteil nach Wechselfehler steht fest - warum wurde der Freiburger Einspruch abgelehnt?
Nagelsmann sprach vor dem Urteil davon, dass der SC Freiburg* den Fehler eines Dritten ausnutzen wolle. In diesem Punkt gibt ihm das DFB-Sportgericht recht. „In mehrfacher Hinsicht schuldhaft“ gehandelt habe das Schiedsrichter-Team aus Sicht des Sportgerichts-Vorsitzenden Stephan Oberholz. Bereits bei der Einwechslung hätte der vierte Offizielle überprüfen müssen ob zwei Spieler das Feld verlassen, spätestens jedoch bei der Fortsetzung der Partie hätte der Wechselfehler laut Oberholz auffallen müssen.
FC Bayern: Nagelsmann äußert sich zum Urteil - „Was mir schon wichtig ist...“
Nagelsmann findet es nicht verwerflich, sich über das Urteil zu freuen, das für den FCB ausfiel, und blieb auch bei der Pressekonferenz am Freitag bei seiner „ganz persönlichen“ Meinung. Daraufhin hat er aber Anderes im Sinn: den SC Freiburg. „Mir ist schon wichtig in diesem ganzen Thema, dass ich in keinster Weise enttäuscht vom SC Freiburg oder von Christian Streich oder von Jochen Saier bin. Ich bin Christian Streich keinen Meter böse, dass sie das gemacht haben“, erläutert Nagelsmann.
Der 34-Jährige argumentierte mit der Trennung von beruflichen und privaten Angelegenheiten. Bis er von jemandem enttäuscht sei, „müssen schon andere Dinge passieren, die weit über das Berufliche hinausgehen und nicht ein Anfechten eines Spiels“, so Nagelsmann. „Ich finde Christian Streich immer noch überragend als Typ und als Trainer“, resümiert der Bayern-Trainer. Bei so viel Lob dürfte die Angelegenheit geklärt sein. (mha) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA