Stand Manés Karriere während des Afrika-Cups auf dem Spiel? Arzt schildert dramatische Szenen

Der FC Bayern ist das nächste große Kapitel in Sadio Manés Karriere. Dabei war diese während des Afrika-Cups zwischenzeitlich in großer Gefahr.
München – Auch wenn Sadio Manés Leistungsnachweis gegen den BVB am vergangenen Wochenende etwas blass daherkommt (0 Tore, 0 Vorlagen, 32 Ballaktionen, 55 % Passquote) – sein Stern am bayerischen Firmament erstrahlt seit der Länderspielpause wieder etwas heller. Im ersten Ligaspiel nach der rund zweiwöchigen Unterbrechung gegen Leverkusen erzielte Mané gleich einen Treffer. Wenige Tage später zeigte er in der Champions League gegen Viktoria Pilsen ebenfalls eine ansprechende Leistung mit einem Tor und seiner ersten Saisonvorlage.
Mané riskierte während des Afrika-Cups seine Gesundheit – und seine Karriere
Noch vor der Länderspielpause befand sich Mané in einem Leistungsloch, wirkte teils wie ein Fremdkörper im System von Trainer Julian Nagelsmann. Im Testspiel gegen Bolivien schoss er sich dann mit einem Tor aus der Krise und tankte Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben beim FC Bayern München. Der Luftwechsel mit der senegalesischen Nationalmannschaft scheint dem 30-Jährigen gutgetan zu haben. In seiner Heimat gilt Mané seit dem Afrika-Cup-Erfolg vergangene Saison ohnehin als Nationalheld und wird angehimmelt. Dabei gab es jedoch ein Spiel, das Manés Karriere hätte auf den Kopf stellen können – sogar seine Zukunft als Profi-Fußballer stand damals auf dem Spiel.
Der Offensivstar im Kader der Bayern legte nach dem Afrika-Cup-Sieg die brisante Beichte ab, im Achtelfinale gegen Kap Verde sein Leben riskiert zu haben. Laut eines Berichts von Spox und Goal war die Situation damals tatsächlich dramatisch. Mané war in dem K.o.-Spiel gegen Kap Verde bekanntlich mit dem gegnerischen Keeper Vozinho zusammengerauscht – der Schlussmann wurde für diese Aktion anschließend vom Platz gestellt. „Ich saß auf der VIP-Tribüne, meine Kollegen halfen mir im Innenraum mit Dopingkontrollen. Dann sah ich den Zusammenstoß von Sadio mit dem Torhüter. Er ging zu Boden und war für mehrere Sekunden ausgeknockt. Irgendetwas stimmte nicht“, erinnerte sich Thulani Ngwenya, ein Arzt des südafrikanischen Fußballverbandes, gegenüber Spox und Goal an diese Szene.
Mané spielte während des Afrika-Cups mit Gehirnerschütterung – „Sadio war noch immer nicht bei sich“
„Ärzte kamen aufs Feld und checkten Sadio durch, und sagten ihm, er solle weiterspielen“, so Ngwenya in dem Interview. Tatsächlich ging es für Mané zunächst erstmal weiter – und das sogar durchaus erfolgreich. Denn wenige Minuten nach dem Zusammenprall traf er zum Führungstreffer für Senegal. „Sadio war noch immer nicht bei sich. Nachdem ich gesehen hatte, was passiert war, stürmte ich nach unten zum Spielfeld. Als ich dort ankam, jubelten die Spieler aber gerade über Senegals Treffer“, sagte Ngwenya im Gespräch mit Spox und Goal. Der Arzt erkannte schnell den Ernst der Lage und informierte den vierten Offiziellen, dass Mané nicht weiterspielen könne. Der Offensivstar hatte sich bei dem Zusammenstoß mit Vozinho wohl eine Gehirnerschütterung zugezogen. Eine Verletzung, die, sofern sie ignoriert wird, schwerwiegende Folgen haben kann – vor allem im Leistungssport.
„Die Schiedsrichter verstanden den Ernst der Lage, stoppten das Spiel. Ich ging zu den Ärzten der Senegalesen und sagte, dass Mané ausgewechselt werden müsse. Zum Glück haben sie zugestimmt, Sadio wurde anschließend vom Feld genommen“, erzählte Ngwenya in dem Interview. Senegal bezwang den Gegner aus Kap Verde schlussendlich mit 2:0 und zog damit ins Viertelfinale ein. Der Rest ist Geschichte. (kus)