Thomas Müller staunt über VAR-Entscheidung beim Wolfsburg-Sieg: „Das glaubst ja selber nicht“

Die Fußspitze von Thomas Müller und der Videoschiedsrichter verhindern den Heim-Debüt-Treffer von Sadio Mané. Müller selbst kann es kaum glauben.
München - Zweites Spiel, zweiter Sieg in der Bundesliga! Der FC Bayern München zeigte am Wochenende bei 2:0-Erfolg gegen den VfL Wolfsburg eine souveräne Leistung. Der aktuell groß aufspielenden Jamal Musiala legte mit seinem Führungstor in der 33. Minute den Grundstein für den Sieg, Thomas Müller baute den Vorsprung kurz vor der Pause (44. Minute) nochmal aus.
Der nie gefährdete Sieg der Roten hätte dabei durchaus höher ausfallen können. Gleich zweimal verhinderte eine Abseitsentscheidung den Heim-Debüt-Treffer von Sadio Mané in der Allianz Arena. In der 20. Minute stand der neue Superstar im Kader der Bayern nach einem Querpass von Serge Gnabry eindeutig näher zum Tor als der letzte Verteidiger der Wölfe. Die Szene in der 73. Minute war dagegen schon deutlich kniffliger.
Müller zeigt Verständnis für Videoschiedsrichter: „Alles okay“
Joshua Kimmich spielt eine Eckte von der rechten Seite auf den kurz vor dem Strafraum lauernden Leroy Sané, der die Hereingabe direkt aufs Tor bringt. Der Aufsetzer landet bei Müller, der uneigennützig nochmal mit dem Kopf auf Mané weitergibt - Tor für die Bayern! Es wäre die Entscheidung gewesen. Doch Manés Freude über seinen Kopfballtreffer ist nur von kurzer Dauer. Schiedsrichter Harm Osmers signalisiert, dass der Treffer durch den Videoschiedsrichter (VAR) überprüft werden muss.
Zum Unmut der Bayern-Fans zieht sich der Tor-Check jedoch minutenlang. „Die Spieler und der Linienschiedsrichter haben alle geglaubt, es ist eine klare Nummer, aber ich habe da quer irgendeinen gesehen. Natürlich beschweren sich da viele Leute wieder, warum es so lange dauert. Aber man will ja dann schon auch eine richtige Entscheidung treffen, gerade bei einem Tor. Alles okay“, zeigt sich Müller nach Spielende verständnisvoll am DAZN-Mikro.
Müller über VAR-Entscheidung: „Was, ich bin da im Abseits?“
Tatsächlich herrscht erst nach knapp drei Minuten Gewissheit. Mit einer Fußspitze stand Müller bei seiner Mané-Vorlage im Abseits. Für Müller kaum zu glauben! „Was, ich bin da im Abseits? Das glaubst ja selber nicht“, staunt Müller lächelnd, als er sich beim DAZN-Interview die Szene nochmal anschauen kann. „Der Körper ist ja komplett dahinter und zeigt in die andere Richtung.“
Doch auch ohne den Assist stellte Müller seinen Wert für die Mannschaft wieder mal unter Beweis. Das sehenswerte Musiala-Tor leitete er ein, das 2:0 ist ein typischer Müller-Treffer, als er einen Schuss von Kimmich in letzter Sekunde entscheidend ins gegnerische Tor lenkt. Nach zwei Liga-Spielen steht der 32-Jährige schon wieder bei drei Scorer-Punkten (ein Tor, zwei Vorlagen) - nicht umsonst wurde zuletzt die Frage gestellt, ob er der womöglich am meisten unterschätzte Spieler der Liga ist. Mit seinem Auftritt gegen Wolfsburg jedenfalls ließ er eine absolute Fußball-Legende hinter sich. (kus)