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"Das sind ja keine Maschinen"

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FCB-Vizepräsident Bernd Rauch (Mitte) © sampics

München - Drei Siege, zwei Niederlagen stehen bei den Bayern-Baskets bisher zu Buche. Vize Bernd Rauch zieht im Interview Zwischenbilanz und spricht über Fans, Neuzugänge und Yannis Christopoulos.

Herr Rauch, am vergangenen Wochenende gelang endlich der erste Heimsieg. Wie erleichtert sind Sie?

Rauch: Ich bin nach jedem Sieg erleichtert. Aber so, wie sich die Mannschaft präsentiert hat, so wie sie insbesondere im dritten Viertel gespielt hat – das war unglaublich schön zu sehen. Ich denke, dass wir einen Schritt nach vorn gemacht haben.

Die Bilanz nach den ersten Spielen: drei Siege, zwei Niederlagen. Wie bewerten Sie diesen Saisonstart?

Rauch: Natürlich wäre mir ein Start mit 5:0 lieber gewesen. Aber auch diese Situation ist eine Aufgabe, die das Trainerteam gemeinsam mit unserem Sportdirektor analysiert und intensiv daran arbeitet. Für mich ist entscheidend, dass wir jetzt zum ersten Mal eine Woche haben, in der die Trainingsarbeit konsequent laufen kann. Und dann werden wir sehen, ob wir am Sonntag in Bayreuth wieder einen Schritt weiterkommen werden.

Dort wartet auswärts zum ersten Mal ein stärkerer Gegner. Die Partie ist also eine Art Standortbestimmung…

Rauch: Wenn man bedenkt, dass Ulm in Berlin gewonnen und Bamberg sich beim MBC schwer getan hat, merkt man: Im Moment kann jeder jeden schlagen. Insgesamt sind die Teams allesamt – trotz der Vorbereitung – noch nicht da, wo sie hinmüssen.

Gerade die Neuzugänge Yotam Halperin und Lawrence Roberts scheinen noch nicht richtig angekommen zu sein. Was meinen Sie?

Rauch: Ich sage das mal so: Menschen sind eben keine Maschinen. Jeder braucht seine Zeit. Die individuelle Qualität stimmt bei allen. Für mich geht es nun darum, dass jeder seinen Platz findet und dass die Zuordnung stimmt. Ich bin sehr optimistisch, dass wir da stetig ein gutes Stück weiterkommen.

Wer hat Sie bisher am meisten überzeugt?

Rauch: Ich will da vorsichtig sein. Die Stabilität – sodass man jemanden hervorheben könnte – ist noch bei keinem gegeben. Wenn das Team konstant gut spielt, dann sind alle zu loben – auch die, die auf der Bank sitzen.

Der Fanzuspruch ist momentan nicht so groß wie Ende der vergangenen Spielzeit. Liegt das am Zeitpunkt der Saison und der Terminierung der bisherigen Spiele?

Rauch: So sehe ich das. Wir hatten bisher zwei Heimspiele unter der Woche, eines davon sogar zur Wiesn-Zeit. Mir wäre eine ausverkaufte Halle lieber – keine Frage. Aber wir haben dieselbe Entwicklung wie im letzten Jahr. Da wurde die Halle erst Ende November richtig voll. Eines ist klar: Wir müssen über die Leistung, über die Sympathie und über die Emotionen jeden Zuschauer ansprechen.

Mit den ersten Partien hat das nicht so gut geklappt. Viele Fans waren ärgerlich wegen der Leistung der Mannschaft.

Rauch: Man muss jeden Fan ernst nehmen. Beim ersten Spiel konnte ich den Unmut nachvollziehen – gar keine Frage! Beim zweiten gegen Quakenbrück aber nicht mehr. Das war ungerechtfertigt. Die Mannschaft hat mithilfe einer tollen Aufholjagd – übrigens auch beim MBC – ihren Kampfgeist unter Beweis gestellt. Aus meiner Sicht gab es in der vergangenen Saison mit den vielen Auswärtsniederlagen viel mehr Ansatzpunkte zur Kritik.

Wie sehen Sie die ersten Wochen von Yannis Christopoulos?

Rauch: Ich sehe einen sehr ehrgeizigen Cheftrainer, der die volle Unterstützung von unserem Co-Trainer Andreas Wagner – einem Bayern-Gewächs – bekommt. Es war eine gute Maßnahme, dass man sich entschieden hat, mit jemandem zu arbeiten, der den Klub kennt. Außerdem sehe ich, dass Marko Pesic mit seiner Erfahrung eine ganz wertvolle Stütze für Christopoulos ist.

Wie sieht denn der Kontakt zum Ex-Trainer Dirk Bauermann aus? Haben Sie sich schon geeinigt, was die Vertragsauflösung angeht?

Rauch: Das haben wir intern noch nicht besprochen. Schließlich mussten mehrere andere Dinge geregelt werden. Wir werden uns zum gegebenen Zeitpunkt zusammensetzen.

Wie geht’s nun weiter? Wo steht der FC Bayern im Dezember?

Rauch: Wir werden auf jeden Fall besser sein als im letzten Jahr. Davon bin ich überzeugt!

Interview: Lena Meyer

Die Cheerleader der Bayern-Basketballer

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