Update vom 26. April 2020: Die Formel 1 plant angeblich ihren Neustart am 5. Juli auf dem Red-Bull-Ring in Österreich. Der englischen Boulevardzeitung „The Sun“ zufolge soll die Königsklasse des Motorsports ein entsprechendes Szenario ins Visier genommen haben. „Wir sind voller Hoffnung und es wäre ein großartiger Start für die Meisterschaft, falls dies als sicher erachtet wird. Ich weiß, dass Red Bull alles tut, um das Rennen zu ermöglichen“, zitierte das Blatt Red-Bull-Teamchef Christian Horner am Sonntag.
Planspielen zufolge sollen in Österreich gleich zwei Grand Prix stattfinden, ehe ebenfalls zwei Rennen in Silverstone ausgetragen werden sollen. In allen Fällen soll ohne Fans gefahren werden.
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko hatte zuletzt von der Möglichkeit gesprochen, dass am 5. Juli der reguläre Grand Prix von Österreich stattfinde, ehe möglicherweise am darauf folgenden Mittwoch am späten Nachmittag das zweite Rennen gefahren werde. „Die Vorzeichen deuten darauf hin, dass die Chancen sehr hoch sind“, hatte Marko im ORF Radio Steiermark gesagt.
Der Formel-1-Rechteinhaber arbeite an einem Programm, „wie man die Anzahl der Personen einschränken kann, dass nicht der komplette Tross, dann wären es mehrere Tausend Leute, anreisen muss“. Die Teammitglieder könnten über Charter-Flieger direkt in Zeltweg nahe der Rennstrecke landen. Österreichs Sportminister und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) hatte schon gesagt, dass die Regierung einem Geisterrennen „zumindest nicht im Wege stehe“.
Horner sprach von Plänen, unter anderem die Zahl der Teammitglieder an der Rennstrecke auf rund 80 pro Rennstall zu begrenzen. Sollten die Gesundheitsbehörden und Regierungsvertreter dann Grünes Licht geben, erhielte die Formel 1 einen „Anfangspunkt, dem andere folgen könnten“, sagte Horner „The Sun“.
Spa - Die Corona-Krise hat weiter massive Auswirkungen auf den Rennkalender der Formel 1*. Das für den 30. August angesetzte Rennen in Spa kann nicht wie geplant stattfinden, weil auch in Belgien vonseiten der Politik sämtliche Großveranstaltungen bis zum 31. August verboten sind. Dies bestätigte der Veranstalter am Donnerstag.
Man prüfe nun alle Optionen, sagte Vanessa Maes, Managerin des Grand Prix, der Nachrichtenagentur Belga: „Verschiebung, ohne Zuschauer oder Absage. Niemand kann sagen, wie es in viereinhalb Monaten sein wird.“
Am Saisonauftakt in Australien im März hatten die Veranstalter lange festgehalten - erst kurz vor Beginn des ersten Rennwochenendes folgte doch noch die Absage. Mittlerweile sind neun der 22 Rennen abgesagt oder verschoben. Um als Weltmeisterschaft gewertet zu werden, müssen mindestens acht Rennen gefahren werden. Droht den Fahrern* um Sebastian Vettel also eine Mini-WM? Aktuell scheint zumindest nichts ausgeschlossen.
Am Plan, die Saison am 28. Juni in Frankreich zu beginnen, wird man wohl nicht festhalten können. Staatspräsident Emmanuel Macron hatte am Montagabend die Ausgangsbeschränkungen in Frankreich verlängert, Veranstaltungen „mit großem Publikum“ sind bis Mitte Juli verboten. Die Veranstalter des Grand Prix wollen „in den kommenden Tagen kommunizieren“, was die neuen Ankündigungen für das Event bedeuten, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP.
Auch der Lauf in Monza am 6. September ist fraglich. „Wir bräuchten ein Wunder: Wir erleben eine Phase großer Ungewissheit und wir müssen mit größter Umsicht handeln“, sagte Angelo Sticchi Damiani, Vizepräsident des Automobil-Verbandes FIA und Veranstalter des italienischen Grand Prix, im Interview mit der Gazzetta dello Sport:
„Wir müssen begreifen, wie sich die Lage in den Ländern entwickelt. Wir können uns keine Fehler mehr wie in Australien erlauben, als das Rennen abgesagt wurde, als die Menschen im Autodrom waren. Es wäre ein Desaster wenn wir neu starten und die Formel 1 wieder stoppen müssten.“
Wegen einer Schummelei bei einem virtuellen Rennen muss Daniel Abt sein Formel-E-Cockpit bei Audi räumen.
SID
*tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetwzerkes