München - An diesem Wochenende tritt Heinz-Harald Frentzen mit Sven Hannawald beim ADAC GT Masters auf dem Sachsenring an. In der tz-Experten-Kolumne spricht er über das anstehende Rennen.
Es wird eine spannende Erfahrung. Nein, stopp! Ich sollte besser sagen: Es wird eine von vielen spannenden Erfahrungen. Schließlich gibt es heuer ja vieles, das neu für mich ist. Wenn ich das mit meiner Zeit in der Formel 1 vergleiche: Früher war der Teamkollege immer der erste Gegner. Ihn zu schlagen, das war die wichtigste Aufgabe.
Das ist im GT Masters anders. Ich fahre im Buchbinder-Team – und zwar nicht gegen, sondern mit meinem Kollegen Sven Hannawald. Wir müssen ja während jedes Rennens Fahrerwechsel machen – und am Ende zählt das Gesamtresultat.
Da bringt es in der Summe mehr, wenn ich Sven dabei helfe, eine halbe Sekunde schneller zu werden, als wenn ich mich selbst um ein Zehntel verbessere. Was auch anders ist: Früher in der Formel 1 gab es nur Druck. Und zwar mit dem Ziel, zu gewinnen! Das sehe ich jetzt ein bisschen anders. Ich nehme mir kein konkretes Ergebnis vor, sondern ich sage: Ich will das Optimale rausholen. Aus mir selber, aus dem Auto – und zwar zusammen mit Sven.
Das macht viel Spaß. Und es ist gleichzeitig eine große Herausforderung. Viele der Konkurrenten würden nämlich gern zu Hause erzählen können: „Ich hab den Frentzen gebügelt.“ Deswegen sind sie im Rennen besonders motiviert – ich glaube, das ist der gleiche Effekt, den man im Fußball vom FC Bayern kennt. Da spielen die Gegner ja auch immer mit dem Quäntchen Extra-Motivation…
Heinz-Harald Frentzen
Quelle: tz