Schweini bekommt Preis - und ist genervt

Frankfurt - Die Preisträger Maria Höfl-Riesch und Bastian Schweinsteiger waren die Hauptdarsteller des 33. Sportpresseballs in Frankfurt. Schweinsteiger war allerdings am Ende leicht genervt.
Mit eiligem Schritt läuft Bastian Schweinsteiger am Samstagabend alleine über den roten Teppich vor der Alten Oper in Frankfurt. Er ist einer der letzten Gäste, die beim Deutschen Sportpresseball eintreffen. Schick sieht der verletzte Fußball-Nationalspieler aus: schwarzer Anzug, glänzende Schuhe, eine klassische Fliege und etwas Gel im Haar. „Wir sind natürlich glücklich über das Ergebnis“, kommentiert der Weltmeister das 4:0 seiner Bayern gegen die Frankfurter Eintracht an diesem Tag. „Es ist eben nicht einfach, gegen uns zu siegen.“
Mindestens ebenso schwer ist es an diesem Abend, mit Schweinsteiger einige Worte zu wechseln. Mehrere Sicherheitsleute schirmen ihn und Nationalmannschaftskollege Benedikt Höwedes energisch und manchmal sogar etwas rüde ab. Die beiden WM-Helden sind mit DFB-Torwarttrainer Andreas Köpke und dem früheren Co-Trainer und neuen DFB-Sportdirektor Hans-Dieter Flick gekommen, um stellvertretend für die deutsche Weltmeister-Mannschaft die Auszeichnung als „Sportler mit Herz“ entgegenzunehmen. Die Fußballer sitzen unter anderem mit der Schauspielerin Jasmin Tabatabai an einem Tisch in der zweiten Reihe vor der Bühne.
Bei der Preisverleihung werden auf einer großen Leinwand noch einmal die berührendsten und aufregendsten Bilder der WM gezeigt. So etwa die jubelnden Nationalspieler mit ihren Medaillen um den Hals und dem goldenen Pokal in den hoch gereckten Händen.
Welche besonderen Momente er von der WM denn besonders in Erinnerung habe, wird Schweinsteiger bei der Preisverleihung von Moderator Michael Steinbrecher gefragt. „Da gibt es viele“, antwortet er. „Zum Beispiel, wie wir den Pokal hochgehalten haben. Und auch, wie wir immer im Hotel von den Reaktionen aus Deutschland gehört haben. Es war auch unser Ziel, die Leute glücklich zu machen.“
Sehr glücklich und auch etwas aufgeregt wirkt an diesem Abend das frühere Ski-Ass Maria Höfl-Riesch, die in einem schicken Kleid im Leopardenlook auf die Bühne geht. Die dreimalige Olympiasiegerin wird bei der 33. Auflage des Sportpresseballs als „Legende des Sports“ geehrt. Sie bekommt ebenso wie kurz zuvor die Fußballer eine große Trophäe aus weißem Porzellan mit Namen „Pegasos“ überreicht.
Sportpresseball in Frankfurt: Bilder
Es käme ihr zwar schon seltsam vor, bereits in jungen Jahren als Legende bezeichnet zu werden, erzählt Höfl-Riesch, die Ende November ihren 30. Geburtstag feiert. „Aber ich bin wahnsinnig bewegt und sehr stolz, dass mein Name nun auch auf dieser tollen Liste steht.“
Insgesamt feiern etwa 2500 Gäste in der Alten Oper. Für Stimmung sorgt unter anderem die Pop-Ikone Nena. Mit von der Partie im Ballsaal ist auch die frühere Bundespräsidenten-Gattin Bettina Wulff. Sie ist mit dem Paralympics-Athleten Heinrich Popow gekommen. Der frisch verheiratete Ex-Skispringer Martin Schmitt flaniert nach dem Essen mit seiner Frau Andrea durch die Räume.
Nicht dabei sein konnte der frühere Außenminister Hans-Dietrich Genscher, der am Vorabend des 25-jährigen Mauerfall-Jubiläums für seine besonderen Verdienste ausgezeichnet werden sollte. Der 87-Jährige musste wegen einer Erkrankung absagen.
dpa