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Ein »Sieg des Willens«

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In Obergünzburg zwangen die Volleyballfrauen des SV Esting die Gastgeberinnen in die Knie. © SV Esting

Esting – Am Ende des zweiten Spiels in der Regionalliga lagen sich die Volleyballfrauen des SV Esting erschöpft, aber glücklich in den Armen. Im Hexenkessel von Obergünzburg zwangen die Estingerinnen den Mitaufsteiger am Sonntagnachmittag vor 200 Zuschauern nach fünf aufreibenden Sätzen in die Knie. Mit dem 3:2-Satzsieg verteidigte die Mannschaft von Trainer Christian Vetrovsky erfolgreich den ersten Platz in der noch jungfräulichen Tabelle.

Als die Vetrovsky-Mädels nach ständiger Führung mit 23:19 in die Zielgerade des ersten Satzes einbogen, schien der erste Punkt sicher zu sein. Doch die Gastgeberinnen, immer wieder von ihren Fans mit Kuhglocken-Geläut nach vorne gepeitscht, holten sich den ersten Satz. Trotz dieser Enttäuschung zeigte Esting sich nicht geschockt. Die Mannschaft fand wieder zur gewohnten Stärke zurück und zwang Obergünzburg ihr Spiel auf. 

Mit variablen Angriffen und einer stark aufschlagenden Rabea Schneider holte sich der erste Tabellenführer der noch jungen Saison Satz zwei und drei. Mit einer 2:1-Satzführung ging es für Esting in den vierten Satz. Hier gelang es Obergünzburg den Spieß nochmals umzudrehen und sich ins Tiebreak zu retten. „Wir leisteten uns einfach zu viele Eigenfehler“, resümierte Außenangreiferin Margot Benicke. Die frenetisch von ihren Fans angefeuerten Gastgeberinnen nutzten die sich in dieser Phase des Spiels bei den Gästen einschleichende Abwehr- und Annahmeschwäche konsequent aus. Der entscheidende fünfte Satz wurde zu einem wahren Krimi. Mit 3:8 lag Esting nach verschlafenem Beginn fast schon aussichtlos zurück. 

Doch die Vetrovsky-Mädels zeigten eine unbändige Moral und kämpften sich nach dem letzten Seitenwechsel zurück ins Spiel. Mit einer Reihe von risikoreichen Aufschlägen von Mittelblockerin Anja Müller setzte die Estingerin die gegnerische Annahme unter Druck und ermöglichte der eigenen Mannschaft die Angriffe der Obergünzburgerinnen zu stoppen. Beim Stande von 14:12 schlug Obergünzburgs Angreiferin den Ball am Estinger Block vorbei ins Seitenaus. 

Als „Sieg des Willens“, kommentierte Mittelblockerin Petra Hecht anschließend die Dramatik des Spiels und Trainer Christian Vetrovsky, der sichtlich mitgenommen war von diesem Krimi, meinte, „ich konnte bei den letzten Aufschlägen nicht mehr hinschauen.“ Mit einem Sprung in den hauseigenen Pool der Obergünzburgerinnen feierten die Estingerinnen den zweiten Sieg und gönnten sich anschließend ein gemeinsames Abendessen.

Dieter Metzler

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