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Wie sich die Spieler und Trainer des ESV Kaufbeuren die langen Busfahrten vertreiben

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Von: Thomas Schreiber

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ESVK-Mannschaftsleiter Manfred Meier vor Mannschaftsbus
Mannschaftsleiter Manfred Meier sorgt zusammen mit seinem Betreuer-Team, dass alles richtig im Bus verpackt und nichts vergessen wird. © Schreiber

Kaufbeuren – Betrachtet man nur die Hauptrunde mit 52 Spieltagen, so sind die Spieler des ESV Kaufbeuren in dieser Spielzeit rund 20.000 Kilometer auf deutschen Autobahnen unterwegs. Nach dem Spiel bei den Kassel Huskies am letzten Freitag folgen nun mit den Spielen in Crimmitschau am Sonntag, in Krefeld und bei den Lausitzer Füchsen in Weißwasser drei weitere Auswärtspartien am Stück, die eine längere Busfahrt vorausschicken. Der Kreisbote hat sich im Team umgehört, wie sich Spieler und Trainer die vielen Stunden um die Ohren schlagen.

„Jeder Spieler hat sein eigenes Ding, wie er die Stunden im Bus verbringt. Die meisten haben ihr I-Pad dabei, schauen noch einen Film auf Netflix oder machen noch einen kurzen ‚Snap‘, je nach dem wie weit die Reise geht“, erzählt Alexander Thiel, der nach Florian Thomas der dienstälteste Joker ist. Die Zeiten der Schafkopfrunden im Bus gehören dagegen längst der Vergangenheit an. „Das gab es früher noch in der DEL, als man bereits einen Tag vorher angereist war und sich am Abend mal zum Kartenspiel getroffen hat“, berichtet der 31-jährige Verteidiger, der für die Düsseldorfer EG und die Augsburger Panther insgesamt vier Spielzeiten in der deutschen Eliteklasse absolviert hat.

Max Oswald hat hier und da auch mal die Schulbücher im Gepäck, um für die Uni zu lernen. „Als direktes Lernen kann man es nicht beschreiben, aber um den Stoff zu wiederholen, ist die Zeit im Bus gut angelegt“, sagt der Angreifer, der sich ansonsten auf der Fahrt noch nicht so sehr mit dem Spiel beschäftigt, um insgesamt locker zu bleiben.

Kniffeln und analysieren

Während die Mannschaft ihre festen Plätze im Obergeschoss des Doppeldecker-Busses hat, sitzen Trainer und Betreuer unten im Bistrobereich. „Wir haben zusammen viel Spaß und versuchen ebenfalls locker zu bleiben, denn im Spiel müssen wir total fokussiert sein“, sagt Co-Trainer Daniel Jun, der zusammen mit Marko Raita eine große Leidenschaft fürs „Kniffeln“ teilt. „Wir liefern uns seit Saisonbeginn spannende Spiele und jedes Ergebnis wird notiert“, sagt der Übungsleiter. Doch wird die Zeit bei weiteren Fahrten auch gerne mal für kleinere Meetings genutzt: „Wir bereiten während der Woche viel Bildmaterial von unserem Gegner auf, das wir dann zusammen mit den einzelnen Sturmreihen noch einmal im Detail besprechen. Aber auch die Special-Teams sind dabei ein Thema“, berichtet Daniel Jun.

Damit der ESVK-Bus auch pünktlich am Spielort eintrifft, hat Mannschaftsleiter Manfred Meier immer ein Auge auf dem Handy, um auf eventuelle Staumeldungen kurzfristig reagieren zu können. Das rechtzeitige Eintreffen zwei Stunden vor Spielbeginn ist auch Vorgabe durch die Liga.

Ist der Arbeitstag nach Spielende absolviert, erfolgt spätestens eine Stunde danach die Abfahrt in die Heimat. „Dann gibt es meistens noch ein paar Nudeln oder eine Pizza, vielleicht noch einen kurzen Plausch im Bus, aber gerade nach anstrengenden Spielen wie in Kassel ist jeder einfach nur müde“, sagt Max Oswald. „Da werden dann nur noch die Klapp-Matratzen ausgepackt und es wird schnell ruhig im Bus“, bestätigt Alexander Thiel, dem Auswärtsfahrten am Sonntag lieber sind, da am Montag meist der freie Tag angesagt ist.

Nachwuchs empfängt die Haie

Nach einer Woche Spielpause stehen für die U20 Mannschaft des ESV Kaufbeuren an diesem Wochenende zwei Vergleiche gegen die Kölner Jung-Haie auf dem Programm. Gespielt wird in der Energie Schwaben Arena am Samstag um 17 Uhr und am Sonntag um 10.30 Uhr.

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