Mission „Bayernliga“ kann kommen! Obergünzburg ohne Punktverlust Meister

Obergünzburg - Erst als sich die Volleyballerinnen des TSV Obergünzburg ihre Meisterpullis anzogen, ließen sie die Katze aus dem Satz. Mit der Aufschrift „Bayernliga 2023/24“ gab der Landesliga-Meister rechtzeitig am letzten Spieltag vor eigenem Publikum die neue sportliche Ausrichtung bekannt. Davor zwang der Ligaprimus im Spitzenspiel Aufsteiger TV Bad Grönenbach mit 3:1 in die Knie.
Die Sporthalle am Nikolausberg war gut gefüllt und die Zuschauer sollten auch bei diesem letzten Kräftevergleich vollends auf ihre Kosten kommen. Obergünzburg zeigte im ersten Satz, warum das Team zurecht und völlig überlegen an der Tabellenspitze steht und das Feld einsam und verlustpunktfrei anführt. „Wir haben unser Spiel gemacht, Druck in den Aufschlägen erzeugt und diesen Durchgang relativ einfach und ohne große Gefahr für uns entschieden“, sagt Außenangreiferin Franziska Thaller. Bereits nach 19 Minuten hieß es 25:15 für das Ogü-Team, das dann allerdings im zweiten Abschnitt etwas von der Rolle war. Nicht nur, dass der Spitzenreiter zeitweise zu nervös agierte, Aufschlagsfehler produzierte und dadurch nicht mehr durchkam, musste der TSV Abschnitt zwei mit 21:25 abgeben. „Wir haben uns zwar wieder rangekämpft, doch es hat einfach nicht mehr gereicht, diesen Satz zu gewinnen“, betont Thaller.
Weil der Tabellenzweite im dritten Satz erstaunlicherweise selbst mehr Eigenfehler erzeugte, „spielte uns das natürlich voll in die Karten“, ergänzt die Außenangreiferin. Obergünzburg fand zurück ins Spiel, punktete bei gefährlichen Aufschlägen und schaffte ein souveränes 25:11, was die 2:1-Satzführung bedeutete. Ähnlich verlief auch Abschnitt vier, wobei die Günztalerinnen doch mehrere Anläufe benötigten, um den finalen Matchball zum 25:17 zu finalisieren. Damit ging das Ogü-Team auch im 18. Pflichtspiel in dieser Saison als Sieger vom Feld.
„Es war einfach ein Megagefühl, mit einem tosenden Publikum im Rücken diese Meisterschaft erfolgreich zu Ende gebracht zu haben. Dass wir nicht ein einziges Mal gepatzt haben, macht uns persönlich sehr stolz“, so die einhellige Meinung der beiden Trainer Julia Nisseler und Walter Borst. Es sei eine Hammerleistung über die gesamte Saison gewesen, verweist Routinier Franziska Thaller dabei auch auf Verletzungen und Krankheiten, vor der auch der Meister nicht gefeit war. Obwohl die Messe längst gelesen war, hielten die Spielerinnen die Spannung hoch.
Thaller: „Nun musste sportlich der nächste Schritt erfolgen“
Schon in der Vorsaison, die coronabedingt völlig anders verlief, beendete die Mannschaft ohne Niederlage verlustpunktfrei die Saison am Platz an der Sonne. Jetzt soll die Mission „Bayernliga“ in Angriff genommen werden. Die Entscheidung wurde intern gefällt. „Wir trauen uns diesen Schritt auf jeden Fall zu. Jetzt waren wir zweimal hintereinander Meister, nun musste für uns sportlich der nächste Schritt erfolgen“, begründet Thaller. In der Bayernliga wird es künftig mehr Spieltage geben. Selbst der Aufwand wird sich steigern. Das alles will das Team mitnehmen. „Wir ziehen das gemeinsam durch“, sagt Thaller. Zum jetzigen Stand bleibt der Kader zusammen. Auch das Trainergespann Nisseler/Borst wird weitermachen.
Allerdings freuen sich die Spielerinnen erst einmal auf ein paar volleyballfreie Wochenenden, bevor im Sommer wieder die Vorbereitungsphase für die neue Saison startet. Dann dürften auch wieder die Meisterpullis in Erscheinung treten, denn eines ist sicher: Als Aufsteiger muss sich der TSV Obergünzburg in der Bayernliga warm anziehen.