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Emotionen und eine Rote Karte im Stadtderby Kaufbeuren-Neugablonz

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Von: Stefan Günter

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Gürkan Gürtük (gelbes Trikot) im Duell mit Kaufbeurens Paboy Camara.
Gürkan Gürtürk (gelbes Trikot) im Duell mit Kaufbeurens Paboy Camara. © Günter

Kaufbeuren-Neugablonz – Die SpVgg Kaufbeuren steht in der vierten Runde des Fußball-Kreispokals. Im ­Stadtderby setzte sich der Bezirksligist beim BSK Olympia Neugablonz mit 3:1 durch. Spielentscheidend war wohl eine Aktion in diesem Match, die die Gastgeber mit einem Platzverweis quittieren mussten.

„Es war trotzdem ein klasse Spiel auf Augenhöhe“, so die einhellige Meinung von Sportvorstand Antonio Mezzoprete und BSK-Chef Georg Steiner zur Niederlage im Stadtderby. Von Anfang an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Zweikämpfen und der leichten optischen Überlegenheit der Gäste. Der einzige Aufreger im Spiel passierte in der 34. Minute, als Mohannad Hamwi SVK-Kapitän Johannes Martin unmittelbar in der Nähe der Zuschauertribüne von den Beinen holte und mit der Roten Karte des Feldes verwiesen wurde.

Übrigens: Tore fielen im ersten Abschnitt keine. Das änderte sich aber mit Wiederanpfiff der Partie. Keine drei Minuten waren gespielt, als Andreas Weideneder BSK-Schlussmann Fabio Reichert zur 1:0-Führung der Spielvereinigung überwand. 180 Sekunden später verhinderte Reichert gar eine höhere Führung, als er einen Elfmeter parierte. Zwar hatte Kaufbeuren mehr Ballbesitz, doch der BSK kämpfte beherzt mit einem Mann weniger. Pech hatten die Gastgeber als in der 67. Minute ein Ball zweimal an den Pfosten prallte, aber nicht den Weg ins Tor fand. Obwohl Kaufbeuren durch Cosimo Berdicchia auf 2:0 (69.) erhöhte, gab sich der BSK längst nicht auf, schaffte durch Benjamin Maier verdient den Anschlusstreffer (84.). Doch Ahmet Alkan machte mit dem 3:1 den Deckel drauf.

„Es war eine geile Leistung“

Gerhard Bucher, Vorstand der SpVgg Kaufbeuren, sagte nach dem Schlusspfiff: „Das Spiel war in einigen Szenen stimmungsmäßig zu aufgeladen und für meine Begriffe zu hart. Ich bin froh, dass Johannes Martin nicht mit einer schweren Verletzung herausgekommen ist. Das täte dem Derby nicht gut.“ Für SVK-Stürmer Robin Conrad habe das Spiel „ordentlich Würze“ gehabt. Es sei emotional gewesen. „Der Platzverweis unseres Ex-Spielers war mitunter ausschlaggebend, das Foul war dumm und unnötig“, so der 23-jährige Offensivspieler. In höchsten Tönen sprach BSK-Trainer Dragan Lazic von seiner Mannschaft. „Wir haben eine tolle Leistung abgerufen. Die Rote Karte hat uns zwar zurückgeworfen, doch wir haben noch in Unterzahl Chancen gehabt. Ich bin sehr zufrieden. Es war eine geile Leistung.“

Ins gleiche Horn stößt auch Mathias Franke. Auch für ihn sei der Platzverweis Knackpunkt im Spiel gewesen. „Kompliment aber an die Jungs, wie wir uns präsentiert haben. Wir haben wenig zugelassen. Bei den Gegentoren war Kaufbeuren abgezockter. Unsere Fehler haben sie hier eiskalt ausgenutzt“, sagte der Mannschaftskapitän, der schon vor dem Anpfiff betonte, dass er das Pokalspiel als Lernprozess und wichtigen Härtetest sieht. „Die Jungs haben gut Paroli geboten. Auf dieses Spiel lässt sich trotzdem aufbauen“, attestiert er der gesamten Mannschaft einen couragierten Auftritt im Pokalfight.

Für SVK-Cheftrainer Mahmut Kabak war es nüchtern betrachtet „von unserer Seite ein zerfahrenes Spiel. Es war einfach zu viel Hektik drin und von uns auch kein schönes Spiel.“

Mit dem Einzug in die nächste Pokalrunde sollten die Erfolgsansprüche der SVK steigen – denkt man. Doch Kabak sieht es völlig anders: „Punktspiele am Wochenende sind bedeutsamer als Partien, wie Pokalspiele, am Mittwoch“, verweist der 32-jährige Übungsleiter auch auf die zusätzliche Doppelbelastung. Bis zum Kreispokalfinale ist es noch ein weiter Weg. „Schauen wir einfach mal, wie es sich weiterentwickelt“, so Kabak abschließend.

kb

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