TV Neugablonz: Mitglieder ebnen Weg für Fusionsgespräche mit TV Kaufbeuren
Kaufbeuren-Neugablonz – Jürgen Feldmeier wird als wiedergewählter Vorsitzender des TV Neugablonz in die Fusionsgespräche mit dem TV 1858 Kaufbeuren gehen. Bei der jüngsten Jahreshauptversammlung sprachen sich alle Mitglieder dafür einstimmig aus.
Bereits 14 Jahre gehört Feldmeier dem Vorstand an, seit November 2012 führt er den Verein an. Die Corona-Pandemie habe auch den Turnverein mit voller Wucht getroffen. Der Vorsitzende sprach von dunklen Wolken mit Unwetter, die aufgezogen waren. Der gesamte Sportbetrieb kam zum Erliegen. Durch Corona ist es auch zu einem Mitgliederschwund gekommen. Zählte der Verein im Januar 2020 noch 1.377 Mitglieder, sind es zwei Jahre später nur noch 1.095, die dem TVN die Treue halten. „Das Problem sind nicht die Austritte, sondern die fehlenden Eintritte, also die Bereitschaft neue Mitglieder zu finden“, so Jürgen Feldmeier in seinem Rechenschaftsbericht.
Man hoffe auf das Ende der Pandemie. Finanziell sei der Verein gut durch die Krise gekommen. Auch deshalb, weil der Freistaat die Vereinspauschale verdoppelt habe. Es gab auch weniger Ausgaben aufgrund Corona. „Wir wollen kein Vermögen ansammeln. Von daher ist es zwingend erforderlich, dass wir durchstarten“, so Feldmeier, der den Bericht für Schatzmeisterin Sabine Salan vortrug, die verhindert war. Am Ende sprachen sich die Mitglieder einstimmig für die Entlastung des gesamten Vorstands für die vergangenen drei Jahre aus. Die Corona-Situation stand bei den Rechenschaftsberichten der einzelnen Abteilungen stets im Fokus. Einhelliger Tenor der Abteilungsleiter: Ärmel hochkrempeln und wieder durchstarten, auch wenn es hier und da einen Aderlass bei den Mitgliedern gibt.
Derweil wurde mit Spannung der Tagesordnungspunkt neun erwartet: Dieser handelte von den Fusionsverhandlungen mit dem TV 1858 Kaufbeuren. Jürgen Feldmeier hatte dieses Thema schon im Jahr 2018 auf seiner Agenda. „Die Handballer und Schwimmer haben es einst vorgemacht. In einer kleinen Stadt zwei selbständige Vereine zu haben, ist schon Luxus“, warb der Vorstand dafür, ein Mandat von seinen Mitgliedern zu bekommen, um ganz offiziell die Gespräche aufnehmen zu dürfen. Nach einer Diskussionsrunde gaben die Mitglieder dafür grünes Licht. „Ich bin mir der Verantwortung bewusst, der den Weg für die Fusion ebnet“, hob Feldmeier hervor.
Bei der abschließenden Wahl des neuen Vorstands gab es keine Änderungen. Neben Jürgen Feldmeier (Erster Vorsitzender), wurden auch Nicole Castro (Zweite Vorsitzende), Heinz Klier (Dritter Vorsitzender), Jürgen Nagel (Technischer Leiter), Sabine Salan (Schatzmeisterin), Doris Nagel (stellvertretende Schatzmeisterin) und Anton Taubert (Schriftführer) wieder gewählt.
Nachgefragt bei TVK-Vorstand Willemsen
Doch wie sieht es der Partnerverein, der TV 1858 Kaufbeuren? Der Kreisbote hat beim Ersten Vorsitzenden Reinhard Willemsen nachgefragt.
Wie ist denn Ihre Haltung zu einer möglichen Fusion?
Willemsen: Meine persönliche Meinung war und ist, dass eine Fusion unter mehreren Gesichtspunkten, wie Einsparung von Kosten, Halbierung der zu besetzenden Posten, sinnvoll ist.
Ist der TVK überhaupt zu einer Fusion bereit?
Willemsen: Grundsätzlich ja – es ist ja kein Geheimnis, dass es bereits 2018 Gespräche über eine Fusion zwischen den Vereinen gab. Aber die Umstände müssen stimmen. Hier bleiben die ersten Gespräche abzuwarten.
Wie wird das weitere Vorgehen aussehen?
Willemsen: Wir würden uns zunächst innerhalb des Vorstands abstimmen und überlegen, welche Struktur sinnvoll und möglich ist und dann in Gespräche mit dem TVN eintreten.
Wann informiert der Vorstand seine Mitglieder darüber?
Willemsen: Das kommt auf den Fortgang der Gespräche an. Grundsätzlich haben wir die Mitglieder bereits 2018 über diese Fusionsüberlegungen informiert.
Wird es dazu eine außerordentliche Versammlung geben?
Willemsen: Wir haben im Mai unsere Mitgliederversammlung. Ich gehe aufgrund der Komplexität nicht davon aus, dass wir bis dahin schon abstimmungsreife Verträge beziehungsweise Unterlagen haben, so dass es da bei einer Information bleiben wird.
Vielen Dank für das Gespräch.