Schwerpunkt auf die Defensive

Landsberg – „Am Freitag hat's gereicht, am Sonntag leider nicht“ - Andreas Zeck hat mit den Riverkings aus den beiden ersten Spielen als hauptverantwortlicher Trainer drei Punkte geholt. Er bleibt bis zum Saisonende Headcoach -und weiß auch schon, wo die größte Baustelle liegt.
„Wir werden im Training sicher den Schwerpunkt auf die Defensive legen“, so Zeck nach dem 5:3 gegen Dorfen und der 4:7-Niederlage in Lindau. „Vor-ne passiert ja immer was, aber wenn man auswärts vier Tore schießt, sollte man eigentlich schon etwas Zählbares mit nach Hause bringen.“ In Lindau verlor man zu oft die Ordnung im eigenen Drittel. „Daran müssen wir arbeiten“, sagt Zeck. Schon im ersten Spiel nach der Amtsaufgabe von Alex Wedl hatte während einer kurzen Phase Konfusion im Abwehrdrittel geherrscht.
Vierzig Minuten hatte man sich ordentlich präsentiert, doch zu Beginn des Schlussabschnitts ging es beim Stand von 1:1 plötzlich kunterbunt durcheinander. Prompt erzielte Dorfen den Führungstreffer zum 2:1. „Wenn wir da das nächste Tor machen, sind wir nah am Sieg“, so Thomas Vogl, einst selbst in Landsberg aktiv. Pikant: Eigentlich erzielten die Gäste das 3:1 auch, der Schiedsrichter hatte den Treffer aber offenbar nicht gesehen. „Der war klar drin“, so Vogl. Zeck: „Ich hab's selber nicht gesehen, aber die Spieler auf der Bank haben gesagt, dass es ein Tor war.“ Dem Treffer wurde die Anerkennung verweigert und die Riverkings drehten die Partie.
In der turbulenten Phase nahm Zeck seine Auszeit und verriet anschließend auch, wie er wieder Ruhe ins Spiel gebracht hatte. „Man kann in einer solchen Situation nur versuchen, die Spieler wieder runterzuholen. Wichtig war, dass wir immer mit drei Mann hinter der Scheibe sind.“ Die kurze Ansprache zeigte Wirkung, die Riverkings bekamen das Spiel wieder in den Griff; im Gegenzug zeigten plötzlich die Dorfener Schwächen. „Wir haben gut gespielt, aber in diesen zehn Minuten haben wir dumme Fouls begangen, schlechte Pässe gespielt und Landsberg war dann einfach bissiger“, analysierte Vogl. Das schlug sich schnell auf der Anzeigentafel nieder. Fischer mit einem Schuss über die Kelle des Torhüters und zweimal Rohde machten binnen sieben Minuten aus dem 1:2 ein 4:2.
In der Schlussminute wurde es noch einmal dramatisch, als die Gäste bei einer Landsberger Strafzeit den Torhüter herausnahmen und prompt noch das 4:3 erzielten. Dann allerdings liefen zwei Landsberger mit der Scheibe auf das verlassene Tor zu, Fischer überließ letztlich Sturm den Puck für das „empty-net-goal“ zum 5:3. In Lindau wurde es dagegen nichts mit dem Happy-End. „Wir waren schon nach dem ersten Drittel 1:3 hinten, da wird’s dann natürlich schwierig“, so Zeck. „Wenn wir das etwas offener gestaltet hätten, wäre vielleicht mehr drin gewesen.“
Stattdessen gerieten die Landsberger sogar noch mit 1:4 in Rückstand, steckten aber nicht auf. 5:4 führte Lindau im letzten Abschnitt plötzlich nur noch, machte dann aber mit zwei späten Toren den Heimsieg perfekt. Umso wichtiger wird es für die Riverkings im nächsten Heimspiel (ausnahmsweise am Sonntag, 17 Uhr) sein, zu punkten. Zum einen steht der Nachbar aus Buchloe punktgleich auf dem begehrten fünften Platz. Zudem hat man aus dem Hinspiel noch etwas gutzumachen: Mit einer der schwächsten Vorstellungen der Saison lag man schnell mit 0:8 im Rückstand. „Das ist für uns jetzt natürlich ein sehr wichtiges Spiel, aber wenn wir uns defensiv stabilisieren, bin ich ganz zuversichtlich“, meint Zeck.
Dass er über das Wochenende hinaus Trainer der Riverkings bleibt, entschied sich bereits am Montag Abend. Zeck selbst und der HCL-Vorstand hatten schnell das Gespräch gesucht, um fest- zulegen, wie es weitergeht. Dabei drehten sich die Verhandlungen nicht nur ums Finan- zielle, wie der Trainer betont. „Ganz ohne Geld geht’s natürlich nicht, aber vor allem gibt es im Umfeld einige Dinge, die stimmen müssen.“ Das wurde offenbar erfolgreich geklärt: „Andreas Zeck bleibt bis zum Saisonende Trainer, Michael Falkenberger sein Co-Trainer“, teilt Vorstand Markus Haschka mit.
Christoph Kruse